Kapitel 2

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Ein schrilles Klingeln reißt mich aus meinem Schlaf. Laut grummelnd wälze ich mich in meinem Bett umher, drehe mich auf meinen Bauch und ziehe meine Bettdecke weit über meinen Kopf. 'Das darf doch nicht wahr sein, es kann nicht schon morgen sein, das muss ein schlechter Scherz sein.' ,,Bloom, aufwachen, die Nacht ist vorbei." sagt eine freundliche Stimme zu mir. ,,Nur noch ne Stunde." grummle ich und bleibe liegen. ,,Die Sonne lacht." ,,Ich lache zurück." ,,Du kommst zu spät zum Unterricht." ,,Ist mir egal." ,,Bloom!" plötzlich zieht jemand meine kuschlige Decke von mir und das Licht scheint mir ins Gesicht. Beleidigt lege ich mein Gesicht vollkommen auf das Kissen. ,,Nimm doch die Decke, macht mir nichts aus, ich bin eine Feuerfee." ,,Seit wann bist du so ein Morgenmuffel, du machst Stella Konkurrenz." Ich bleibe unbekümmert liegen. ,,Bloom, steh jetzt auf, oder ich werde dich mit anderen Mitteln rauslocken." ,,Jaja." antworte ich verschlafen. 

Leise Schritte bewegen sich von meinem Bett, doch dann tapst Flora wieder zurück zu mir, doch was dann passiert, kann ich kaum glauben. Meine Haare, mein Bett, meine Klamotten werden plötzlich ganz nass. Schreckhaft springe ich aus meinem Bett und starre sie mit geweiteten Augen an. ,,Flora." ,,Du wolltest nicht hören, außerdem bist du eine Feuerfee, also kannst du das wieder trocknen." lächelt mich meine Freundin frech an, mit ihrer hellgrünen Gießkanne in der Hand. ,,Das bekommst du sowas von zurück." ,,Werde erstmal wach, mach dich fertig und dann gibt es Frühstück." kurz wendet sie sich ab, stellt ihre Gießkanne ab und dreht sich wieder zu mir um. ,,Warum hast du eigentlich nicht deine Schlafklamotten an?" Ertappt schaue ich an mir herunter. 'Verdammt ich war so erschöpft, das ich das ganz vergessen habe." ,,Weißt du ich...ich habe gestern noch lange gelesen und gezeichnet, dann war ich erschöpft und bin einfach eingeschlafen." lüge ich wieder einmal. ,,Das erklärt so einiges." lacht die Fee der Natur freundlich mir entgegen. ,,Aber du solltest nicht so lange wach bleiben, du bist ja richtig erschöpft. Du hast Augenringe vom Feinsten." ,,Haha, ja da hast du wohl recht." Immer noch müde schleppe ich meine erschöpften Glieder zu meinem Schrank und schnappe mir einen kurzen schwarzen Rock und ein bauchfreies azurblaues Top mit breiten Trägern, dazu schwarze Pumps und schon verschwinde ich ins Badezimmer. 

Ich ziehe meine Klamotten aus und husche unter die Dusche, drehe das kalte Wasser auf und stelle mich unter das erfrischende Nass. Langsam spüre ich, wie das kalte Wasser auf meinen Haut prasselt um dann sich zu erhitzen. 'Es hat Vor- und Nachteile eine Feuerfee zu sein.' schießt mir der Gedanke in den Verstand. 

So stehe ich unter der Dusche, lasse das Wasser laufen und versuche meine Müdigkeit zu überwinden, zu vertreiben. In den letzten Wochen habe ich kaum geschlafen, immer musste ich an Valtor denken, jetzt arbeite ich mit ihm und bekomme noch weniger Schlaf, aber ich muss es aushalten, er soll nicht denken, ich wäre schwach. 

Nach einer ganzen Weile steige ich aus der Duschkabine und wende einen kleinen Trocknungszauber an. Ein Fingerschnips und mein Rock, das Top und die Schuhe sind an ihren Platz. Jetzt muss ich nur noch meine Haare bändigen. Ein Griff und die Haarbürste liegt in meiner Hand, schon kämme ich durch mein dichtes, lockiges Haar. Geschickt  schnappe ich mir meine vorderen Haarsträhnen und binde sie nach hinten zum Zopf zusammen. Noch etwas Wimperntusche und fertig bin ich. 

