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Aera's PoV

Mit einem mulmigen Gefühl im Bauch, schließe ich so leise wie möglich die Tür hinter mir. Hoseok hat nicht lange gebraucht, um erschöpft in sein Bett zu fallen und sofort einzuschlafen.
Ich hoffe wirklich,  er kann sich dadurch in den nächsten wenigen Stunden noch ein bisschen erholen, bevor ihm das Gespräch mit seinem Vater, König Jung, bevor steht.

Obwohl der König sehr tolerant ist, hat es Seokjin lange gebraucht, um etwas Verständnis in Hoseok's Vater hervor zurufen.
Das Treffen war wirklich wichtig. Desto weniger waren der König und auch die eigentlich geplanten anwesenden Geschäftsleute begeistert. 

Und auch ich werde mich diesem Gespräch stellen müssen. Zum einen, weil ich, Seokjin und auch Jimin und Taehyung sich die Ausrede einfallen lassen haben. Zum anderen aber auch, weil ich Hoseok nicht allein da stehen lasse und feige meinen Schwanz einziehe. Ich stehe für das was ich getan habe, auch wenn ich dadurch nicht erfreulich bei dem Königspaar ankomme. 

" Aera! ", ertönt plötzlich eine weibliche vertraute Stimme vor mir und reißt meine Augen vom Boden auf die junge Prinzessin. " Ist Hoseok wieder da?!" Eifrig stürmt sie auf mich zu und ich deute ihr mit den Händen an ruhig zu bleiben.
" Ja ist er, aber er schläft sich gerade aus. "

Jiwoo's Augen fallen auf die verschlossenen Türen einige Schritte hinter uns und kurz darauf bedrückt auf mich.
" Ihm geht es gut, nicht wahr?"

Ich nickte nur still und greife sanft nach der zierlichen Hand von Hoseok's Schwester.
" Mach dir keine Gedanken. Hoseok ist nur erschöpft von seiner Reise. Vor dem Gespräch mit  König Jung ist es wirklich besser, wenn er noch ein bisschen Schlaf bekommt. "

Nachdenklich mustert Jiwoo den Boden.
" Mein Vater ist nicht wirklich gut gelaunt, seitdem Hoseok einfach abgehauen ist."

" Ich weiß, aber es war nicht seine Absicht. Ich werde, wenn es notwendig ist, die Konsequenzen auf mich nehmen. ", hauche ich und begegne den weit aufgerissenen Augen von Jiwoo.
" Hoseok wird das nicht zulassen. " 

Der Anblick von Hoseok, als ich vorhin widergesehen habe, taucht vor meinem inneren Augen auf. " Doch, doch das wird er. ", meine ich sicherer, als ich mir eigentlich bin. Doch ich werde alles dafür geben, dass Hoseok nicht seinen Namen bei den Geschäftsmännern verliert. Und wenn ich für ihn den Kopf herhalten muss, ich würde es auf der Stelle tun.

" Nein, Aera. Ich habe bei meinem Vater ein gutes Wort für Hoseok eingelegt, ebenso unsere Mutter. Vater ist enttäuscht, das ändert aber nichts daran, dass Hoseok der Thronfolger ist. Der König schätzt die vielen Fähigkeiten von Hoseok mehr als alles andere. Er wird ihm verzeihen, auch wenn Hoseok sich erstmal wirklich anstrengen  muss."

Nachgebend nicke ich und sehe die Schwarzhaarige mit hoffnungsvollen Augen an. 

" Hoseok bekommt das schon wieder hin. Er hat den Sturrkopf von seinem Vater geerbt. ", lacht sie aufmunternd und zaubert mir ein Grinsen auf die Lippen.

Dankend sehe ich sie an, bevor Jiwoo sich verabschiedet und in ihrem eigenen Gang verschwindet, der sie zu ihren Zimmern führt.

Einen letzten Blick auf die Türen hinter mir werfend und an Hoseok denken, laufe ich weiter. Dahin wo ich eigentlich sofort hin wollte: zu Seokjin. 

Sachte klopfe ich an der Holztür von Seokjin's Zimmer. Es liegt direkt in der Nähe von meinem eigenen Zimmer und auch Taehyung und Jimin wohnen ebenfalls in diesem Abteil des Schlosses. Als nahe Vertraute der Königsfamilie hat man die ein oder anderen Privilegien, so auch ein Zimmer im Palast. 

