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Yoongi's PoV

Es sind nun schon einige Tage seit Hoseok's übereilten Besuch in Faerri vergangen. Nur ein paar wenige Tage, aber ich muss zugeben, dass ich mich allmählich besser fühle. Mein Kopf scheint irgendwie weniger durcheinander, viel klarer.

Vielleicht liegt es daran, dass ich die Tage ausgiebig genutzt habe, um meine Gedanken zu ordnen. Nicht einmal habe ich auch nur an meine Pflichten als König gedacht, sondern einfach nur versucht von jeglichem Stress weg zu kommen. Nicht gerade das, was man als einen plichtbewussten König bezeichnen würde, ich weiß. Aber zum ersten Mal habe ich darauf nicht den größten Wert gelegt, mir blieb keine andere Wahl.

Minaya hatte mich auf die Idee gebracht, dass es besser für mich wäre, mal wieder abzuschalten und zu entspannen. Auch wenn sie mich schon fast dazu gedrängt hat.
Jungkook und Namjoon haben sich darum gekümmert, dass meine Mutter Bescheid weiß, wofür ich ihnen unsagbar dankbar bin. Trotz dem, dass ich langsam wieder zu mir zu kommen scheine, schaffe ich es aber nicht lange in der Nähe meiner Mutter zu bleiben.

Über den Tag sehe ich sie nicht viel, ab und zu zum Frühstück und später vielleicht zufällig, wenn sie durch die Flure des Palastes oder den Garten läuft. Und selbst dann drehe ich auf der Stelle um und verstecke mich.  Ich kann ihr einfach nicht ins Gesicht sehen, ohne das mich ein schmerzvoller Stich mitten durch die Brust durchdringt.  Zu sehr plagt mich mein schlechtes Gewissen ihr gegenüber und die Angst davor, wie sie reagieren würde, wenn sie heraus findet, dass ich sie anlüge und es einfach nicht schaffe ihr die Wahrheit zu gestehen. 

Stattdessen ziehe ich mich zurück, in der Hoffnung, dass es mir hilft. 

Obwohl es einigermaßen stimmt, zerreißt es mir auch das Herz, ihr nicht mehr so nah, wie vorher zu sein.  

Ich vermisse sie.
Ihre Nähe, wenn sie mich in die Arme nimmt oder mir ab und zu einen Kuss auf die Wange haucht, um zu zeigen, wie sehr sie mich liebt. Ihre völlig aus dem Nichts kommenden Komplimente und den Stolz in ihren funkelnden Augen, wenn sie mich ansieht. 

Aber viel mehr noch die Abende, an denen wir einfach nur auf dem Balkon sitzen und über Gott und die Welt reden, während die Sonne am Horizont untergeht. 

Gerade diese Momente, in denen sie einfach nur da ist, reichen schon aus, um mich geborgen fühlen zu lassen. 

Aber mittlerweile habe ich Angst unsere Beziehung dadurch zu zerstören. Ich weiß, dass meine Mutter es nicht so wahrnimmt, allein schon, weil sie in letzter Zeit oft unterwegs ist und Tagesausflüge vornimmt, meistens auch erst spät abends zurück kehrt. Aber im Hinterkopf schwebt bei mir da immer noch der Gedanke, dass sie dies wegen mir tut.

Jungkook und Namjoon haben ihr erzählt, wie es zurzeit um mich steht, auch wenn sie an der ein oder anderen Stelle Dinge bewusst rausgelassen haben, damit sie sich keine Sorgen macht. Also hat sie für sich entschieden, mir meine Zeit zu lassen, anstatt sich überfordernd aufzudrängen, wie es womöglich andere besorgte Mütter tun würden. Sich ängstlich an ihre Kinder schmeißen, um denen bewusst zu machen, wie sehr ihre Mütter für sie da sind und wie sehr diese ihre Kinder lieben. Doch für mich ist es besser, wenn ich einfach meine Zeit für mich habe und nachdenken kann. Sie kennt mich in und auswendig, schon viel besser als ich mich selber kenne.

Und es zerreißt mich innerlich. 

Auch wenn mir meine Freunde tagtäglich sagen, dass es besser so ist und ich mir keine Vorwürfe machen sollte.
Das kann ich nicht.

" Yoongi? " Ich sehe zu Namjoon auf, der mich besorgt mustert.

" Was  gibt's, Namjoon?" 

" Nichts, ich wollte nur wissen, ob alles gut ist. Du wirkst so abwesend, als würde dich irgendwas beschäftigen. " Ich schüttel nur mit dem Kopf und deute ihm an, dass alles in Ordnung ist. 

𝑪𝒓𝒐𝒘𝒏𝒔  ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏ | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ | ⁿᵃᵐʲⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt