Alles war dunkel. Mir tat alles weh. Ich hatte weder eine Ahnung wo ich war, noch was passiert ist. Woher hatte ich diese Schmerzen? Wieso war mir so kalt? Wieso war ich bewusstlos gewesen?
Dann kam es mir wieder in den Sinn. Das Rudel. Der Kampf. Maja, die mich rief. Nick und Ben, die mit ihr davonliefen. Und diese Wölfe, gegen die ich nicht gewinnen konnte und die mich besiegten. Wieso war ich nicht tot? Denn ich war mir ganz sicher, dass ich noch lebte, sonst hätte ich sicher nicht solche Schmerzen am ganzen Körper und mir wäre vermutlich auch nicht so kalt. Ich lebte also, aus welchem Grund auch immer. Aber wo war ich jetzt?
Ich versuchte langsam meine Augen zu öffnen, doch sie waren so schwer. Ich versuchte mich ein kleines bisschen zu bewegen und stöhnte beinahe laut vor Schmerzen. Ich konnte mich gerade noch zurückhalten, ich wollte keine Aufmerksamkeit auf mich lenken, falls da überhaupt noch jemand war.
Ich versuchte zu lauschen. Vielleicht konnte ich so etwas herausfinden. Ich lauschte angestrengt und hörte tatsächlich Atemgeräusche. Ich war also wirklich nicht allein. Etwas hinter mir hörte ich mindestens zwei atmende Personen. Ich versuchte mehr herauszufinden, konnte aber nichts mehr ausmachen. Das war komisch. Ich hörte weder Wind, noch Tiere, noch irgendetwas sonst. Das einzige, ganz leise Geräusch das ich noch ausmachen konnte, war das Summen einer Lampe oder ähnlichem. Ich war also irgendwo drinnen, mindestens zwei Personen waren in der Nähe, ich hatte überall Schmerzen und mir war kalt. ‚Super Lage, in der du dich befindest, Alex. Wirklich toll gemacht!'
Ich versuchte erneut meine Augen zu öffnen und es gelang mir tatsächlich. Ich schaute mich um,so gut ich konnte, ohne mich zubewegen. Ich lag auf einem unebenen Steinboden und schaute gegen eine Mauer aus dem selben Material. Ich vermutete ich lag in irgend einem Kerker oder so. Ein Fenster konnte ich nicht entdecken. Das Licht schien von hinter mir zu kommen. Ich schaute so gut es ging an mir herunter, um meine Verletzungen zu checken. Aus dieser liegenden Position konnte ich jedoch nicht besonders viel erkennen. Ich sah einige Wunden, die jedoch schon dabei waren sich wieder zu schliessen. Ausserdem bemerkte ich, dass ich nur von einer alten, unangenehm rauen Decke verdeckt wurde. Von der Wand, zu der ich sah, ging eine massive Kette weg, die in Richtung meines Beines ging. Da ich keine Ahnung hatte, was die Typen hinter mir taten, versuchte ich gar nicht erst mich zu bewegen, um zu sehen, wohin die Kette genau führte.
Ich hatte keine Ahnung wie lange ich so da lag und meine Wunden still anfeuerte, sich schnell zu schliessen. Die Kerle, die hinter mir waren, sagten kein Wort. Sie sassen einfach still da und ich hörte nur ihr Atmen und ab und an das Rascheln ihrer Kleidung, wenn sie sich etwas bewegten.
Irgendwann hörte ich dann, wie sich eine Tür öffnete und sich schnelle, energische Schritte in meine Richtung bewegten. Kurz darauf erklang eine angenehm tiefe Stimme: „Dann wollen wir doch mal sehen, wen wir da drinnen haben!" Vermutlich meinte der Kerl mich. Ich blieb liegen ohne mich zu bewegen, denn ich wollte die Typen lieber noch nicht wissen lassen, dass ich wach war. Es blieb eine Weile still, bevor sich die selbe Stimme wie zuvor knurrend wieder meldete. „Das ist doch ein Scherz, oder?" Ich hatte zwar noch nie wirklich mit einem Alpha zu tun gehabt, doch ich war mir ziemlich sicher, dass dieser Typ einer war. Diese Macht und Autorität, die er allein bei diesen geknurrten Worten ausstrahlte, hatte ich zuvor noch bei keinem anderen Wolf gehört, weshalb ich einfach mal annahm, dass es einer war. Aber was meinte er damit, dass es ein Scherz sei? Also ich fand diese Situation eher wenig lustig.
„Das ist kein Scherz, Nate. Das ist der Wolf, der uns angegriffen hat", murmelte eine andere Stimme, die mir irgendwie bekannt vorkam, sich jedoch gerade nicht zu einem Gesicht zuordnen liess. Aber das war auch egal. Was sollte das denn nun heissen? Glaubte dieser Alpha-Nate etwa, dass es ein Scherz wäre, dass ich gegen sie gekämpft hätte? Aber wieso das? Klar ich war ein Mädchen und sah nicht besonders kräftig aus, doch das war doch sicher nicht der Grund.
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My wolf
WerewolfSeit dem Verschwinden ihrer Eltern ist die 19-jährige Werwölfin Alexandra (Alex) allein verantwortlich für sich und ihre drei Geschwister. Sie besucht eine weiterführende Schule, hat einige Jobs, mit denen sie das nötige Geld verdient und kümmert si...