" Ja?", höre ich Jin's gedämpfte Stimme hinter der Holztür. 

" Ich bin's, Aera.", sage ich zu der Tür gerichtet, die kurz darauf geöffnet wird und Seokjin zum Vorschein bringt.

" Was gibt's ?"

" Hoseok ist wieder hier. ", meine ich als ich an Jin vorbei laufe und er die Tür hinter uns schließt.

" Gut. ", murmelt Jin und setzt sich mir gegenüber auf das kleine Sofa in der Ecke des großen Zimmers.

" Ich schätze er ist momentan nicht ansprechbar?"

Ich schüttel nur mit dem Kopf und hole zum Reden an, da fliegt die Tür fast aus den Angeln und reißt unser beider Blicke auf Taehyung und Jimin, die leicht außer Atem  im Türrahmen stehen. 

" Ho- Hoseok's P-pferd steht im Sta- Stall", rattert Taehyung unter schweren Atemzügen runter und lässt sich neben Jin erschöpft auf das Sofa fallen.

" Ich weiß. ", entgegne ich mit einem leichten Schmunzeln und beobachte die beiden jüngeren.

" Wie? Wir haben dich gerade überall gesucht.", meint Jimin und sieht mich fraglich an. 

" Sie war bereits bei Hoseok. " 

Ich gebe den beiden Neuankömmling eine kurze Zusammenfassung von dem, was ich Jin auch gerade erzählt habe. Von ihnen kommt nun ein erleichterdes Nicken, dennoch erstarren ihre Blicke.

" Geht es Yoongi wirklich gut?", will Jimin besorgt wissen, und ich wollte zu gern mit Sicherheit bejahen können. 

" Ich kann es euch nicht sagen. Hoseok meinte nur, dass die anderen sich um ihn kümmern. " So gut sie können...

" Die momentane Situation hat ihn einfach überfordert. Der Tod seines Vaters, das plötzliche Königsamt und die vielen Dinge, um die er sich mit einem Mal kümmern muss und dazu noch seine uneingestandene Liebe zu Hoseok. Es ist verzwickt. ", murmelt Seokjin und bringt genau das auf den Punkt, was in meinen Gedanken gerade vorging.

" Ich wollte nicht in seiner Haut stecken wollen, und dennoch will ich ihm gerade so gern helfen können. Die Last, die er auf den Schultern trägt ist enorm. ", spricht Tae und sieht dabei jeden einzelnen von uns ernst an. Er hat recht, mir geht es genauso, doch es gibt nichts, das wir für den jungen König machen können.

" Yoongi schafft das schon. Er hat immer noch Mina, Jungkook und Namjoon, die jeder Zeit für ihn da sind."

Es entsteht eine kurze Pause, doch die Stille wird von Jimin unterbrochen.

" Denkt ihr, dass es Hoseok genauso ergehen wird, sobald er König ist?", der Jüngere klingt so unsicher wie eh und je. Die Sorgen, die er sich gerade macht, sind quasi von seinem Gesicht abzulesen.

" Nein. Hoseok ist nicht wie Yoongi. Er hat einen Vater, der ihn alles beigebracht hat, was er wissen muss. Außerdem wird der König Hoseok nun langsam immer mehr seinen Platz überlassen. Nicht auf einmal, völlig aus dem Nichts und abrupt, wie bei Yoongi. König Min war kein Vater, er war 
allein nur der Mann, der Yoongi gezeugt hat, mehr nicht. "

" Aber die beiden haben immer noch sich.", flüster ich nachdenklich und höre die anderen zustimmend murren.

" Lasst uns darüber jetzt nicht länger grübeln. Erstmal müssen wir jetzt wieder alles gerade biegen und Hoseok unterstützen seinen Vater wieder aufzubauen. Der König ist seit gestern nicht zu gut gelaunt. Die Enttäuschung über Hoseok's unerwartete Abwesenheit nagt noch immer an ihm."

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𝑪𝒓𝒐𝒘𝒏𝒔  ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏ | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ | ⁿᵃᵐʲⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt