,,Du hast mir dein Wort gegeben!" schreie ich aufgebracht. ,,Ich habe ja auch nicht gesagt, dass ich es nicht mache, ich habe lediglich gesagt, noch nicht!" schreit er mich genauso aufgebracht an. Wild gestikuliere ich mit meinen Armen vor Wut. ,,Du wirfst mir ständig vor, alles muss nach meiner Nase gehen, doch was soll das? Du hast mir Antworten versprochen! Wie soll ich zu dir halten, wenn du mir nicht mal die Wahrheit endlich erzählst?" ,,Dieses Gespräch ist jetzt beendet!" knurrt er und kommt einen Schritt näher an mich heran. ,,Es ist beendet, wenn ich die Wahrheit kenne, sonst kannst du das alles hier vergessen!" knurre ich ebenfalls voller Zorn erfüllt. ,,Du weißt genug fürs erste! Ich werde dir die Wahrheit erklären, aber nicht jetzt!" ,,Das sagts du schon seit einer verdammten Woche! Du sagst, ich soll dir vertrauen, soll mich gedulden, gleichzeitig stellt du meine gesamte Welt auf den Kopf, verdrehst alles, ich weiß nicht mehr, wem ich noch glauben kann und wem nicht. Ständig muss ich lügen, ich will endlich verstehen!" ,,Geduld, meine Liebe, Geduld." sagt er plötzlich ganz ruhig und wendet sich von mir ab. ,,Geduld?" frage ich leise. ,,Geduld?" flüstre ich nochmals. ,,Ja Geduld." antwortet er, während er von mir schreitet. ,,Geduld?" brülle ich und schnappe mir ein herumliegendes Buch und werfe es nach Valtor.
Schnell kann er ihm ausweichen, doch schon fliegt das nächste auf ihn zu und das nächste, angestrengt, versucht er jedem auszuweichen, doch dann erwischt ihn ein sehr dickes Buch an seiner Nase, ruckartig tritt er einige Schritte, hält sich krampfhaft eine Hand an seine nun blutende Nase. Benommen taumelt er durch den Raum. Sofort lasse ich das nächste Buch aus meiner Hand fallen und renne auf Valtor zu. ,,Valtor." ,,Was sollte das?" fragt er stöhnend vor Schmerzen. ,,Es tut mir leid." stottre ich, greife unter seine Arme, doch er schubst mich leicht von sich. ,,Warum machst du das? Bist du verrückt geworden?" presst er unter zusammengepressten Zähnen hervor. ,,Ich habe die Fassung verloren." rede ich mich raus. ,,Das habe ich gemerkt." langsam gehe ich wieder auf ihn zu um ihn zu stützen und dieses Mal lässt er es auch zu.
Vorsichtig bringe ich ihn zu einem Stuhl und verfrachte ihn auf diesen. ,,Du musst deinen Kopf in den Nacken legen, ich muss mir die Nase anschauen." weise ich ihn an. ,,Was bist du? Eine Krankenschwester?" ,,Ich muss dir auch gar nicht helfen!" ,,Wem habe ich das denn zu verdanken?" fragt er wütend und will vom Stuhl aufstehen, doch ich drücke ihn wieder runter. ,,Sitzen bleiben und Kopf in den Nacken." So läuft das nun schon seit einer Woche, wir streiten uns, vertragen uns um uns weiter zu streiten. Ich bin seinen Deal eingegangen, ich stehe nun auf seiner Seite, meine Bedingungen waren allerdings klar, ich werde niemanden verletzen und es wird vorläufig niemand erfahren. Also schleiche ich mich ständig aus Alfea um in sein oder auch unser Versteck zu fliehen. Was ich hier genau mache weiß ich nicht, ob ich ihm helfe, oder wir arbeiten. Er will mir die Wahrheit sagen, tut es aber nicht. Und doch, wir arbeiten zusammen, lesen alte Bücher, lernen Zaubersprüche, die wie er sagt, mir nochmal nützlich sein könnten. Ich sollte ihm nicht blind vertrauen und doch tu ich es. Ich weiß nichts und mache alles. Ich lüge und betrüge, doch ich habe die Hoffnung, dass es nicht umsonst ist.
