Dominance [1/2]

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Harry wird in zehn Minuten bei mir sein und wenn ich ehrlich bin weiß ich nicht im geringsten wie wir dieses Gespräch miteinander führen sollen. Heute morgen habe ich ihn angerufen weil mein Drang nach Ehrlichkeit aus dem nichts heraus übergelaufen ist und ich Harry natürlich mitteilen musste, dass wir etwas zu bereden haben. Unsere Beziehung läuft gut, besser als ich je dachte, dass eine Beziehung laufen könnte, aber meine verdammten Kinks.. ich habe nicht mehr das Gefühl sie unterdrücken beziehungsweise vor Harry verstecken zu können.

Ich mag es die Kontrolle abzugeben. Harry und ich teilen uns das Top und oder Bottom sein, aber das hat schließlich auch nichts mit Dominanz oder Unterwerfung zu tun. Harry hat schon so gut wie immer die Oberhand, aber nicht.. genug.

Als die Türklingel durch mein Apartment schallt sehe ich von meinen miteinander Spielenden Händen auf, gehe zur Tür und öffne sie um dann sofort in den Armen meines Freundes zu liegen. Kichernd schlinge ich Arme und Beine um seinen Körper, drücke mein Gesicht an seine Halsbeuge und lasse mich von ihm in meine Wohnung tragen. In der Küche lässt er mich runter, macht sich ein Glas Wasser und sieht mich dann herausfordernd an. „Du wolltest reden?" Die eigentlich durch seine Anwesenheit von mir abgefallene Nervosität kommt zurück weshalb ich meine Unterlippe zwischen meine Zähne ziehe und unsicher darauf herum kaue. „Willst du mit mir Schluss machen?" Er muss die frage nichtmal bis zum Ende hin aussprechen damit ich wild mit dem Kopf schüttle. „Nein Harry, eher.. eher im Gegenteil." Erleichtert nickt Harry, geht einige Schritte auf mich zu und legt seine Hände neben meinen Hüften an den Küchenthresen wodurch ich nicht mehr aus meiner jetzigen Position fliehen kann. „Dann sag mir bitte, was dir auf dem Herzen liegt, schlimm kann es schließlich nicht sein." Ich schmunzle, aber traue mich immer noch nicht ihn anzusehen. „Sprich mit mir Louis" flüstert er sanft gegen mein Ohr während sein Atem gegen meine Haut prallt und dort eine Gänsehaut verursacht. „Ich.. wir.. du musst da was wissen" stottere ich mir meine Worte zusammen.

Warum zum Teufel habe ich nicht eher darüber nachgedacht was ich sagen möchte? Ich hatte doch genug Zeit. Verdammte Scheiße.

„Ich.. also nicht das unser Sex nicht gut ist.." - „Er kann besser werden." stellt Harry fest und grinst mich an. Ich werde natürlich Puterrot, im Gegensatz zu ihm kann ich wirklich nicht offen über sowas reden. „Ich habe Kinks" Der Lockenkopf lacht leise und sieht mich herzlich wenig überrascht an. „Ich weiß Louis, aber ich wollte dich nicht damit überfallen. Willst du mir mehr davon sagen oder es hierbei erstmal belassen?" „Woher wusstest du es?" Wieder lacht mein Freund nur leise, hebt mich an den Oberschenkeln hoch und trägt mich ohne ein Wort zu sagen ins Schlafzimmer wo er die Tür schließt indem er mich beziehungsweise uns dagegen drückt. Meine Hände lege ich an seine Wangen um ihn ansehen zu können. „Woher wusstest du es Harry?" „Ich bin dein Freund Louis, ich habe gemerkt, dass da im Bezug auf unsere Aktivitäten in der Horizontalen noch irgendwas in dir Schlummert." Überfordert damit werde ich nur rot und küsse ihn anstatt etwas zu sagen. Sofort erwidert er, drückt sich enger an mich und katapultiert mich schon mit seinen Küssen in ein anderes Universum. Seine Lippen wandern von meinen über meinen Kiefer bis hin zu meinem Hals wo er innehält und leicht an der empfindlichen Haut knabbert. „Was hältst du davon, wenn du mir nicht von deinen Kinks erzählst sondern sie mir zeigst?"

Meine Augen werden groß, meine Wangen erhitzen sich, aber gleichzeitig fängt mein Herz an schneller zu schlagen und ich nicke bevor ich überhaupt darüber nachgedacht habe. Vorsichtig legt Harry mich auf dem Bett ab und sieht mich noch einmal prüfend an ehe er zur Seite tritt und sich neben mich setzt. Er lehnt sich zurück, stützt seinen Oberkörper auf seine Arme und nickt ein mal mit seinem Kopf um mir zu symbolisieren loszulegen. Mit roten Wangen stehe ich also auf, Knie mich auf den Boden vor meinem Bett und ziehe langsam eine Kiste heraus.


—PoV Switch zu Harry—


Mit Adleraugen beobachte ich meinen Freund dabei wie er eine Kiste, welche ich übrigens vor eineinhalb Wochen beim Putzen gefunden habe, unterm Bett hervorzieht und mir dann mit einer Geste bedeutet meine Augen zu schließen, was ich auch tue. Ich höre, dass er hin und her läuft, immer mal wieder innehält und dann höre ich nichts. Gefühlt sitze ich eine halbe Stunde einfach nur rum, aber wahrscheinlich sind es nur wenige Minuten. Sobald ich wieder Geräusche vernehme setze ich mich auf und muss mich wirklich sehr dazu zwingen meine Augen nicht zu öffnen. „Hazza" Ich nicke und presse meine Augen noch fester aufeinander als zuvor. „Augen auf Haz" Als ich meine Augen aufschlage sehe ich sofort in Louis' strahlend blaue Augen woraufhin ich mich vor lehne und meine Lippen auf seine lege, aber er weicht zurück und schiebt mich sanft zurück in meine Ursprüngliche Position.


Langsam lasse ich meinen Blick nun über den Körper meines Freundes gleiten und lecke mir grinsend über die Lippen. Er steht nur in Boxershorts vor mir, also lege ich meine Hand auf seine Hüfte und ziehe ihn auf meinen Schoß. "Du bist so unfassbar Heiß Louis" Er kichert und legt seine Arme um meinen Hals woraufhin ich uns umdrehe und mittig im Bett platziere. „Also Louis", ich küsse einen kleinen Pfad von seinem Hals zu seiner Brust und sehe ihn dann liebevoll an. Kichernd zieht er mich zurück hoch, schlingt seine Beine um meine Hüfte und dreht uns wieder um auf meinem Schoß zu sitzen. „Harry. Wir teilen uns das mit Top und Bottom", beginnt er was ich abnicke. Stimmt. „Aber du hast immer, wirklich immer die Kontrolle, oder wir teilen sie uns" Wieder nicke ich während ich meine Hände vorsichtig über seine Oberschenkel tänzeln lasse. „Ich mag es, wenn es so ist. Dass du die Kontrolle über mich hast, über mich bestimmst.. nur.. noch mehr? Erlaub oder Verbiet mir mich anzufassen, dich anzufassen, ob und wann ich kommen kann, bestimm über mich. Benutz mich. Bind mich am Bett fest, mach was auch immer du willst, nimm dir was du brauchst.. aber achte auf mich. Ich will für dich da sein, aber du musst dabei auch an mich denken. Bring mich an meine Grenzen, aber nicht über die Grenzen."

Ich nicke. Davon habe ich schon gehört, es hat mich interessiert, aber was Louis erzählt.. scheiße, das gefällt mir. „Was sollte ich auf jeden Fall wissen?" Kurt hält er inne und denkt nach, dann drückt er mir einen Kuss auf seine Lippen und sieht mich an: „Es gibt ein Farbensystem in dem der Dom" er zeigt auf mich, „überprüfen kann wie es ihm, dem Sub geht" dann deutet er auf sich. „Grün bedeutet, dass alles gut ist, dass du mit was auch immer wir grade tun können weiter machen kannst. Gelb heißt, dass es grenzwertig wird und ich nicht mehr lange kann. Rot heißt, dass du aufhören musst. Außerdem gibt es sowas wie ein Safeword welches ich benutzen kann wenn es mir zu viel wird.. nur dann hörst du gezwungenermaßen auf, wenn ich nur äußere, dass es weh tut oder keine Ahnung, wenn ich weine, liegt es in deinem Ermessen aufzuhören oder nicht. Das Safeword kann ich mir selber aussuchen. Klassisch wäre es einfach Rot, aber ich fände Rose gut." verstehend nicke ich diese Informationen ab. "Bei Rose höre ich auf, mir egal was" Louis erklärt meine Aussage für richtig woraufhin mir eine Idee kommt. Beziehungsweise sie wieder kommt. "Du wolltest mir deine Kinks zeigen Louis" Verwundert nickt er. "Dann tu es. Ich weiß das wichtigste. Bevor ich etwas tue frage ich ob es okay ist, ich checke deine Farbe und bestimme darüber was du darfst oder eben nicht."

Louis stimmt mir sofort wieder zu und will mich küssen, aber ich weiche zurück. "Habe ich dir erlaubt mich zu küssen?" So groß waren seine Augen noch nie, aber die sich darin wiederspiegelnde Aufregung zeigt mir, dass es ihm gefällt. "Leg dich aufs Bett Louis. Auf den Rücken." Innerhalb von Sekunden kommt er meiner Aufforderung nach und sieht mich von da an mit großen Augen an. Wir haben schon Spielzeuge benutzt, also habe ich kein Problem damit durch unser Repertoire zu wühlen und schließlich den ein oder Gegenstand für heute auszusuchen. Der Sicherheit zuliebe frage ich aber trotzdem nochmal nach: "sind Toys für dich Okay Louis?" Wild nickt er weshalb ich schmunzle und die auserwählten Dinge vorsichtig auf der Kommode neben dem Bett platziere.

„Lass uns ein wenig Spaß haben, Louis" flüstere ich während ich mich auf seinen Schoß setze und meine Lippen liebevoll auf seine senke wodurch ich seine Antwort verstummen lasse. 

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1449 Worte

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hi

endlich gibts hier auch mal ein Update, wenn auch ein anderes als ich eigentlich geplant hatte.


love, j x

wildest dreams ⎮ l.s.Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt