Rotkäppchen und der Wolf (aus Sicht des Wolfes)

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Immer wenn ich dich sehe, deine Haare, deine Haut, dein Lächeln, läuft mir dieser angenehme Schauer über den Rücken. Dann funkelt diese unfassbare Gier in meinen Augen, mir wird heiß und kalt, ich möchte meine Krallen und Zähne so gerne in Fleisch graben. In dein Fleisch. Wenn dein rotes Röckchen sich mit jedem Schritt sanft bewegt, wenn deine weichen, braunen Haare im Wind wehen, Du mit deiner klaren, hellen Stimme ein Lied singst und diesen wunderbaren Geruch verströmst, dann vergesse ich mein Vorhaben meist ganz, lausche deinem lieblichen Gesang und genieße diesen fantastischen Duft, den du verströmst. Dann sabbere ich meist nur senil vor mich hin und erst wenn du außer Sichtweite bist, fällt mir ein, was ich eigentlich wollte. Seit ich dich das erste Mal hörte, sah und roch, wusste ich, dass ich nie wieder etwas essen würde, bevor ich dich nicht gegessen hätte. Ich hatte schon immer dieses Verlangen, diese endlose Gier, die mich mittlerweile fast schon mehr quält, als mein Hunger. Nichts kann mich sättigen, nicht kann mich befriedigen. Ich habe tausend Pläne, doch immer, wenn ich sie gerade raffiniert umsetzen will, kommst Du und ich vergesse alles. Ich hasse dich. Ich hasse dich so sehr, weil ich nicht mehr essen und schlafen kann, weil meine Pläne immer schon scheitern, bevor ich sie gedacht habe, weil Du mich verrückt machst und mich geradewegs in den Tod führst, vermutlich auch noch ohne es zu merken! Noch nie hat jemand gleichzeitig eine so enorme Wut gepaart mit unbändiger Gier in mir entflammt, deren Flammen mich sowohl innerlich, als auch äußerlich, auffressen. Dafür sollst Du büßen, kleines, hilfloses Mädchen!!!

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 11, 2015 ⏰

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