Sechzehn

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Harry P.o.V

Langsam strich ich mit meinen Fingerspitzen Dracos Wangenknochen nach und er lächelte leicht, bevor er meine Hand ergriff und einen sanften Kuss auf meine Finger drückte: "Es tut mir so leid", flüsterte ich und ich spürte, wie mir erneut die Tränen in die Augen stiegen, jedoch legte Draco nur einen Arm um meine Hüfte und zog mich nah an sich, um sein Gesicht in meinen Haaren zu verbergen.

"So oft wie du dich in den letzten 3 Wochen entschuldigt hast, haben wir uns in 4 Jahren nicht entschuldigt", flüsterte er und ich zog die Decke etwas weiter über meine Schulter, da mir durch das geöffnete Fenster etwas kalt war. "Ist dir kalt?", fragte Draco sanft und ich nickte leicht, bevor er aus dem Bett stieg und das Fenster schloss.

Seit der Befreiung und seit er aus dem Krankenhaus entlassen wurde, waren 3 Wochen vergangen, allerdings war es lange nicht mehr so wie früher. Draco hatte ständig Albträume und förmliche Berührungsängste, sodass Momente wie diese, nach denen wir aufgewacht waren beinahe heilig waren, da er nur dann akzeptierte, dass ich ihn oder er mich mal in den Arm nahm.

"Du bist so schön...", flüsterte ich leise und Draco sah mich beinahe alarmiert an: "Harry!", keuchte er panisch und ich zog mich etwas zurück: "Tut mir leid. Ich kann auf dich warten, wirklich. Nimm dir soviel Zeit, wie du willst.", sagte ich sanft und Draco nickte kurz.

Es hatte sich so viel verändert, seit Dracos Befreiung. Wir waren noch nicht einmal ein richtiges Paar. Ich konnte nicht einfach irgendwelche Komplimente machen, da er sonst das Gefühl hatte, dass ich Sex mit ihm wollte und da er sich ja teilweise nicht  mal küssen ließ war der Teil ein komplettes no go.

Draco wurde nun auch von Hermine gezwungen, einen Geistheiler zu holen, doch auch der schien nicht zu helfen. Er war anders. Und mit der Zeit fing ich an zu befürchten, dass es auch noch ziemlich lange so bleiben würde.

"Ich geh heute wieder zur Arbeit.", flüsterte Draco leicht und ich nickte, bevor ich nun doch aufstand und ins Bad ging, um mir die Zähne zu putzen. Ich hörte, wie Draco hinter mir das Badezimmer betrat und ich drehte mich kurz zu ihm, als er sich gegen den Türrahmen lehnte.

" Hey.... Es tut mir leid..." - "Dir muss nichts leidtun. Klar, geh wieder zur Arbeit. Lass alles wieder normal sein, außer unsere Beziehung. Drei Wochen. Seit drei Wochen bist du wieder zuhause und ich habe dich nie irgendwie dazu gedrängt mit mir zu schlafen. Das einzige, wonach ich frage ist ein Kuss. Ein verdammter Kuss und noch nicht mal das geht. Gut, dann leben wir eben konservativ und haben keinen Sex mehr, ich will dich auch zu nichts drängen, was du nicht willst, aber verdammt Draco ich bin auch nur ein Mensch und ich will endlich die Person zurück, in die ich mich verliebt hab!"

Wütend sah ich Draco an und er schnaubte genervt: "Du hast doch keine Ahnung, wie das für mich ist! Du weigert dich durchgehend, meine Sicht der Dinge zu sehen, verdammt was kann ich den dafür, dass du so notgeil bist!" - "Scheiße Draco, ich liebe dich du Idiot! Ich wäre sogar bereit deinen hässlichen Nachnamen anzunehmen und irgendwelche Kinder mit dir großzuziehen, aber nein, du fragst mich noch nicht mal! Stattdessen triffst du dich hinter meinem Rücken mit irgendeiner Frau und planst gefühlt unsere ganze Zukunft, ohne mich mal zu fragen! Ist dir eigentlich bewusst, dass diese bescheuerte heimlichtuerei uns überhaupt in diese Situation gebracht hat!?"

"Es war nicht meine Heimlichtuerei, sodern deine Sturheit, die uns hier her gebracht hat und-" - "HEILIGE SCHEIßE IHR SEIT BEIDE SCHULD!" Erschrocken sah ich an Draco vorbei, der sich auch hektisch umdrehte und Ron schockiert an sah. "Was- Ich- Ron?", stotterte ich verwirrt und Ron lachte leicht: "Ja, dein bester Freund seit was weiß ich wie vielen Jahren! Ich bin's wirklich, ob du's glaubst oder nicht!"

"Wie kommst du hier rein!? Was machst du hier!?", fragte Draco verwirrt und Ron seufzte leicht, bevor er sich auf's Bett fallen ließ. "Ihr habt wohl vergessen den Kamin in der Küche zu versiegeln. Zumindest wollte ich da auf Harry warten, um mit ihm zusammen zur Arbeit zu gehen, aber hab euch streiten hören, also bin ich hier hoch."

"Ich komm gleich", nuschelte ich und wusch noch schnell mein Gesicht, bevor ich zum Schrank lief, neue Kleidung nahm und mich schnell im Bad umzog. Draco und Ron waren bereits runter gegangen und ich lief ihnen nun hinterher, in die Küche, in der die beiden gerade standen und zusammen Kaffee tranken.

"Wir können los", sagte ich und Ron nickte, bevor er die Kaffeetasse ablegte und an mir vorbei in den Flur lief, nachdem er Draco noch kurz zugenickt hatte. Ich drehte mich nun auch um und wollte Ron hinter her laufen, als mich Draco plötzlich am Arm packte, an sich zog und mich schnell küsste. "Tschüss", flüsterte er schnell und ich lächelte glücklich: "Tschüss."


"Bin wieder da!", rief ich, als ich nach Hause kam und ich sah mich verwirrt um, als mich nur Stille erwartete. "Draco?", fragte ich verwirrt und lief in die Küche. "Scheiße Draco Bist du zuhause!?", rief ich erneut und rannte panisch in unser Zimmer - nichts.

Langsam setzte ich mich auf das Bett. Wo zur Hölle war er!? Wir hatten uns eigentlich darauf geeinigt, dass er nur noch in Notfällen rausging, falls doch noch ein paar der Todesser unterwegs waren.

Ich kaute nervös auf meinen Fingernägeln umher und fühlte mich, wie als würde ich gerade hyperventilieren, als ich mich erinnerte: er war doch bei der Arbeit.

Erleichtert lief ich ins Wohnzimmer und setzte mich auf's Sofa, wo ich den Fernseher einschaltete, um auf Draco zu warten. Ich war wohl eingeschlafen, den ich wachte dadurch auf, dass jemand sanft durch meine Haare strich.

Müde öffnete ich meine Augen und sah Draco entgegen, der leicht lächelte. "Hey...", flüsterte er und ich murmelte leise ein "Hey", zurück. Langsam näherte sich Draco mir, bevor er mir einen sanften Kuss auf die Lippen drückte. "Wie geht's dir?", fragte er und drückte mir sanft noch einen Kuss auf den Mund: "Mmh", nuschelte ich nur und ich hörte Draco lachen, bevor er langsam an meinem Arm zog, um mir zu verstehen zu geben, dass ich mich aufsetzen sollte, was ich auch tat.

Er setzte sich neben mich, bevor er seinen Arm um meine Taille schlang und mich näher an sich zog: "Es tut mir leid, dass ich dich so blöd angemacht hab", flüsterte er und ich nickte leicht, bevor ich mich an ihn lehnte.

"Mir tut's auch leid. Und ich hab dir zuliebe deine bescheuert Sicht eingenommen. Du kannst dir Zeit lassen. Wirklich. Ich kann mir auch noch weitere paar Monate einen runterholen ist ja nicht so, wie als hätte ich keine gesunden Hände.", sagte ich und Draco lachte leicht.

"Das wird nicht nötig sein.", flüsterte er dann und ich sah ihn verwirrt an: "Was meinst du...?"

Ja ich bin so fies und mach hier einen cut höhö. Aber nächstes Kapitel gibt's dann smut. Wirklich. Glaube ich.

Bis zum nächsten Kapitel!

Filthy_mudblo0d 🧡💛

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