Bereit gehe ich aus dem Zimmer und treffe auf meine fertigen Freudinnen, selbst Stella ist schon fertig. Flora trägt ein kurzes roséfarbenes Kleid mit Herzausschnitt und einen Pferdeschwanz. Tecna trägt eine kurze Jeans und ein grünes Shirt. Layla trägt einen olivgrünen Rock und ein schwarzes Top, Musa eine schwarze kurze Hose und ein weinrotes Shirt. Stella sieht wieder mal am besten aus, ihre Haare liegen wie Seide über ihren Schultern, sie trägt ein kurzes weißes Minikleid mit V-Ausschnitt, eine lange Kette hängt an ihrem Hals hinunter und ihre Arme werden von goldenen Armreifen geziert. ,,Da bist du ja endlich, da soll noch mal jemand sagen, ich bin ne Schlafmütze und braue morgens zu lange." scherzt Stella und geht voran aus unserer Wohnung. Sofort folgen wir ihr. ,,Bloom hat zu lange gelesen." verteidigt mich Flora gütig wie immer. ,,Kleine Leseratte." stichelt Musa und kommt zu mir. ,,Ja, ich liebe es Geschichten über die magische Dimension zu lesen, mehr zu erfahren, Zaubersprüche zu lernen." ,,Du weißt schon mehr, als wir über die magische Dimension." erwidert Layla. ,,Da stimme ich dir zu 99% zu." ergänzt Tecna. ,,Ich habe mein Leben lang auf der Erde verbracht, ich muss einfach alles über die magische Dimension wissen, vielleicht hilft es mir ja..." zum Ende hin verstumme ich immer mehr. ,,Ach na klar, aber jetzt konzentrieren wir uns erstmal aufs Frühstück, ich habe Bärenhunger." erklärt Stella und legt ihren Arm um mich. 

Gemeinsam frühstücken wir Müsli und Rührei. Natürlich durfte ein gefühlter Liter Kaffee nicht fehlen, um mich endlich wachzurütteln. 

Der Tag vergeht nur schleppend, der Unterricht ist anstrengend und zerrt an meinen Nerven. Und irgendwie muss ich ständig an ihn denken, an gestern Nacht. Wie er mich nicht mehr losgelassen hat, das war so...so, naja anders. 

Endlich ist es spät, bald kann ich wieder zu ihm, mit jedem Tag könnte ich mehr erfahren oder weiter im dunklen tappen. ,,Oh man, ich bin so fertig ich muss ins Bett." ,,Ja, da gebe ich dir Recht Stella." gähnt Flora ausgiebig. ,,Wir sehen uns morgen." verabschieden sich die Mädels und huschen in ihre Zimmer. Ich hingegen setze mich an meinen Schreibtisch, denn wenn ich jetzt einschlafe, wache ich nicht mehr auf. Stutzig sieht Flo zu mir. ,,Willst du nicht schlafen? Du warst doch so müde?" fragt sie skeptisch. ,,Ich werde noch etwas lesen und arbeiten." antworte ich. ,,Denkst du nicht, dass es langsam etwas zu viel wird?" ,,Nein, ich brauche das." ,,Nagut, wie du meinst." schnell huscht sie in ihr Bett, schaltet ihre Lampe aus und schon nach wenigen Sekunden höre ich sie friedlich schlafen. Ein Blick auf die Uhr verrät mir, dass es 23:08 Uhr ist. 'Dann mache ich mich mal auf den Weg' 

Schnell verwandle ich mich und fliege zu unserem Versteck. Schon erwartet er mich. Kurz verwandle ich mich zurück und begrüße ihn dann. ,,Schön dich wiederzusehen." ,,Oh ein Kompliment, aber das kann ich nur zurückgeben." scherze ich. ,,Dann können wir ja anfangen." ,,Valtor?" ,,Ja?" ,,Tut mir leid, dass du immer auf mich warten musst und es erst so spät geht." ,,Ist doch alles in Ordnung, ich könnte mir nichts schöneres vorstellen, als mit dir mir jede Nacht um die Ohren zu schlagen, außerdem brauche ich auch nur wenig Schlaf, den hole ich am Tage nach." eine leichte Röte steigt in mein Gesicht. ,,Hat jemand nach mir gefragt? Oder etwas wegen mir gesagt?" fragt er nun wieder ernst. ,,Nein." ,,Gut." 

Gemeinsam gehen wir zu seinem Schreibtisch und beginnen zu lernen und zu lesen. Ich setze mich auf den Stuhl neben ihn. Mit jedem Wort, was ich lese, werden meine Augen erschöpfter, sinkt mein Verstand ab. 'Reiß dich zusammen.' Doch die Erschöpfung ergreift mich, meine Augen fallen zu und ich sinke ins Reich des Schlafes. Langsam gleitet mein Kopf gegen Valtors breite Schulter. 

Fortsetzung folgt...

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