Lange, kalte Wellen versuchten mich unter Wasser zu ziehen.
Tosendes, dunkles Wasser, welches versuchte mich in seinen ewigen Schlund zu ziehen.
Ich versuchte verzweifelt zu schreien, doch ich brachte kein Ton zu Stande.
Ich konnte nur einmal verzweifelt die Hand nach einer Person ausstrecken. Danach fraß mich die Kälte des Stürmischen Meeres auf."Lady Jolene!"
Ich riss meine Augen auf. Über mir hing sanft der Vorhang meines Himmelbettes. Ich hatte starke Kopfschmerzen. Meine Zofe stand an meinem Bett, blickte mich fragend und leicht schockiert an. "My Lady...sie haben im Schlaf
nach Hilfe geschriehen. Ich dachte der Teufel sei in sie gekehrt." Ich schüttelte meinen kopf. "Keine Sorge, mir geht es gut. Ich hatte nur einen schlimmen Alptraum." Sagte ich beschwichtigend. Meine Zofe blickte mich immer noch sorgenvoll an und zog dann die Vorhänge rauf. "Ihr zukünftiger Ehemann kommt heute um die Hochzeitsdetails zu besprechen. Anweisung ihres Vaters, er will das sie endlich die Aufgaben einer guten Ehefrau erfüllen." Mein Blick wird dunkel. Mein Vater wollte mich an einen reichen Sohn verheiraten, für den ich dann circa sechs Kinder, mindestens drei davon Söhne bekommen sollte und
der sich dadurch seine Blutlinie rein hält. Ich hätte weinen können, so viel ich wollte, mein Vater wollte diesen Plan in die Tat umsetzen. Ich nickte nur und stand auf. Ich blickte zu einem pastellfarbenen Kleid, welches ich anziehen sollte. Also ging ich vor den Spiegel. Meine Eisblauen Augen funkeln vor Verzweiflung und mein langes, schwarzes Haar schien sich ebenfalls sehr stark dagegen zu wehren dass ich mir sowas antue.Meine Mutter und mein Vater saßen bereits beim Frühstück. Mein älterer Bruder Anthony saß bei ihnen und debattierte mit meinem Vater, welches Schiff er wohl fahren würde. Antony war bei der Royal Navy und würde nächste Woche als neuer Admiral nach Jamaika aufbrechen. "Ich werde derjenige sein, der die Piraten komplett vertreiben und ausrotten wird" sagte er immer voller Hochmut. Trotzdem dachte ich, dass Piraten teils um einiges schlauer sind als er. Und wie sagt man so schön? Hochmut kommt vor dem Fall. Ich setzte mich schweigend dazu und meinte nur ein anständiges „Guten Morgen". Mein Vater nickte. „Jolene, so gut erzogen wie eh und je. Die Hochzeit wird einfach für dich. Ich meine, alles was an dir liegt sind Kinder und dass du gut Aussie-„ In diesem Moment schlug mein Vater Anthony. „Anthony of Ravenstone, sie ist immer noch deine kleine Schwester und ich verbiete dir so respektlos mit ihr zu reden. Sie ist eine Lady!" Anthony nickt nur und brachte keinen Ton mehr raus. Ich nickte dankbar zu meinen Eltern und funkelte Anthony an. Obwohl meine Eltern mich wie ein Pferd verkaufen wollten, gaben sie mir trotzdem etwas Liebe ab und ich wurde früher immer bevorzugt, weil ich dass kleine, schwache Mädchen war, was ein Vorzeige Bild von Kind war. Ich stocherte im meinem Frühstück rum. Plötzlich klingelte es an der Tür und ein kalter Schauer lief mir über den Rücken.
Lord James Harrington legte seinen Arm um meine Hüfte. Ich war gezwungen zu lächeln, während er aushandelte, wann die Hochzeit stattfinden sollte. Er hatte sogar eine Liste potentieller (und sehr teurer) Ringschmiede. „Nochmal vielen Dank, dass ich ihre Tochter zur Frau nehmen darf" sagte er lächelnd. Dann drehte er sich zu mir. Ich wusste dass er mich nicht liebte. Er freute sich nur, dass er endlich eine Zukunftsversicherung hatte. Harrington kommt aus Jamaika. Wie mein Bruder Anthony war er Angestellter bei der Royal Navy und sogar ein sehr hohes Tier in Kingston. Er stand auf, nahm meine Hand und küsste diese. Er lächelte schmalzig und ging mit seinen Wachen aus dem Anwesen. Mein Vater klopfte mir auf die Schulter. „In einer Woche ist es soweit. Und wehe ich sehe dich mit einem anderen Mann" sagte er lachend. Ich blieb schweigend stehen und betete innerlich das ein Wunder geschehen würde.
Ich ging am Hafen entlang. Ich hatte meinen Umhang an und blickte raus auf die Themse. Ich blieb stehen und schwieg. Ich war komplett in meinen Gedanken versunken, als ein Mann, nicht älter wie ich, also 25, gegen mich stolperte, wir beiden taumelten zurück und ich fiel fast ins Wasser. Der Mann schnappte mich schnell am Arm und zog mich nach vorne. Ich blickte in ein schmales, aber hartes Gesicht, mit braunen Augen und langen braunen Haaren, in denen Zöpfchen eingeflochten waren. Der Mann hatte einen leichten Bart. „Alles gut?" fragte er. Ich nickte nur und sagte: „Ja, Ja, alles gut!" und der Mann meinte leicht grinsend: „Dann ist ja gut. Gestatten? Charles Vane. Und sie sind?" „Jolene. Jolene of Ravenstone." „Wieso bläst du hier Trübsal? Gutes Wetter, aye." sagte er. „Meine Eltern verheiraten mich mit einem reichen Schnößel aus Jamaika." Vane schmunzelt. „Ist das nicht was jede Frau will? Einen reichen, einflussreichen Mann?" fragte er lachend. Ich schüttelte den Kopf und meinte: „Ich würde alles tun um woanders sein zu können. Weit weg, ohne Adelige, und voller Freiheiten und Abenteuer."
Vane blickte mich an.„Lust mit uns nach Nassau zu reisen?"
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Tale of the Wolf and the Raven- Glitzer und Gold
Fiction Historique"Sie allein besitzt die Macht, alles zum Guten zu wenden" Wir schreiben das Jahr 1715. Für die junge, Adelige Jolene of Ravenstone läuft nichts perfekt. Sie entschließt sich in die Karibik zu fliehen, an ihrer Seite der gewitzte Charles Vane und de...