Gefühle

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Pov. Shoto

Ich stand am Küchenfenster und versuchte unauffällig hinauszuschauen, um zu beobachten, wann Katsuki aus dem Haus ging.

"Was machst du da?", fragte mein Vater hinter mir verwirrt.

Ohne ihn anzusehen, antwortete ich: "Ich warte bis Katsuki aus dem Haus geht..."

"Hattet ihr Streit?", fragte mein Vater besorgt und ich hörte, wie er die Kaffeemaschine anstellte.

Ich schüttelte mit dem Kopf. Nein, keinen Streit... Aber seit knapp einer Woche stimmte irgendwas nicht mit mir, sobald ich in Katsukis Nähe kam, wurde mein Gesicht immer rot und ich hatte merkwürdige Gedanken... Also, versuchte ich ihm aus dem Weg zu gehen. Was gar nicht so einfach war... Schließlich saßen wir in jedem Fach nebeneinander.

Als ich sah wie Katsuki aus dem Haus kam, versteckte ich mich noch ein bisschen mehr. Ich beobachtete, wie er an meinem Haus vorbei ging und diesem einen kurzen Blick zuwarf. Irgendwie sieht er schon gut aus... WAS DENKE ICH DA?!

Nachdem er um die nächste Ecke verschwunden ist, entspannte ich mich wieder ein bisschen.

"Ok, ich geh dann auch mal zur Schule", teilte ich meinem Vater mit, nahm meine Tasche und ging.

Auf dem Schulhof angekommen, ging ich geradewegs auf meine Freunde zu.

"Morgen Todoroki! Bakugou war grade da, um zu fragen, ob du schon hier seist... Warum kommt ihr eigentlich nicht zusammen zur Schule wie vor den Ferien?", fragte Iida verwundert.

Ich schluckte nervös. Er hatte nach mir gefragt? "Irgendwie höre ich meinen Wecker nicht..."

Als es zum Unterricht klingelte, sagte ich an Izuku gewandt: "Kann ich heute nach der Schule mit dir reden?"

"Klar! Um was geht es?", fragte Izuku neugierig.

"Später", sagte ich nur und wir gingen in die Schule.

"Ey, Bastard", begrüßte mich Katsuki charmant wie jeden morgen. "Wo warst du heute morgen? Du kannst mir nicht erzählen, dass du es seit einer Woche nicht hinbekommst deinen Wecker richtig zu stellen!"

"Du irrst dich! Ich höre ihn nur einfach nicht", meinte ich und versuchte meine Stimme nicht allzu nervös klingen zu lassen.

Ich wollte mich hinsetzen, doch Katsuki zog den Stuhl weg. "Du gehst mir seit einer Woche aus dem Weg! Warum?"

"Tu ich gar nicht", behauptete ich und riss ihm meinen Stuhl aus der Hand, damit ich mich hinsetzen konnte.

"Tch, wenn du meinst", sagte er genervt und starrte aus dem Fenster.

Ich sah ihn aus den Augenwinkeln an. Störte ihn das etwa? Wieso freute es mich, dass es ihn störte? Mit mir stimmte definitiv etwas nicht.

"Ey, Idiot", zischte Katsuki mich während es Unterrichts an, grade als Yamada-Sensei eine Aufgabe an der Tafel erklärte.

Ich ignorierte ihn. Zum einen wollte ich tatsächlich aufpassen, da Englisch nicht meine Stärke war und zum anderen war da dieses unerklärliche Gefühl in mir jedes Mal, wenn er mit mir sprach.

Doch Katsuki ließ sich nicht gern ignorieren, weshalb er mir gegen die Schulter boxte.

"Aua!", sagte ich entrüstet und hielt mir die Schulter. Das war nicht grade sanft! Blauer Fleck lässt grüßen!

"Ignorier mich nicht", knurrte Katsuki leise und sah mir direkt in die Augen.

Ich spürte wieder diese Hitze in meinem Gesicht und versuchte leise zu erwidern: "Ich ignorier dich nicht! Ich versuche im Unterricht aufzupassen! Solltest du auch mal ausprobieren!"

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