Ich hatte mein Fenster geöffnet. Vane hatte durch einen Korb Klamotten hinein geschmuggelt. Er wartete unten auf mich. Ich blickte in den Spiegel. Er hatte mir eine Bluse und eine Hose von sich ausgeliehen. Kaum war ich fertig, kletterte ich rasch aus dem Fenster. Er nickte mir zu und meinte: „Wir sollten gehen. Wenn wir in Nassau sind, bekommst du eigene Klamotten." Ich nickte bloß und konzentrierte mich darauf, nicht zurück zu sehen und zu hoffen, dass meine Eltern oder Bedienstete mich nicht sehen. „Beeilung, falls uns jemand sieht sind wir tot. Außerdem will Edward gleich los." „Edward?" fragte ich. „Edward Thatch? Blackbeard? Nie gehört?" fragte Vane mich entgeistert. „Natürlich. Gefürchtetster Pirat der Karibik. Ist es für ihn okay wenn ich mitkomme?" Vane nickt. „Er würde sich über mehr Frauen in Nassau freuen. Nicht wegen dem Grund, sondern weil wir mehr helfende Hände bei der Krankenstation brauchen. Und da Frauen nie mit auf See fahren, übernehmen sie dies. Natürlich musst du nicht, aber es wäre ein Akt der Freundlichkeit." Ich nicke und meinte: „Gerne. Ich weiß einiges über Kräuter, meine Gouvernante Molly hat mir einiges beigebracht." Vane grinst. „Sehr gut, dann haben wir einen Job für dich."
Wir gingen weiter durch die dunklen, kalten Gassen, Richtung Hafen.Ich stand schweigend oben auf dem Wetterdeck. Vane klopfte gegen die Kajüten Tür und trat ein paar Schritte zurück. Paar Sekunden später öffnete ein Mann die Tür. Er hatte schwarze, schulterlange Haare und einen schwarzen Bart. Er hatte braune Augen und sein Gesicht war vom Meer abgehärtet. Er blickte uns beide überrascht an. „Ist das die Frau von der du erzählt hast?" fragte Edward mit tieferer Stimme. „Das ist Jolene. Sie wird uns mit der Medizin helfen. Unterstützung für Lilah." Edward Thatch aka Blackbeard nickte. Ich war wie versteinert. Dieser Mann hatte was beängstigendes an sich. Trotzdem hatte er eine gewisse Ruhe...
„Sie kann in der Kajüte schlafen. Keiner wird dir hier was tun Jolene. Weder Vane, noch ich haben nicht vor, etwas zu tun was du nicht willst oder dir gar weh zu tun. Trotzdem schläfst du lieber in der Kajüte. Ich kann meinen Männern trotz verbot nicht vertrauen, dass sie sich über dich hermachen." Ich brachte nur ein Nicken zu Stande und wir drei gingen die Kajüte.Die Kajüte war voller Sonnenlicht. Überall waren Landkarten und drei Betten. Schwerter hingen an der Wand und dort drin standen ein weiter Ebenholz Tisch mit einem samtroten Sessel und zwei Stühlen. Auf dem Tisch stand eine Flasche Rum, jede Menge Blätter Pergament, eine Falkenfeder, die in ein Tintenglas getaucht worden war und teils Warnblätter an der Wand. Edward trat hinter mich. "Ich hoffe du fühlst dich übergangsweise wohl." Sagte er. Ich lächelte leicht. "Es ist sehr gemütlich hier." Er lachte. "Dann ist ja gut. Für die Engländer mögen wir Feinde sein. Aber ich verspreche dir, dass du hier sicher bist sein wirst. Du musst niemanden heiraten, kannst lieben wen du willst und wirst frei sein. In Nassau ist es egal, ob du Mann oder Frau bist. Wir respektieren jeden." Ich lächelte leicht und meinte: "Vielen dank für diese Chance. Ihr habt mir mein Leben gerettet." Edward grinste und setzte sich auf den Sessel. "Die Revenge ist ein schnelles Schiff. Wir sollten in drei Wochen in Nassau sein. Spätestens heute Mittag liegt England hinter uns." Vane und ich nickten. "Des weiteren erwarten uns Benjamin Hornigold und Lilah. Ich habe ihr versprochen Öl mitzubringen." Wenn ich fragen darf: Wer ist Lilah? Und Hornigold?" "Mit den beiden habe ich die Piraten Republik in Nassau in den Bahamas gegründet. Hornigold ist für den Fort zuständig, und Lilah ist ein Medium, welches sich sehr gut mit Medizin auskennt. Sie wird sich um deine Ausbildung kümmern. Und vielleicht übernimmst du irgendwann ihren Job." Meine Augen wurden groß. Edward lächelte, nahm seine Flasche Rum und trank ein Schluck. Vanes Blick wurde kritisch.
Ich stand schweigend an der Reling. Vane trat zu mir und stellte sich neben mich.
"Ich habe mit Edward geredet, ich finde es untern aller Würde was er gemacht hat."
"Was meinst du?"
"Er hat ganz klar versucht sich an dich ranzumachen. Er sucht die ganze Zeit nach einer Frau für sich."
"Wenigstens zwingt er mich nicht und geht nicht unter die Gürtellinie."
Vane nickte nur. "Wichtigste Regel als Frau in Nassau; lass dich nicht auf Beziehungen ein, die du nicht willst. Sag Nein zu Dingen, die du nicht willst. Niemand zwingt dich, irgendwas zu tun."
Ich nickte und Vane grinst.
"Edward hatte 14 Frauen."
"14?!" Ich schnappte vor Schreck auf.
"Er wünscht sich Söhne und eine Familie. Ich weiß nicht, ob er immer noch eine will, aber er ist verzweifelt, weil er endlich jemanden an seiner Seite will."Ich brachte nur ein Nicken raus.
Edward tat mir leid.
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Tale of the Wolf and the Raven- Glitzer und Gold
Historical Fiction"Sie allein besitzt die Macht, alles zum Guten zu wenden" Wir schreiben das Jahr 1715. Für die junge, Adelige Jolene of Ravenstone läuft nichts perfekt. Sie entschließt sich in die Karibik zu fliehen, an ihrer Seite der gewitzte Charles Vane und de...