Sanft betrachte ich seine verunstaltete und blutende Nase. Vorsichtig taste ich sie mit meinen Fingerspitzen ab, doch schon bei der kleinsten Berührung zischt er. Plötzlich greift er nach meinen Händen und hält sie eisern fest. ,,Lass das, das tut weh!" ,,Lass meine Hände los!" zische nun ich wütend. Ich weiß, es war meine Schuld, aber deshalb versuche ich ihm doch zu helfen. ,,Dann hör auf!" ,,Ich will dir helfen, verdammt nochmal, ist es so schwer zu verstehen? Es tut mir leid! Ich will sie doch nur heilen!" schreie ich wütend. Kurz tauschen wir wütende Blicke aus, bis er sich langsam beruhigt und meine Hände loslässt.
,,Kann ich?" frage ich nun auch wieder ruhiger. ,,Ja." Wieder bewege ich meine Hände zu seiner Nase und taste sie ab. ,,Sie ist gebrochen." ,,Na super." ,,Ich mach das schon." Konzentriert schließe ich meine Augen und lege sie über seine Nase. Langsam fließt meine Magie aus meinen Händen direkt auf seine Nase. Ein lautes Knacken ertönt, Valtor schreit auf, doch dann heilt die Nase, richtet sich, das Blut verschwindet und auch die Schwellung geht vollständig zurück. ,,Fertig." Kurz fasst er sich noch an seine Nase, dann lässt er seine Hände wieder sinken. ,,Danke." ,,Es war ja auch meine Schuld." antworte ich schlicht, drehe mich von ihm weg und beginne das Chaos aufzuräumen, was ich verursacht habe. Einzeln hebe ich die Bücher vom Boden auf und bringe sie wieder an ihren Platz. Bei jeder Bewegung spüre ich Valtors Blick auf mir ruhen, bis ich aus meinem Augenwinkel sehe, wie er sich auf mich zu bewegt.
Sanft greift er nach meiner Hand und hält mich so von meiner Tätigkeit ab. Langsam wandert mein Blick aufwärts zu ihm. ,,Bloom, ich will mich nicht immer streiten, ich werde dir alles erklären, du musst nur verstehen, es braucht Zeit, es wird dich überfordern, dich zweifeln lassen, du wirst erstmal sehr verwirrt sein. Ich will, dass du dich erst an mich gewöhnst, bevor ich dir alles erkläre, ich will, dass du mir glaubst." ,,Das tue ich, ich glaube dir." kurz erwidere ich seinen Blick stillschweigend. ,,Aber ich akzeptiere es. Ich musste schon mein ganzes Leben lang warten, da schaffe ich diese Zeit auch noch." ich versuche mich an einem Lächeln, auch wenn es mir nicht so gelingt. 'Warum lässt er mich nicht los?' ,,Ist irgendetwas?" ,,Nein...du musst langsam zurück, bevor jemand dein Verschwinden bemerkt." ,,Stimmt, es ist gleich vier Uhr." ,,Tut mir leid, dass du so wenig Schlaf bekommst." ,,Alles gut, ich brauche nicht viel, hab ich noch nie gebraucht, außerdem schlafe ich meistens sofort in Alfea, bis mein Wecker klingelt und Nachmittags gibt es auch kleine Ruhephasen." ,,Dann sehen wir uns heute Nacht." ,,Ja." langsam lässt er mich los und ich verwandle mich und fliege zurück nach Alfea.
Leise schleiche ich mich in mein Bett, in der Hoffnung niemanden zu wecken. Sofort schlafe ich erschöpft ein.

DU LIEST GERADE
Partners in crime
FanfictionDas ist der zweite Teil von Unsere magische Verbindung Bloom wechselt die Seiten und wird Valtors Partnerin. Bleibt sie böse oder wird sie wieder gut? Warum wechselt sie?