Umzug&der Junge

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Ich war gerade erst im Zug eingeschlafen und schon ertönte die Stimme meiner Mutter nah an meinem Ohr: „Schätzchen...Schätzchen wach auf wir sind da. Wir sind angekommen, wir sind in Grünwald!". Ich schlug meine Augen schlagartig auf und blinzelte öfter, um mich an das helle Licht zu gewöhnen. Tatsächlich war ich dort angekommen, wo ich am wenigsten sein wollte. Es bildeten sich Tränen in meinen Augen als ich bemerkte, dass ich meine Heimatstadt für immer verlassen hatte. Als ich jedoch in die strahlenden Augen meiner Mutter schaute konnte ich mich zu einem Lächeln aufzwingen.
Es gab ja auch keine andere Möglichkeit als hierher nach Grünwald zu ziehen. Wir hatten nicht wirklich viel Geld, und da meiner Mutter ein gutbezahltes Jobangebot hier in Grünwald gemacht wurde, hatten wir uns dazu entschieden umzuziehen. Ursprünglich hatte ich in Berlin gewohnt, was nun Mal ein großer Unterschied zu Grünwald ist. Ich hoffte nur sehr, dass es hier gute Fußballteams gibt, da ich sehr gerne spiele und auch wenn ich nicht angeben möchte, eine sehr gute Spielerin bin. Dies sieht man jedoch nicht sofort. Ich ziehe mich nämlich sehr gerne Mal mädchenhaft an und schminke mich sogar manchmal was für ein Mädchen welches Fußball spielt ziemlich untypisch ist. Jedenfalls hatte ich es dadurch sehr schwer Freunde zu finden. Einerseits unterhielt ich mich gerne über Mode mit Mädchen, andererseits spielte ich auch gerne Fußball mit Jungs. Jedoch akzeptierte mich keiner von ihnen richtig. Den Mädchen war ich zu jungenhaft da ich Fußball spielte und den Jungs wiederum zu mädchenhaft, da ich mich so anzog wie ich es nunmal tat. Und dieses Problem werde ich hier wahrscheinlich auch haben. „Ist alles okay mein Schatz?" fragte mich meine Mutter und riss mich somit aus meinen negativen Gedanken. „Ähm, ja klar! Was sollte denn schon sein?" antworte ich, jedoch kam dies nicht so überzeugend rüber wie ich es eigentlich wollte. Meine Mutter gab sich trotzdem mit dieser unüberzeugenden Antwort zufrieden. Wir waren gerade auf dem Weg zu unserem Haus, als mich meine Mutter aus den Gedanken holte: „Da ist es! Unser neues Haus, na gefällt es dir Spätzchen?". Ich blickte vom Boden hinauf und konnte meinen Augen nicht trauen. Ich brachte nur ein „Wow" zustande was meine Mutter zum Schmunzeln brachte. Das Haus war atemberaubend schön. „Aber Mama, wie....ich meine womit hast du das bezahlt?" fragte ich äußerst verwirrt. „Natürlich mit Geld" gab meine Mutter trocken von sich. „Ha-Ha, das weiß ich aus selber. Ich wollte fragen wo du dieses Geld her hast?" gab ich genau so trocken von mir. „Naja mein Spatz, ich habe ja öfters Überstunden in Berlin gemacht, wodurch ich das Geld für dieses Haus zusammenbekommen habe. Außerdem sind die Häuser hier in Grünwald nicht so teuer wie in Berlin!" sagte meine Mutter schmunzelnd. Wir betraten das Haus und es war so bezaubernd schön! Ich ging in mein Zimmer und ordnete meine Kleidung und meine Bücher in meinem Zimmer ein. Danach ging ich wieder runter zu meiner Mutter ins Wohnzimmer „Hey Mama, ich habe gerade meine Sachen eingeordnet, dürfte ich vielleicht raus und mich in der Gegend umschauen?" „Klar Spätzchen, nur komm bitte nicht zu spät nach Hause!" „Alles klar Mama!" Ich trat hinaus und schon spürte ich den angenehmen, warmen Wind auf meiner Haut. Und da fiel es mir wieder ein.... es war Sommer und ich hatte meine einzigen Freunde die ich hatte in Berlin zurückgelassen.... ein Sommer und ein Schuljahr ohne Freunde, wird sicher ganz toll(🙃)Ich schlenderte gedankenverloren durch die Straßen Grünwalds. Plötzlich knallte ich gegen eine muskulöse Brust. Warte was?!! Ich schüttelte diesen Gedanken schnell ab und widmete mich dem Jungen vor mir. Ich musste meinen Kopf leicht in den Nacken legen um ihm in die Augen zu schauen, da er ungefähr einen Kopf größer als ich war. „Kannst du nicht aufpassen, du eingebildete Prinzessin?!". Wie bitte, was hatte er gerade gesagt?! „Wie hast du Arschloch mich gerade genannt?!". „Nana jetzt werd nicht frech". Okay jetzt reicht es mir „Hör mir mal gut zu, nur weil ich mich so anziehe, wie ich mich anziehe, heißt es nicht gleich, dass ich eingebildet bin! Verstanden?!" „Ich hab jetzt echt keine Lust mit einer Tussi wie dir zu diskutieren, mach's gut!" Nach dieser Aussage ging er an mir vorbei und ließ mich wie angewurzelt da stehen. Arrogantes Arschloch! Denkt auch er wär etwas besonderes, nur weil er gut aussieht. Hatte ich gerade wirklich gesagt dass ich ihn gutaussehend finde? Aber er sah gerade wirklich gut aus. So wie ihm seine dunkelblonden, verschwitzten Haare im Gesicht hingen. Womöglich war er gerade vom Training zurückgekommen. Und seine Augen...er hatte so schöne schokoladenbraune Augen! Okay, okay STOP. Was war denn in mich gefahren?! Höchstwahrscheinlich tat mir die Hitze hier draußen nicht gut, also machte ich mich auf den Weg nach Hause. Zuhause angekommen grüßte ich meine Mutter und ging auch schon direkt in mein Zimmer. Hungrig nach diesem Ereignis war ich nunmal wirklich nicht mehr. Ich machte einen Film an, schlief jedoch schon nach 10 Minuten ein. Das einzige was ich bemerkte war das meine Mutter in mein Zimmer hineintrat das Licht ausmachte mir eine gute Nacht wünschte und dann wieder rausging. Dies war jedoch alles andere als eine gute Nacht. Ich träumte kacke verdammte von diesem blonden Arschloch!

(875 Wörter)
Ich hoffe das Kapitel hat euch gefallen und ihr habt Lust weiterzulesen, denn die anderen Kapitel werden sicher spannender als das Erste😌 Und bitte seid nicht zu streng mit mir das ist immerhin mein erstes Buch bzw. meine erste Geschichte. Achja und für Kritik stehe ich gerne offen;)

Denn Liebe ist stärker als Hass...Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt