16. Dying in the coldness?

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Ich bin zwar eigentlich von Grund auf böse, aber ich will mal nicht so sein und schreibe euch gleich das nächste Kapitel. :) unsere widmung geht an @giggles_p sie ist so toll, mehr kann ich gar nicht sagen, da es dafür zu vielen worten des lobes bedarf.

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Law Pov

Eisige Kälte die in meine Knochen kroch ließ mich unsanft erwachen und vorsichtig die Augen öffnen. Dicke Schneeflocken rieselten langsam vom grauen Himmel auf mich hinab, auf meiner nackten Brust hatte sich schon eine zwei Zentimeter dicke Schicht abgelagert. Ich schloss unendlich müde die Augen wieder. Die Kälte um mich herum ließ mich so ruhig fühlen. Schmerzen vergessen und nurnoch schlafen wollen.

Verdammt ich starb hier gerade!

Sofort ruckte ich nach oben und setzte mich aufrecht hin. Der Schnee löste sich von meiner gefühlslosen Haut und fiel in meinen Schoß. Suchend sah ich mich um und entdeckte mein Schwert, welches ich mit klammen Fingern packte und mich darauf abstützte um hoch zu kommen. Eine dicke Blutspur zeigte die Richtung aus der ich gekommen war. Ach ja richtig, ich erinnerte mich.

Als ich das Monster gesehen hatte wie es Niall und den mit den braunen Teddyaugen fressen wollte, hatte ich eingegriffen und dem Vieh mit dem Schwert und einem glatten Hieb den Kopf abgetrennt. Doch ich wurde verletzt, es hatte sich schon in meinen Arm verbissen. Trotz der Schmerzen hatte ich es geschafft durch das eiskalte Wasser mich an der Oberfläche zu halten, doch der Blutverlust ließ mich bewusstlos werden.

Irgendwie hatte ich überlebt und war an diese Winterinsel angespült worden. Doch wahrscheinlich würde ich den Arm verlieren oder noch besser - sterben weil ich hier erfror. Aber die anderen waren sicher. Das war gut.

Kurz sah ich mir meinen Arm an. Er war vollkommen zerfetzt, aber noch dran. Das Blut hatte inzwischen aufgehört zu Fließen und die Haut an der blutigen Wunde war blau und leicht gefroren. Ich musste hier eindeutig weg. Die Blutspur durch die ich mich halb besinnungslos geschleppt hatte deutete zum Meer. Hinter mir lag ein Wald. Warum war ich überhaupt nochmal aufgewacht? Ich hätte schon im Wasser sterben müssen bei dieser Verletzung und der Kälte. Doch schon da war ich wieder wach und konnte mich bis hierher bringen bevor ich zusammengebrochen war. Spätestens da hätte ich friedlich im Schlaf sterben müssen. Und jetzt musste ich die Kälte bis zum bitteren Ende ertragen!

Zähne zusammenbeissend humpelte ich mit meinem Schwert als Stütze los, in Richtung Wald. Wenn ich Glück hatte - was eindeutig bisher nicht der Fall war - fand ich einen Unterschlupf und könnte mich wenigstens aufwärmen. Was meinen Arm noch retten könnte war mir unbekannt und ich war Chirurg.

Wie ein Achtzigjähriger krükelte ich zwischen den Bäumen hindurch durch den Wald. Alles was ich sah war Schnee und ein Stückchen Holz wo die Stämme der Bäume hervorlugten. Die Flocken die endlos fielen, erreichten mich nicht, aufgrund der Baumkronen die über mir ein sicheres Dach bildeten.

Mein Atem schwebte in kleinen weißen Wölkchen vor meinem Mund. Mein Körper war so unendlich schwach. Es war kalt, ich war nicht warm genug angezogen und schwer - unter diesen Umständen tödlich - verletzt. Lange würde ich das hier nicht mehr aushalten. Meine Kräfte nahmen mit jedem schweren Schritt ab. Ich konnte kaum noch meine Augen offen halten und meine Füße heben. Ich war so müde. Meine Beine gaben unter mir nach und ich stürzte in das weiche, weiße, verlockende Schneebett. Friedlich schloss ich die Augen und ließ mich von dem Schlaf übermannen.

Weiß. Alles was ich sah war weiß. Hier war ein Raum. Aber der Raum hatte keine Wände, Boden oder Decke. Es war ein weißes Nichts. Unendlich viel weiß. Konnte ich mich bewegen oder schwebte ich auf der Stelle? Ich konnte es nicht sagen. War ich tot? War das hier die Hölle? Nein, die war nicht weiß, oder? War es der Himmel? Nein, weshalb sollte ich in den Himmel kommen? Ich war schon allein deswegen verdammt als Bastard geboren zu sein. Das konnte nicht der Himmel oder die Hölle sein. Aber was war es dann? Und warum war ich hier? Ich wusste es nicht.

Blinzelnd öffnete ich die Augen. Grauer Stein über mir, ein flackertes Licht spielte darauf mit den Schatten. Lebte ich oder bin ich endlich in die Hölle gekommen? In der Hölle roch es doch nach Feuer und war felsig, oder? Oder war das ein Wellnessort im Himmel? Eher weniger, oder?

Mit der Kraftanstrengung von zehn Pferden drehte ich den Kopf in die Richtung aus der die Lichtquelle kam. Ein kleines Lagerfeuer prasselte dort und spendete kostbare Wärme die meinen nackten Körper aufweckten. Moment, nackt?! Warum war ich nackt? Wo war die Hexe die mich über dem Feuer braten und essen wollte?

Mein Blick schweifte weiter um eine große Gestalt zu sehen die am Eingang der Höhle - ja, es war eine Höhle - stand und hinausschaute. Ich musste die weiße Jacke über den breiten Schultern nicht zweimal angucken um ihn zu erkennen. "Admiral Smoker?", krächzte ich mit gebrochener Stimme vom schlafen. Die Hexe die mich essen wollte war zufällig von der Marine.

"Du bist wach.", stellte er mit rauer Stimme fest und wandte sich zu mir um. Wie seinem Name entsprechend rauchte er. Trotz der Kte draußen trug er seine Jacke offen und mit nichts darunter. Ich hat freien Ausblick auf seine muskulöse, glatte Brust. Verdammt, ich konnte nicht kämpfen auch wenn ich stärker als er wäre. (Auch wenn das nicht unserem Körperbau entsprach.)

Langsam sah ich in sein Gesicht und begegnete seinem kalten Blick aus grauen Augen. Sein weißliches Haar - er musste höchstens um die Mitte vierzig sein -, die Narbe die sich quer über die rechte Gesichtshälfte zog und der immer harte Gesichtsausdruck waren auch da. Er sah aus wie immer.

"Trafalgar Law.", sprach er meinen Namen aus und kam näher. Was wollte er? Warum hatte er mich ins Warme gebracht? "Ich komme auf diese Insel um meinem Sohn ein Denkmal zu setzten und wen finde ich tot im Schnee liegen? Dich. Blutüberströmt und hilflos." Seine kehlige Stimme klang rauchig.

Ich sah ihn schief an. Er hatte einen Sohn? "Sohn?", fragte ich kratzig und beobachtete wie er sich vor mich setzte. "Ja. Mein Ziehsohn wurde dieses Jahr auf dieser Insel getötet.", erklärte er und schaute abwesend in die Ferne. Sein Ziehsohn? Seit wann hatte er denn einen Ziehsohn? "Wer ist ihr Sohn?" Ich sprach ihn nur mit der offiziellen Anrede an weil ich schwach und auf seine Hilfe angewiesen war.

"Ne- Hunter. Eines der beiden Bälger die ich aufgezogen habe.", meinte er und lachte hart. Zayn und sein Bruder wurden von einem Marineadmiral aufgezogen? Interessant. Und er war tot. Von Kid kaltblütig ermordet. Nicht sehr schön, aber ich glaube Zayn kam das nur zurecht, er konnte damals nur dank Kid von dem Schiff seines Bruders entkommen.

"Warum bist du hier, Law?", wollte Smoker von mir wissen. "Und was ist mit dir passiert?" Er nickte zu meinem fest verbundenen Arm. "Vielleicht ist das Schicksal.", vorhersagte ich rätselhaft und schaute wieder an die Decke. Keiner von uns würde den anderen töten. Nicht heute.



Lawless Duty - Zianourry (Fortsetzung von Warloards of the Sea)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt