Chapter Fifty-Four

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Heute mal ein bisschen später als sonst.

Ich war heute morgen noch von der Arbeit eingespannt, deswegen ging das erst jetzt, aber: here we are!

Nach dem hier sind es übrigens nur noch sieben Kapitel!

Und ich brauche Buchideen für danach... PLEASEEEE

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Dalia Sanderson

»❃«

Pläne und Taktiken

Samuel behielt recht damit, dass er wiederkommen wird, auch wenn ich gehofft habe, dass er mich einfach vergisst. Dass Artjom vielleicht einen so großen Aufstand machen wird, ihn angreift, verletzt, ihre merkwürdige Verbindung ins schwanken bringt. Aber all das kann nicht passiert sein, denn er trägt weder einen Makel, noch eine Wunde, als er in das Bad tritt und ich von der Toilettenschüssel aufschaue. Er verzieht seinen Mundwinkel, als würde ihn mein Erbrochenes ekeln. "Du hattest lang genug Zeit, gehe ins Bett." Er spült für mich und zerrt mich anschließend an meinem Arm wieder auf meine Füße, wodurch der Protest auf meiner Zunge erstirbt.

"Warte, darf ich wenigstens meine Zähen putzen?" Seine Augen gleiten feurig zu mir herunter, ehe er mich wieder loslässt und auf die Zahnbürste nickt, die noch eingepackt ist. "Was ist mit –"

"Putze einfach deine Zähne, Dalia." Seine bellende Antwort, lässt mich meinen Kiefer aufeinander pressen, ehe ich meine Zähne putze und versuche die Nervosität unter seinem Blick standzuhalten. Trotzdessen, dass ich meine Arme kaum bewegt habe, schmerzt jede Bewegung mit ihnen. Und vor allem die Haut an meinen Gelenken. Mir graut es bereits jetzt wieder die Ketten angelegt zu bekommen und ... weitere Zeit darin zu verbringen. Es ist schlimmer als der Keller und doch so viel harmloser. Ich habe keine Ahnung ob mein Wissen ausreicht, um alles einzuschätzen, aber ändern würde es sowieso nichts.

Ich hänge hier fest. Erneut. Erneut bei Samuel. Und die Hoffnung die ich um Lionel trage und das er uns hier rausholt ist dermaßen immens, dass ich mich selbst vor der Enttäuschung fürchte. Aber das größte Problem ist, dass ich ihm definitiv genug Vertraue um uns zu holen.

Ich habe meinen Mund nur notdürftig ausgespült, als Samuel an meinem Arm zerrt und mich grobfällig auf das Bett wirft. Sein Knie stützt sich auf meinem Oberschenkel ab. Wütend verziehe ich mein Gesicht, lasse ihn meine Hand ergreifen und sie an die Kette befestigen, bevor er es mit der anderen ebenso macht. "Geht es Jules gut?" Mein nächster Versuch endet in einem unzufriedenen Knurren, ehe er nickt. Seine Hand stützt sich über mir an dem Kopfteil ab, sobald er sein Knie auf die Matratze schiebt und sich zu mir hinunterbeugt. Ich schmecke seinen Atem, der sich mit der frischen Minze auf meiner Zunge vermischt. "Wie weit würdest du gehen, um sie zu retten." Meine Augen zucken zu seiner Hand, die sich auf meinen Oberschenkel legt und mich flacher atmen lässt. Seine Berührung brennt und das nicht auf eine angenehme Art und Weise. Sie fühlt sich so falsch an, wie das ganze Szenario hier. Sie ist so falsch, wie die Antworten die mir auf seine Frage durch den Kopf gleiten. "Lionel und ich funktionieren, weil wir einander Vertrauen, Samuel. Nimm deine Hand da weg." Er hört nicht. Stattdessen gleitet sie höher und lässt mich unter Tränen beginnen mich zu winden. "Und wie gewinnt man Dalia Sandersons Vertrauen?"

"Nicht indem man mich ständig gefangen hält. Nimm sie weg." Er zieht sich langsam zurück, wodurch ich resigniert meine Augen schließe und sie sogleich panisch aufschlage, als er seine Hand um meinen Hals legt, mich tiefer in die Matratze presst und röcheln lässt. "Deine Fehltritte gehen auf Jules Kappe, Dalia und sollte ich herausfinden das du mich an der Nase herumführst, dann werde ich Jules elendig zu deinen Füßen verhungern lassen."

»❃«

Ich stopfe das nächste Röllchen Klopapier zwischen meine Haut und den Ketten und zische leise durch meine Zähne als sich das Brennen nicht sofort wieder einstellt. Stattdessen bemerke ich wie sich das Toilettenpapier, dass ich aus der kurzen Zeit auf der Toilette habe mitgehen lassen, mit meinem Blut und Wundwasser vollsaugt. Ich war damals nicht gut darin, mich um Wunden zu versorgen und heute bin ich es ebenso wenig. Es war Lionel der mir die meine versorgte – und seine eigenen. Es war Charlene die ihm dabei half.

Es ist unglaublich wie sehr ich mir die Zeit herbei sehne, in der ich meine Stiefschwester schlug und Lionel mir meine Hand in dem Krankenzimmer versorgte. Oder das er mich danach zum Training zwang, weil meine Technik ... grausam war. Aber das war alles mal und ich frage mich ob ich mit meinem Wissen über das Kämpfen und Verteidigen auch nur irgendwas gegen Samuel anrichten könnte. Die Antwort ist genauso ernüchternd, wie erwartet. Nichts. Ein Schlag von mir würde ihn irritieren, aber ein Schlag von ihm, so erbarmungslos und vernichtend wie er ihn ausführen würde, würde mich der Besinnungslosigkeit entgegen bringen.

Dennoch brauchen wir eine Taktik.

Hatte Samuel einen Schlüssel für die Ketten? Nein, zumindest keinen üblichen. Vielleicht braucht man auch etwas sehr viel unscheinbareres. So etwas wie eine Klammer. Eine Haarklammer. Ich habe Mori mal darüber sprechen hören, wie sie das winzige Schloss das zum Alkoholvorrat ihres Vaters führte, geknackt hat. Mein Blick gleitet zu meinen Gelenken und lässt mich überlegend meine Lippen aufeinander pressen.

Ich zucke zusammen, sobald sich die Tür ein kleines Stück aufzieht und ich beruhigt ausatme, als es die schwarzen Haare sind, die durch den Spalt huschen, bevor sie die Tür wieder schließt und mich mit blassem Gesicht mustert. Ihre Augen sind dunkel unterlaufen, auf ihren Wangen herrscht eine Tränenspur die mich schlucken lässt, sowie ihre Lippe blutig aufgesprungen ist. Meine gefestigte Stimmung löst sich innerhalb Sekunden auf, als sie auch schon auf mich zukommt und ihren weinenden Körper neben mich schiebt. Ihre Arme schlingen sich um meinen Körper, während ich meinen Kopf auf ihren presse und versuche so ruhig wie möglich zu atmen, während sie sich auf die Lippe beißt und jeden Ton zu unterdrücken versucht.

»❃« 

Oh man Jules und Dalia zerreißen mir das Herz.

Was sagt ihr zu Dalia und Samuel? 

Das nächste Kapitel ist aus Lionels Siiiiicht!

Shattered SoulsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt