Veintitrés

698 56 1
                                    

6 Monate später

Ich saß am Strand und starrte aufs Meer hinaus. Während Leo zwischen meinen Beinen saß und im Sand herum stocherte. Liebevoll strich ich durch seine braunen Haare und gab ihm einen Kuss darauf. „Alles gute zum Geburtstag, Leo." sagte ich sanft.

Er sah mich mit großen Augen auf und zeigte auf mich. „Mama!"

Ich lächelte. „Ja genau, ich bin deine Mama." ich drückte ihn noch ein Kuss auf. Er lachte, dann begann er wieder im Sand zu buddeln.

Sehnsüchtig sah ich dem Horizont entgegen. Immer und immer wieder hatte ich mir erhofft dort irgendwo die blue Arrow zu entdeckten, doch ich wusste, dass dies nicht geschehen würde.

Nach dem Kampf, hatte ich erst mal meinen Sohn von Jane entgegengenommen. Ich hatte mich mit ihm zurückgezogen. Jasper war mit mir gekommen. Zu dritt waren wir wieder in das Haus auf der Insel vor Portugal gezogen. Dort hatte ich das Haus erst einmal völlig neu eingerichtet. Leo hatte das ganze begeistert beobachtet. Jetzt erinnerte das Haus mich nicht mehr an Diego und es war perfekt auf meinen Stil eingerichtet. Von meinem neuen Bett, sah ich direkt auf das Meer, was mir oft schlaflose Nächte bescherte. Es verging kein Tag an dem ich nicht an Warrior dachte. Immer wieder sah ich sie vor meinem inneren Auge. Tagsüber und in meinen Träumen. Es verging kein Tag an dem ich nicht diese Sehnsucht verspürte mit ihr auf dem Schiff zu sein. Immer wieder erwischte ich mich dabei, wie ich aufs Meer starrte und mir wünschte sie wäre da. Doch von ihr hatte ich nichts gehört.

Einzig allein ich und Frank blieben im Kontakt. Die zwei Briefe die er bis jetzt geschrieben hatte, waren jedoch Herz erwärmend. Er vermisste mich wirklich und beschwerte sich über Warriors noch schlechtere Laune. Das brachte mich traurig zum Lächeln.
Doch mehr kam nicht.

Leo dagegen war aufmunternd. Er war mein ein und alles. Er machte sich wirklich großartig und ich genoss die Zeit mit ihm sehr. Ich hatte das Gefühl fast angekommen zu sein. Ich brauchte niemanden. Ich kam schon immer gut alleine zurecht. Aber Leo würde ich nicht mehr so einfach hergeben. Jasper machte sich auch ganz gut. Er war ins Schwimmteam der High School aufgenommen worden und war fleißig am lernen. Wir drei gaben ein gutes Team ab.

Was Aurora und den Rest der Familie anging, mit ihnen hielt ich diesmal Kontakt. Zu Geburtstagen oder Festen kam ich sie besuchen, telefonierte häufig mit Thalia und Aurora. Hazel hatte sich ein wenig zurückgezogen, warum das wusste ich noch immer nicht. Aber auch Helius und Riley riefen mich oft an. Die beiden waren immer noch unendlich dankbar, dass ich ihnen daraus geholfen hatte.

Ich konnte ihnen auch nicht ausreden, dass ich eigentlich nicht diejenige gewesen war, die uns gerettet hatte. Das war ja immerhin Snow gewesen.

Snow ließ mir glücklicherweise den Freiraum. Sie hatte verstanden, dass ich zwar zu der Familie gehören wollte, doch auch meine eigene Zeit brauchte. Ich würde nicht zu ihr nach Dragoncity ziehen.

Mit Felipa war alles gut, sie war die einzige, der ich meine Adresse genannt hatte. Wenn ich sie nicht gerade auf Festen sah, dann lud ich sie häufig nach hier ein. Auch weil ich gemerkt hatte, dass sie jemand brauchte.

Ansonsten genoss ich die Zeit hier. Diese Insel war wirklich ein Zuhause geworden, auch wenn ich meinen Schuppen in North Devon, schon irgendwie vermisste. Das kleine Städtchen war mir wirklich ans Herz gewachsen.

Ein räuspern unterbrach mein Gedanken. „Ahoi, Schätzchen."

Auf mein Gesicht trat ein überraschtes grinsen auf und ich fuhr herum. „Frank?"
Und da stand er. In seiner Piratenkleidung und mit einen lächeln im Gesicht.

Ich hob Leo hoch und stand auf um meinen alten Freund überrascht zu umarmen. „Götter, wie geht es dir?"

Ich sah mich nach der Blue Arrow um, doch sie war weit und breit nicht da.

Save me from drowningWo Geschichten leben. Entdecke jetzt