Chapter Fifty

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And here we areeee

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Dalia Sanderson

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Nachrichten

Meine Stirn legt sich in Falten, als ich mit meinem Finger über die Tischkante gleite. Über die Fotos, die auf dem Holz ausgebreitet sind. Fotos, welche Lionel oder Samuel zeigen, wie er ein Gebäudekomplex verlässt.

"Er wurde in Chicago gesehen." Ich schaue nur langsam von den Fotos, über meine Schulter, auf. Es ist also tatsächlich Lionels exakt böse Kopie, die mir sogleich einen unangenehmen Schauder über den Rücken jagen lässt. "Es ist der Sitz von Charles Black." Stelle ich stirnrunzelnd fest, woraufhin er nickt. Seine Schritte sind bedacht, ehe er hinter mir stehen bleibt und mit seinen Händen über meine Schultern gleitet. Die Kälte vergeht und stattdessen macht sich die Hitze bekannt, die seit letzter Nacht kaum mehr verschwunden ist. Ich fühle mich wie in einen Rausch versetzt. Ein Rausch nach seinen Berührungen, nach seiner Nähe, nach seiner Sicherheit. Es ist schlimmer als damals. Die Abhängigkeit von ihm, die Sucht nach ihm. Und alles in mir schreit danach, dass es ihm ganz genauso ergeht.

"Was hat es zu bedeuten, dass er ihn aufsucht?" hake ich misstrauisch nach, ehe ich mich langsam in seinen Armen drehe.

"Er hat Artjoms Frieden angenommen und beantragt eine Koalition mit den Russen. Das würde neue Handelswege, aber auch schnellere und vor allem ungefragte Ein- und Ausreisen erbringen. Wir haben bereits damit gerechnet, dass er danach fragen wird."

"Das bedeutet ihr seid darauf vorbereitet?" Er nickt auf meine Frage, woraufhin ich leise durchatme. "Er wird den Deal nicht bekommen."

"Wieso macht er es nicht einfach? Er wirkte bisher nicht, als würde er um etwas fragen." Meine Verwirrung lässt ihn lediglich ein Stück schmunzeln, was mich sogleich Atemloser werden lässt.  "Er richtet sich seinen Platz ein und das auf fairem Weg, damit er länger bleiben kann." Ich schüttle auf die Selbstverständlichkeit mit der Lionel damit umgeht meinen Kopf. "Du bist dir sehr sicher, dass er nicht weit kommen wird." Egal wie, ich kann die Skepsis nicht unterdrücken. "Wenn ich eins gelernt habe, dann das Chaos hier keinen Platz hat. Und Samuel ist das pure Chaos. Er erblindet noch vor der Sucht an Macht und Koks, bevor er seinen erbauten Thron überhaupt besteigen kann."

Ich schüttle langsam meinen Kopf. "Du lässt also deinen Thron erbauen." Murmle ich nachdenklich. Sein Blick wird wachsamer, fast so als würde er keine Regung von mir verpassen wollen. "Ich lasse unseren Thron erbauen." Korrigiert er mich leise.

Ich antworte nicht drauf, lege stattdessen meinen Kopf an seine Schulter und versuche das kleine Lächeln auf meinen Lippen zu unterdrücken, als er meine Schläfe küsst. "Ich glaube ich werde diese Sucht nach dir niemals kontrollieren können." Hitze gleitet durch mich hindurch, dicht gefolgt von meinem kräftigen Herzklopfen, dass er auslöst. "Ich glaube in dem einem Bad ist eine Badewanne." Murmle ich schmunzelnd, ehe ich in seine blauen Augen schaue. Das Funkeln in ihnen betrachte und es in den meinen ebenso verspüre.

"Du bist lüstern." Raunt er spielerisch, ehe seine Zähne nach meiner Nasenspitze schnappen und ich lachend zurückzucke. "Keine Ahnung, sage du es mir."

Er schmunzelt auf meine Worte, bevor er mich sanft küsst. "Ich kümmere mich um das Wasser."

"Ich komme nach." Wispere ich gegen seine Lippen, bevor er sich von mir löst und nach oben geht. Mein Blick bleibt bei den Fotos hängen, die noch immer auf dem Tisch liegen, ehe ich zu dem Laptop schaue. Ich beiße mir nachdenklich auf die Unterlippe und lasse mich langsam an den Tisch nieder, um den Desktop anzuschauen.

Shattered SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt