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Yoongi's PoV

Der nächste Tag kam schneller, als ich gedacht hatte. Und unumgänglicherweise
damit auch der Moment in dem ich Sou wieder unter die Augen treten musste. 

Anders, als bei meiner Mutter, habe ich jetzt nicht wirklich Angst. Ich weiß, wie ich es am besten loswerde, vor allem, weil Sou mich leicht versteht.
Aber dennoch weiß ich auch, dass ich sie enttäuschen werde. Ich meine, ich habe ihr praktisch schon den Platz als Königin an meiner Seite zugesichert, nur beschlossen wir beide, dass es vorerst besser wäre uns erst einmal kennenzulernen, anstatt uns in eine Ehe zu stürzen ohne überhaupt zu wissen, wer der andere ist. 

Im Nachhinein, war es das Beste.
Und das nicht nur, weil ich dadurch feststellen konnte, dass Sou doch nicht die Richtige ist. Nein, ich habe sie dadurch auch als Freundin gewonnen und ich würde lügen, wenn ich sie nicht um die ein oder andere Eigenschaft bewundere.

Dennoch ist mir jetzt mehr als nur bewusst, dass ich ihr das Herz brechen werde. Auch wenn man es ihr nicht ansieht, wie sehr sie verletzt ist, mittlerweile habe ich das im Gefühl. Ich kenne sie einfach zu gut, als dass sie es noch vor mir verstecken könnte.

Aber ich kann nicht anders. 

Einzig und allein bleibt mir gerade das Hoffen auf ihre Einsicht und dass sie es mir nicht allzu übel nehmen wird. 

" König Yoongi, ihr Besuch ist soeben angereist. Sie wartet im Hof auf euch. "
Dankend nicke ich dem Diener zu, bevor  er sich mit Verbeugung verabschiedet. 

Nur wenig später laufe ich schon die Treppen vor dem Palast nach unten und sehe Sou  von weitem, wie sie von ihrem Pferd absteigt und die Zügel dem Stallburschen überreicht. Kurz darauf kreuzen sich unsere Blicke und sie hält inne.

" Sou.", begrüße ich sie mit einem Lächeln und umarme sie.

" Yoongi, es ist schön dich wieder zu sehen.", lächelt sie erleichtert und erwidert die Umarmungen genauso innig.

" Ich freue mich auch. Was hältst du von einem Spaziergang?", schlage ich vor und ihr Grinsen wird noch größer. 

" Gern, ich habe Faerri vermisst. Und dabei war ich nur wenige Tage in Caedes.", murmelt sie und verdreht die Augen, was mir ein Schmunzeln ins Gesicht zaubert.

" Wirklich? Caedes soll sehr schön sein. , entgegne ich erstaunt. Es ist zugegebenermaßen eine Schande, dass ich noch nie in Caedes war. Bisher habe ich nur Gerede von den Leuten mitbekommen, die das Land bereist und mit eigenen Augen gesehen haben.

Minaya und Aera stammen von da und größtenteils habe ich von ihnen auch nur etwas über Caedes mitbekommen. 
Jedenfalls werde  ich das irgendwann noch nachholen. 

" Es ist in der Tat, wunderschön. Aber auf seine eigene Art und Weise, nichts im Vergleich zu Faerri. Sehr viele Wälder und große Städte. Es kann durchaus langer dauern bis in die nächste Stadt zu gelangen, da sich auch nur kleinere Dörfer in der Nähe der Städte siedeln. 
Nur sind die Menschen etwas gewöhnungsbedürftig. Vor allem König Cheng, er ist wirklich extravagant auf seine eigene Art und Weise. Allgemein sind die Leute recht verschlossen und rarr mit den Worten. Es ist wirklich schwierig eine richtige Konversation überhaupt aufrecht zu halten. Ich weiß, nicht warum, aber vielleicht halten sie alle Reisenden ja für Feinde...."

Ein Lachen entkommt ihr, als sie mit den Schultern zuckt.. Es scheint sie zu amüsieren, wie unterschiedlich die Leute doch sein können.
In Faerri ist es schließlich komplett anders. Der überwiegende Teil der Bevölkerung ist sehr offen und gesprächig, teilweise sogar zu gesprächig. 

" Oh ja, ich kenne König Cheng. Er ist wirklich sehr gewöhnungsbedürftig. ", murmel ich und erinnere mich an die wenigen Male, die ich ihn getroffen hatte. 

𝑪𝒓𝒐𝒘𝒏𝒔  ʸᵒᵒⁿˢᵉᵒᵏ | ᵗᵃᵉᵏᵒᵒᵏ | ⁿᵃᵐʲⁱⁿWo Geschichten leben. Entdecke jetzt