Ich hörte ein lautes Klopfen an meiner Tür, das mich aus meinem Schlaf riss. Murrend öffnete ich die Augen. Ich rief den Störenfried herein und Daimon betrat mein Zimmer. Ich setzte mich auf und unterdrückte ein Gähnen. Ich warf einen kurzen Blick auf meinen Wecker und stellte fest, dass es erst kurz vor ein Uhr morgens war. Verdammt, ich wollte schlafen! Genervt sah ich zu meinem Beta und wollte wissen, was zum Teufel los sei.
„Tut mir leid, dass ich dich geweckt habe", entschuldigte er sich. „Aber es ist wichtig. Zwei der Jungs, die die Grenzen bewachten, haben einen fremden Geruch im Revier wahrgenommen. Jedoch sind sie sich nicht ganz sicher. Sie haben die Fährte nicht weiterverfolgen können." Mist, dass war nicht gut. Gab es hier vielleicht doch Wilde? Mein Dad meinte doch, das Gebiet sei völlig unbewohnt und bisher schien er recht behalten zu haben. „Wer und wo?", verlangte ich zu wissen. „Finn und Garett. Sie sind am Fluss im Norden. Sie sind immer noch dort."
Ich nickte. Schnell stand ich auf und lief nach unten. Kaum aus dem Haus verwandelte ich mich auch schon und lief in die Richtung, die Daimon mir genannt hatte. Innerhalb kurzer Zeit erreichte ich die beiden Wölfe. „Was habt ihr gefunden?", fragte ich sie. Sie drehten sich zu mir um und senkten kurz ein wenig den Kopf, um mir ihren Respekt zu zollen. Dann erklärte Finn, ein hellbrauner Wolf und sehr guter und loyaler Kämpfer, dass sie auf Patrouille waren, als sie ganz schwach einen fremden Geruch wahrnahmen. Sie rannten hier her, doch fanden nur den Geruch, ohne dazugehörigen Wolf. Auch verfolgen konnten sie ihn nicht, da er viel zu schwach sei.Ich ging näher an den Fluss und schnupperte. Tatsächlich nahm ich einen mir unbekannten Geruch wahr, doch er war so schwach, dass ich ihn kaum bemerkt hätte. Ich schnupperte erneut. Es roch ziemlich gut, so viel konnte ich sagen, doch das war's dann auch schon. Den Geruch zu verfolgen war absolut unmöglich. An der einen Stelle am Fluss war er am stärksten, vermutlich stand der Eindringling dort am längsten.
„Was sollen wir jetzt tun, Alpha?", wollte Garett wissen. Er war etwas kleiner als Finn und ich und hatte braunes Fell. Ich überlegte kurz und gab ihnen dann Anweisungen. „Wir tun erstmal nichts. So wie es aussieht war es ein einzelner Wolf. Wenn wir Glück haben, hat er uns bemerkt und sich verkrümelt. Wir werden weiter normal patrouillieren und alle Augen, Ohren und Nase noch mehr offen halten als sonst." Die beiden Wölfe vor mir nickten. Doch Finn wollte noch etwas sagen. „Vielleicht wäre es nicht schlecht, wenn wir uns auch in Menschengestalt noch mal umsehen. Nicht das wir etwas übersehen haben." Ich nickte über den Vorschlag und beauftragte Finn am nächsten Tag wieder zusammen mit Chris in die Stadt zu gehen. Ausserdem würde ich noch ein paar Leute in die umliegenden Dörfer schicken.
Wir machten uns wieder auf den Rückweg und ich teilte Daimon die neusten Entdeckungen und meine Entscheidungen mit. Dieser nickte und sagte, er würde es weitergeben. Dann gingen wir alle ins Bett, schliesslich war es verdammt spät beziehungsweise früh und wir waren alle hundemüde.
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My wolf
WerewolfSeit dem Verschwinden ihrer Eltern ist die 19-jährige Werwölfin Alexandra (Alex) allein verantwortlich für sich und ihre drei Geschwister. Sie besucht eine weiterführende Schule, hat einige Jobs, mit denen sie das nötige Geld verdient und kümmert si...