Fünfzehn

502 18 2
                                    

Harry P.o.V

"Ich kann nicht glauben, dass ich mich wirklich hab überreden lassen das hier zu tun", flüsterte Ron neben mir im Gebüsch. "Du hast dich nicht überreden lassen, sondern das warst du mir schuldig - außerdem ist es dein Job sowas zu tun!" - "Ich bin dir gar nichts schuldig!" - "Doch. Für's ignorieren im vierten Schuljahr." - "Missgeburt."

Ich lachte leicht, bevor ich meinen Blick wieder auf den Platz wendete, auf dem Oriana stand und auf Lucius Malfoy wartete um ihm die neusten Informationen über mich zu geben - natürlich war alles mit uns abgesprochen. Um die 20 Auroren waren in der Umgebung versteckt und beobachteten gerade diesen Platz. Oriana solle erst die Informationen geben und dann irgendwie herausfinden, wo das Hauptquartier war - und Draco.

Genau in dem Moment ertönte das leise ploppen, von einem apparierendem Menschen und Lucius Malfoy höchst persönlich lief auf den Platz. Er sah anders aus: er hatte seine Haare geschnitten und braun gefärbt, demensprechend machte er nicht mehr Elsa aus Frozen Konkurrenz, doch er hatte nach wie vor die alten Gesichtszüge. Hass wallte in mir auf, als ich diesen Mann sah und an das dachte, was er Draco alles angetan hatte.

"Also? Was gibt's neues!?", fragte er barsch und Oriana kaute nervös auf ihrer Unterlippe herum, bevor sie anfing zu sprechen: "Er ist wieder bei der Arbeit und hat eingesehen, dass er Draco nicht mehr sehen wird.", sagte sie dann und Lucius nickte. "Darf ich mit ihm reden? Ich meine Draco?", fragte sie dann und Lucius betrachtete sie eine Weile, bevor er nickte: "Wenn du unbedingt willst. Dann komm aber jetzt mit. Ich kann dir nicht garantieren, dass er morgen noch lebt!"

"Ich kann jetzt aber nicht. Dann komme ich später, wo soll ich denn hin?" - "Wiltshire. Du musst erst nach Trowbridge und zur Clarendon Academy. Beim Eingang ist in einem der Büsche ein Fahrradreifen - das ist der Portschlüssel.", sagte Lucius schnell und Oriana nickte, als Zeichen, dass sie verstanden hatte. 

Grinsend sah ich zu Ron: das war ja leichter, als gedacht.

Draco P.o.V

"Heute ist dein Glückstag: Potter hat aufgegeben.", hörte ich meinen Vater hinter mir sagen. Ich war nicht im stande mich umzudrehen und meine Augen zu öffnen. Alles schmerzte.

"Das heißt, wir können dich nun in Ruhe umbringen, ohne Angst zu haben, dass ein wild gewordenes Potter hier auftaucht und dich uns wegnimmt", flüsterte er nun in mein Ohr. Er war direkt über mich gebeugt und ich schluckte hart.

"Er kann nicht aufgegeben haben", antwortete ich dann mit Mühe. Meine Stimme war kratzig und erst recht war es anstrengend zu sprechen. "Hat er aber. Allerdings kannst du glücklich sein, dass ich dich nicht jetzt schon kalt mache. Du bekommst nämlich noch Besuch..."

"Ja, von uns.", sagte eine andere Stimme hinter mir. Sie kam mir verdammt bekannt vor und plötzlich fiel es mir wie schuppen von den Augen. Niemand geringeres als Ronald Weasley stand im Türrahmen und verdammt ich war noch nie so glücklich gewesen seine Stimme zu hören.

"Keine Angst, ich mach nichts schlimmes, außer dich entwaffnen", sagte er und sprach schnell einen entwaffnungszauber, "Den schlimmen Teil überlasse ich Harry."

Harry P.o.V

"Potter!", hörte ich Oriana rufen, die gerade neben mir gegen einen Todesser kämpfte. Wir waren zwar in der Überzahl, aber die Todesser schienen deutlich Strukturierter vorzugehen, als wir. "Was!?" - "Ron hat Draco gefunden. Er ist oben im zweiten Stock."

Ein Stein fiel mir vom Herzen: "Danke. Wirklich. Du bist zwar die größte Bitch, die ich je kennengelernt habe, aber wenigstens warst du am Ende doch noch zu etwas gut!", rief ich ihr zu, bevor ich den Todesser entwaffnete und ihm schnell magische Fesseln anlegte.

Und im nächsten Moment hörte ich, wie irgendwer in meiner Nähe den Todesfluch aussprach und dieser mich nur knapp verfehlte - bevor er Oriana hart traf. Schockiert drehte ich mich um und sah einige Sekunden ihre Leiche an, bevor ich nun anfing gegen ihren Mörder zu kämpfen.

Erst jetzt fiel mir auf, wie viele Leute um mich herum eigentlich schwer verletzt oder sogar tot dalagen und ich schluckte schwer. Ich musste dringend zu Draco - aber ich konnte jetzt nicht weg. Nur noch wenige Todesser waren am kämpfen und wir waren nach wie vor in der Überzahl, also würde es ein leichtes werden die letzten paar festzunehmen.

Und das wurde es tatsächlich. Nach etwa 10-15 Minuten hatten wir es tatsächlich geschafft und die Heiler rückten auch schon an. Ich schwankte etwas, als ich auf Orianas Leiche zulief und mich hinkniete. Ihre Augen waren weit geöffnet und ihr Haar war zerstrubbelt. "Wir sollten Ihre Augen schließen. Dann sieht es aus, wie als würde sie schlafen."

Luna hatte sich neben mich gesetzt und ich sah sie dankbar an. "Jetzt geh schon. Draco braucht dich", hörte ich nun Hermine hinter mir sagen und ich nickte schnell, bevor ich aufstand und nach oben, in den zweiten Stock rannte. Ich rannte den Gang entlang, bis ich zur letzten Tür kam, wo Ron stand und mich leicht angrinste. Ich sah in den Raum und schluckte hart.

Draco lag festgekettet auf einer Liege. Ein Heiler hatte sich über ihn gebeugt und war gerade dabei ihm unmengen an Tränken und was weiß ich was noch einzuflößen. Ich blickte nach links und da saß er.

In der linken Ecke des Raumes, saß Lucius Malfoy, der ebenfalls angekettet war. "Ich überlasse das kaltmachen dir, Kumpel", hörte ich Ron hinter mir flüstern und ich nickte, bevor ich ein paar Schritte in den Raum machte.

Und dann machte ich immer mehr Schritte, bevor ich vor ihm stand und ihm direkt ins Gesicht schauen konnte. "Gott, ich hasse dich so sehr.", flüsterte ich, bevor ich langsam meinen Zauberstab hob und ihn auf ihn richtete. "Avada Kedavra", flüsterte ich kaum hörbar und doch, funktionierte es.

Es lief mir eiskalt den Rücken hinunter. Ich hatte ihn wirklich umgebracht. Ich hatte wirklich einen Menschen aus seinem Leben gezogen. Doch eigentlich, konnte man es doch gar nicht ein Leben nennen, was er hier geführt hatte, nicht?

Und dann drehte ich mich um und rannte beinahe zu der Liege, auf der Draco lag. Er sah mittlerweile wieder menschlicher aus und brachte ein schwaches Lächeln zu stande: "Harry...", flüsterte er und ich wischte ihm schnell eine Träne von der Wange: "Komm...", flüsterte ich, "Komm endlich nach Hause."

Ich wollte die Befreiung eigentlich noch ein Kapitel länger ziehen, aber angesichts des Faktes, dass heute der 2.Mai ist war ich bisschen nachsichtig hehe

Bis zum nächsten Kapitel!

Filthy_mudblo0d 🧡💛

Scared Pottah? Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt