Kapitel 11- ,,du, wann kommt denn deine Freundin nachhause?''

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Noch im Halbschlaf und mit geschlossenen Augen versuchte ich mich von meiner Seite auf den Rücken umzulagern, aber irgendwas großes und schweres hinderte mich daran.
Ich öffnete leicht meine Augen um den Auslöser meiner Bewegungsunfähigkeit zu bestimmen.
Ich erkannte den schlafenden Grayson neben mir liegend, welcher seinem rechten Arm seitlich fest  um mich geschlungen hatte.
Ich musste leicht schmunzeln und auch wenn ich mich alles andere als gut, nach dem gestrigen Erfahrungen fühlte, fühlte ich mich dennoch wohl.
Wie automatisch fuhr ich meine Hand aus, um eine ihm ins Gesicht gefallene Locke hinter sein Ohr zu streifen.
Ich strich ihm leicht über die Wange und wand mich, dann aus seinem festen Griff heraus.
Leise tapste ich aus dem Zimmer heraus in den Flur und schloss die Tür hinter mir um nicht unnötig Lärm zu machen.
Langsam ging ich den großen weiträumigem Flur entlang, in welchem eine Menge verschlossene Türen lagen.
Neugierig versuchte ich einige zu öffnen, doch die meisten waren verriegelt.
Als ich am Ende, des Flures angelangt war spähte ich über das Treppen Geländer und erblickte einen riesigen Empfangsbereich, über welchem ein prunkvoller Kronleuchter hing.
Mein Mund blieb vor Schock offen stehen, so ein Ding kostete mindestens 2000€.
Ich ging langsam die lange Wendeltreppe hinunter und lief durch einen kleinen Gang, der an der Eingangshalle mündete.
Überall an den Wänden hingen teuere Kunstwerke, wenn mich nicht alles täuschte sogar eines von Monet.
Leicht fuhr ich mit dem Finger über das einzige unsignierte Bild, auf welchem eine abstrakte Landschaft abgebildet war.
Fasziniert ging ich den Gang bis zum Ende entlang und betrat eine großräumige Küche mit angrenzendem Wohnzimmer.
Zuerst betrat ich das große rechts liegende Wohnzimmer, in welchem eine große Couch stand auf, welcher mindestens Platz für sechs Leute war.
Außerdem war gegenüber von der Couch ein riesiges Regal, welches von jeder Menge teuere Porzellanskulpturen und Pflanzen geschmückt wurde.
Über dem Regal hing ein riesiger Fernseher mit Lautsprechern.
Der gesamte Wohnbereich die Küche eingeschlossen, wurde in schlichten grau und weiß Tönen gehalten und auch sonst war alles sehr minimalistisch gehalten.
Er musste ziemlich viel Geld haben, um sich so etwas hier leisten zu können.
Ich grübelte nach, hatte er nicht gestern erzählt, dass das hier eine der vielen Wohnungen seines Vater waren?

Ich seufzte laut auf und lies mich auf das riesige Sofa fallen.
Ich tastete meine Hosentasche nach meinem Handy ab und blickte dann zum ersten Mal erstaunt an mir herunter.
Ich trug eine viel zu große graue Jogginghose, wessen Band sehr weit zusammen gezogen war, damit sie mir nicht vom Po rutschen konnte.
Meine Füße waren in Schwarzen Skisocken gehüllt und ich trug einen bestimmt vier Nummern zu großen dickies Pullover.
Die Klamotten gehörten sehr wahrscheinlich Grayson, weshalb ich kurz lächelte.
Ich wollte unbedingt, das Ausmaß des gestrigen Abends auf meinem Gesicht ausmachen, weshalb ich mich auf die Suche nach einem Spiegel machte.
Ich suchte alle Türen im Untergeschoss ab, bis ich schließlich eine fand die sich öffnen lies und zu meinem Glück tatsächlich als Badezimmer entpuppte.
Ich stieß die braune Holztür vollständig auf und lief in den verhältnismäßig ehr kleinen Raum hinein.
Als ich im Raum stand drehte ich mich einmal um die eigene Achse, um ihn zu betrachten.
Hier gab es nur eine Toilette und ein Waschbecken, über welchem ein Spiegel hing, was mich vermuten lies, dass es sich um das Gästebadezimmer handelte.
Vorsichtig blickte ich in den Spiegel und schreckte kurz vor mir selbst zurück.
Was ich sah war wirklich grausam.
Meine Haare standen zu allen Seiten ab und hatten viele Knoten.
Meine Schminke war komplett verlaufen und trotz der verschmierten Mascara konnte man meine starken Augenringe gut erkennen.
Ich war sehr blass und auch meine Sommersprossen war heller als normalerweise.
Mit einem tiefen Seufzer begann ich mit der Schadenbegrenzung und suchte in den Schränken unter dem Waschbecken nach einer Bürste und einem Waschlappen.
Zu meiner Verwunderung fand ich nicht nur eine Bürste, sondern auch noch Abschminkzeug in der Schublade.
Verblüfft bürstete ich mir zuerst die Haare solange durch, bis alle Nester verschwunden waren und schminkte mich dann ab.
Ich nahm das Haargummi, ebenfalls aus der Schublade, band mir meine Haare zu einem lockeren Dutt und sah anschließend prüfend in den Spiegel.
Zufrieden nickte ich, natürlich sah ich nicht super klasse aus, aber eben auch nicht mehr wie eine Vogelscheuche.
Ich schaltete das Licht aus und verlies dann das Bad, immer noch nachdenklich warum Grayson wohl so viele Frauen Produkte zuhause hatte.
Hatte er vielleicht eine Freundin? Ich legte meine Stirn in Falten.

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