Kapitel 11

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In letzter Zeit habe ich echt viel geschlafen. Ich denke sogar das es zu viel war. Ich gehe zur Tür um ins Bad zu kommen doch sie ist verschlossen. Ich gehe zu meinen Rucksack mit der Hoffnung das dort etwas ist was mich eine Weile beschäftigt. Ein Collegeblock und meine Federmappe mit Stiften hole ich raus. Ich setze mich zum Schreibtisch und versuche etwas zu zeichnen was mir heute ziemlich schwer fällt. Ich habe das Gefühl das irgendwas oder irgendjemand meine Hilfe braucht. Ich werde dieses Gefühl nicht los. Ich stehe auf, gehe mir durch die Haare und denke nach.

A: „Irgendwas braucht mich... aber was?"

Ich gehe durch den Raum und fasse meinen Kopf verzweifelt an. 

A: „Denk nach Alisa. Denk nach!"

Ich beiße an meinen Finger und werde immer nervöser. Ich atme tief ein und aus und setze mich wieder ans Schreibtisch. Den Stift nehme ich in die Hand und öffne das Collegeblock. Verzweifelt suche ich nach einer freien Seite und schließe meine Augen. 

A: „Male nur das was du spürst. Male nur das was du siehst."

Diese Sätze wiederhole ich bestimmt hundertmal. Mit geschlossen Augen zeichne ich etwas auf dem Block. Als ich fertig bin öffne ich meine Augen und bin sehr überrascht was ich gezeichnet habe. Alles ist durcheinander gemalt aber man kann was erkennen.

A: „Viele Bäume, Dunkelheit und eine Person die auf dem Boden liegt? Was soll das bedeutet?"

Ich betrachte das Bild aber verstehe den Sinn nicht. Ich stehe auf und halte das Bild ins Licht. 

A: „Vielleicht erkenne ich so mehr?"

Leider tut sich nichts und meine Gedanken sind leer. Ich lege mich aufs Bett und starre wie es Void gemacht hat auf die leere Decke. Ich höre wie sich das Türschloss öffnet und ich schaue zur Tür. Mein Bild verstecke ich schnell unter das Bett. Die Tür geht auf und Void kommt auf mich zu. 

V: „Wie geht es dir?"

A: „Ich weiß nicht..."

V: „Hattest du schon mal das Gefühl sterben zu müssen?"

A: „Ja als du mich hier im Zimmer fast zu Tode verletzt hast! Und weißt du was das für ein beschissenes Gefühl war? Nein! Und warum stellst du mir überhaupt so eine scheiß Frage? Du wusstest die Antwort so oder so!"

Ich bin komplett ausgerastet. Keine Ahnung was mit mir los ist. Seit dem er mich angegriffen hat bin ich zu reizbar. Ein Lächeln taucht auf seinem Gesicht auf.

A: „Witzig! Jetzt bin ich hier die Dumme stimmst? Nein warte was tue ich hier überhaupt? Ich meine ich rede hier gerade mit einem einsamen und gefühllosen nogitsune."

Ich lache wie eine Psychopathin, lasse mich wieder aufs Bett fallen und starre die Decke an.

A: „Wow du hattest recht. Die Decke ist genau so wie du... Leer."

Ich schließe meine Augen und denke laut nach.

A: „Wie lange ich wohl hier bleiben werde? Wie lange ich wohl mit schmerzen leben muss? Wie lange es wohl dauern wird bis ich Stiles ein neues Bild geben kann? Wie lange es wohl dauert bis ich Stiles wieder in die Arme nehmen kann? Wie lange es wohl dauern wird bis ich meine Mom Wiedersehen kann? Wie lange es wohl dauern wird bis ich ein relativ normales Leben führen kann?"

V: „So viele Fragen und keine Antwort"

A: „Wie lange dauert es bis ich eine Antwort bekomme Void?"

V: „Wieder eine Frage und keine Antwort"

Er geht wieder aus der Tür aber lässt sie offen stehen. Ich stehe direkt auf und laufe ins Bad. Im Spiegel betrachte ich meinen Hals. Ein starker Abdruck ist zu erkennen.

Freundschaft oder Hass?Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt