Kapitel 3: Hope

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Einige Tage sind jetzt schon vergangen, seit ich hier angekommen bin. Zum Glück habe ich in dieser Zeit keine weiteren Familienmitglieder angetroffen. Doch ich spürte, dass sie wussten, dass ich in der Stadt war. Zumindest Kol sollte mich nämlich erkannt haben. Außerdem hat mich mein Gespür noch nie getäuscht. Ich habe sozusagen einen siebten Sinn. Ich spüre, wenn etwas spezielles los ist, Personen Gefühle füreinander haben, wie Leute über mich denken oder wenn mich jemand betrügt oder anlügt. Dann hilft mir meine Magie dies zu erkennen. Ich lief gerade entspannt durch das Quarter, als ich erkannte, wo ich eigentlich gerade vorbeilief. Ich blieb stehen. Vor mir lag, eindrücklich wie eh und je, das Mikaelson Anwesen. Das Haus in dem ich meine Kindheit größtenteils verbracht hatte. Der Ort, wovon ich so viele schöne Erinnerungen hatte, wie von keinem anderen. Doch diese Erinnerungen konnte ich mittlerweile nur noch mit einem bitteren Beigeschmack genießen. Sie erinnerten mich gleichzeitig auch an die Nacht in der ich zum ersten Mal, von hunderten folgenden Nächten, vollkommen allein war. Ich ging einige Schritte weiter bis zum Torbogen, der den Zugang zum Innenhof bildete. Auch dieser sah immer noch gleich aus, wenn auch die Möbel ersetzt wurden. Plötzlich bemerkte ich ein kleines rothaariges Mädchen, das mit großen Augen geradewegs auf mich zu lief. Ich spürte sofort, dass die Kleine eine Mikaelson Hexe ist. Also war das wohl meine Cousine. Wie hieß sie nochmals? Hope? „Wer bist du?", fragte sie mich leicht ängstlich. „Das kommt darauf an wer du bist.", antwortete ich spöttisch. Sie schreckte leicht zurück. Anscheinend verstehen Kinder keine Ironie. Ich atmete genervt auf. „Ich bin Eli.", beantwortete ich schlussendlich ihre Frage. Ich konnte mit Kindern nicht viel anfangen. Schließlich hatte ich nie mit welchen zu tun. „Ich bin Hope", sagte sie darauf, „Warum habe ich das Gefühl von dir angezogen zu werden?", fragte sie mich erstaunt. „Das liegt daran, dass wir beide Hexen sind", antwortete ich ihr schon ein wenig freundlicher. Schließlich konnte sie nichts für meine komplizierte Familienlage. „Aber du bist eine besondere Hexe, oder? Ich kenne auch andere Hexen aber bei keiner habe ich so ein Gefühl wie bei dir.", fragte sie weiter. „Hm...ja, besonders kann man es gut nennen", wich ich aus. Schließlich konnte ich ihr schlecht erklären, dass ich ihre totgeglaubte Cousine bin, und zusätzlich auch noch die stärkste Hexe der Welt. „Bist du auch eine Mikaelson?", fragte sie. „Wa-warum denkst du das?", erwiderte ich erschrocken. „Keine Ahnung, ich hatte nur so ein Gefühl.", sagte sie verunsichert. Sie hat anscheinend diesen siebten Sinn auch. Vielleicht ist das so ein Mikaelson-Hexen Ding. Irgendwie fühlte ich mich verbunden zu ihr. Ich kniete mich zu ihr herab. „Das ist ein bisschen kompliziert, aber eines Tages wird dir das Elijah bestimmt erzählen", erklärte ich ihr lächelnd. „Du kennst Onkel Elijah?", fragte sie mich erstaunt. „Ja, das könnte man so sagen", sagte ich zögerlich. Sie lächelte mich an. Anscheinend fühlte sie die Verbindung zwischen uns auch. „Hör zu Hope", begann ich, „ich muss jetzt weiter, aber etwas wichtiges möchte ich dir noch erzählen. Du bist etwas ganz Besonderes, das darfst du niemals vergessen, ok?" Sie nickte, auch wenn ich spürte, dass sie verwirrt war. „Hope!", hörte ich plötzlich eine laute Stimme vom Innenhof. Da tauchte auch schon eine junge, dunkelhaarige Frau auf. Ich spürte sofort, dass sie Hopes Mutter war. Als sie Hope bei mir sah, atmete sie erleichtert. „Oh Gott Hope, du kannst doch nicht einfach so verschwinden", schimpfte sie während sie auf uns zu lief, „wir haben uns schon Sorgen gemacht!" „Tut mir leid, Mama", sagte Hope betreten. „Danke dass Sie sie gefunden haben!", sagte Hopes Mutter an mich gewandt. „Oh, kein Problem. Sie kam gerade raus als ich vorbeilief.", entgegnete ich. „Trotzdem, sie wäre sonst vielleicht auf die Straße gelaufen", sprach Hopes Mutter weiter, „Ich bin Hayley." „Ich bin Eli.", stellte ich mich vor. „Hast du sie gefunden Hayley?", hörte ich da eine zweite Stimme von oben. Ich zuckte zusammen als ich sie erkannte. Da stand Klaus auch schon vor mir. Ich hörte, wie sein Atem stockte als er mich erkannte. Als er sich wieder gefasst hatte zischte er: „Was willst du hier?" „Aber aber, du könntest ruhig ein bisschen dankbarer sein Niklaus." Spottete ich, „Schließlich habe ich gerade deine Tochter davor bewahrt auf die Straße zu laufen." „Warte mal, ihr kennt euch?", fragte Hayley verwirrt. „Hayley geh weg von ihr", warnte sie Klaus ohne mich aus den Augen zu lassen, „sie ist ein Monster." „Ach so, bin ich das?", sagte ich ruhig und machte ein paar Schritte auf ihn zu. „Ja das bist du, wohl das Größte, das überhaupt existiert.", zischte Klaus. Ich sah wie Elijah und Rebekah wegen des Krachs herauskamen. Als sie mich sahen erschraken sie beide. „Weißt du Niklaus, Stärke und Macht haben nichts mit einem Monster zu tun.", entgegnete ich seelenruhig. Wenn ich in den letzten Jahren etwas gelernt habe, dann mich nicht von allem aus der Ruhe zu bringen zu lassen. Auch nicht von meinem provozierenden Onkel. „Wir wissen alle, dass du gefährlich bist Eleyna. Deine Magie ist viel zu stark für dich. Du bist das wahre Monster hier.", versuchte er mich weiter zu provozieren. So langsam reichte es mir. Mit meiner Magie warf ich ihn gegen die Hauswand und hielt ihn dort fest. „Ich habe mich so unter Kontrolle, wie sich selbst Elijah niemals unter Kontrolle haben wird. Außerdem: Warst du nicht der, der unschuldige Menschen umbringt, einfach weil es dir Spaß macht? Oder ganze Familien auslöscht, nur aus Machtdemonstration?", zischte ich wütend, „also HÖR AUF mich ein Monster zu nennen, nur weil ich dir überlegen bin und du Angst vor mir hast." Er brachte nur ein Röcheln hervor, da meine Magie seinen Hals umfasste. „Dann tu es", keuchte er, „töte mich!" „Das werde ich nicht tun Niklaus. Und weißt du warum? Weil ich nicht so bin wie du. Ich töte meine eigene Familie nicht.", schrie ich fast schon und ließ ihn auf den Bode fallen. Ich sah kurz in die perplexen Gesichter meines Vaters und meiner Tante. Dann drehte ich mich um, strich der erschrocken schauenden Hope über den Kopf und raste dann in Vampirgeschwindigkeit nach Hause.

The lost Daughter (the Originals/the Vampire Diaries FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt