Doce

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Wir sprinteten so schnell durchs Portal, das ich Jack volle Kanne rammte und wir zusammen hinflogen.

„Ufff." brachte ich hervor und starrte ihn böse an. „Pass doch auf, wo du hingehst."

„Pass du doch auf." er schubste mich von ihm runter und stand böse schauend auf.

Neytiri gluckste. „Oje, was ist denn euch über die Leber gelaufen?"

„Nichts." sagte ich und stand auf. Erst jetzt fiel mir auf, dass wir an einer kleinen Lichtung aufgetaucht waren. Uns umgab Wald, aber in der Ferne hörte ich Wasser rauschen. Ich sah mich um. Es war ein Wald aus dichten Kiefern, der Boden war weich und die Umgebung kalt. „Wo sind wir?"

„Einen meiner Unterschlüpfe." erklärte Hazel und bedeutete uns zu folgen.

„Wie meinst du das?" ich humpelte hinter ihr her.

Sie duckte sich unter einen Ast hervor. „Wenn ich durch die Welten ziehe, habe ich immer einen versteckten Ort, wo ich mich ausruhen kann. Dort habe ich meine Ruhe."

„Verstehe." ich hatte sie nicht für jemanden gehalten der gerne alleine Unterwegs war, aber sie verblüffte mich immer wieder. „Warum ziehst du durch die Welten?"
„Ich will die Welt sehen. Ich will kämpfen und trainieren. Ich will die Natur erleben." sie lächelte mich kurz an. „Deswegen ziehe ich gerne durch die Welten und folge meiner Abenteuerlust."

„Die letzte Zeit war sie bei meiner Mom in Jötunheim." mischte sich Faith ein.

Hazel sah mich an. „Ihre Mom ist Rhaenys, unsere Cousine."

Und auch die Mutter von Torvi, aber das sagte ich nicht laut. „Welchen Stamm gehört sie an?"

„Den Berserkern. Sie ist die Anführerin von ihnen." Faith lächelte stolz. Ich hatte kein Plan wer oder was die Berserker waren, aber ich hob den Daumen. „Cool."

Wir krochen noch einmal unter einen Ast her, als wir tatsächlich vor Klippen standen. Doch an den Klippen, führte ein schmaler Pfad herunter und Hazel bedeutete uns zu folgen. Ich schluckte. Neben uns ging es locker 200 Meter in die Tiefe und der Weg war so schmal, dass nur eine Person dort jeweils entlang passte. Ich lief dicht hinter Hazel her und konnte nicht sehen wohin sie uns führte. Aber nach fünfzig Metern ungefähr bog sie auf einmal links ab. In den Klippen war eine kleine Höhle. Fasziniert starrte ich die kleine Plattform an. Von hier aus konnte man gut das Meer sehen. Es gab sogar eine kleine Feuerstelle um die man sich setzen konnte. „Folgt mir." sie deutete auf einen versteckten Felsspalt zwischen dem sie sich her schob. Also ein Monster passte da auf jeden Fall nicht durch.

Ich trat hinter ihr ein, während sie die Höhle mit einer Flamme in ihrer Hand erhellte. „Wow!" brachte ich hervor.

„Wie geil!" Neytiri drehte sich einmal um sich selbst. „Und das hast du eingerichtet?"

„Jap." sagte Hazel stolz.

Hier gab es eine kleine Couchecke mit Teppich auf dem Boden. Ein kleinen zusammen gebauten Holzschrank, in dem Bücher standen und zwei Türen in den Stein gehauen.

„Was ist hinter den Türen?" fragte ich.

„Hinter einer Tür ist eine Heilquelle, hinter der anderen ein Bad. Beim Bad hatte ich allerdings magische Hilfe von einer alten Bekannten."

„Der Hammer." Faith sah sie überrascht an. „Zwar ein wenig rau und leer, aber hier könnte man wirklich was daraus machen."

„Nein, ich lasse dich das hier nicht einrichten, Faith." Hazel schüttelte den Kopf.

Faith seufzte. „Warum denn nicht?"
„Die letzte Wohnung die du eingerichtet hast, war Pink und voller Glitzer. Nein, danke. Außerdem ist es gut so wie es ist. Es dient ja auch nur als Übergang. Aber ich denke wir können für diese Nacht hierbleiben und uns beraten was wir jetzt machen."
„Stimmt." Jack trat vor. „Wir konnten mit den Zwergen reden. Sie konnten Thalia auch in keinen Süßwassersee oder Fluss aufspüren. Wir haben im Grunde genommen keinen Plan, wo sie sein könnte."

Save me from drowningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt