Kapitel 3

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Ich rannte, bis ich nicht mehr konnte und mich hinter einem der vielen Bäume nieder ließ.
Den Typen hatte ich wohl erstmal abgehängt, aber da mir eingefallen war, dass ich mich bereits gestern in meiner Wohnung beobachtet gefühlt hatte, ging ich lieber kein risikoreich und ließ mich dort erstmal nicht blicken.

Das Adrenalin hatte mittlerweile nachgelassen und irgendwie hatte mich der plötzliche Angriff schon etwas mitgenommen. 
Damit hatte ich jetzt ja mal so garnicht gerechnet.
Auch die Schmerzen konnte ich gerade nicht mehr ignorieren.
Mit zitternden Fingern rief ich Luces an.

Luces: Hey, alles klar?
Kaisy: Naja, nicht wirklich. Ich glaube sie haben uns irgendwie gefunden

Ich konnte beinahe durchs Telefon spüren, wie Luces sich anspannte.
Besorgt fragte er:

Luces: Was ist passiert? Geht es dir gut?
Kaisy: Ich war joggen, so ein Typ hat mich angegriffen, aber mir gehts gut. (Er musste sich ja nicht noch mehr Sorgen machen)
Luces: Wo bist du jetzt? Ich komme.

Nachdem ich ihm erklärt hatte, wo genau im Park ich saß, legte er auf und machte sich auf dem Weg.
Irgendwie fand ich es blöd, dass er meinetwegen nicht zur uni konnte.  Trotzdem konnte ich mich jetzt etwas entspannen, da er kommen würde.

Ich betrachtete das Messer in meinen Händen.
Das Blut des Angreifers wischte ich mit meinem T-Shirt ab und betrachtete dann den Schriftzug, der nun deutlich zu erkennen war.
„Nicht aufgeben, ich glaub an dich, Kleine"
War in das dunkle Holz eingraviert.
Luces hatte es mir zu meinem letzten Geburtstag und zum Abschluss unserer Arbeit bei der ASGO geschenkt.
Es war das schönste Geschenk, was ich jemals bekommen hatte, immerhin hatten Luces und ich uns durch das gemeinsame Training näher kennen gelernt, wobei er am Anfang allerdings gemeint hatte, das ich mich mit einem Messer eher selbst abstechen, als mich zu verteidigen.
Als ich daran dachte, wie sehr er mir anfangs auf die Nerven gegangen war und wie wenig ich ihn leiden konnte, musste ich grinsen.
Es kam mir vor, als wäre das alles schon sehr lange her.

„Kaisy? Wo bist du?", riß mich eine aufgebrachte Stimme aus den Gedanken. Ich stand auf und ging um den Baum herum, an dem ich bis eben gesessen hatte und entdeckte Luces nur wenige Schritte von mir entfernt.
Sein Blick hellte sich etwas auf und ich warf mich in seine starkem Arme.
Er legte sein Kinn auf meinen Kopf und hielt mich einfach nur fest.

Schließlich schob er mich ein Stück von sich und musterte mich besorgt.
„So viel zu mir geht es gut. Wenn ich raten müsste, würde ich sagen, deine Nase ist gebrochen. Hast du noch mehr Verletzungen?"

„Könnte sein", weichte ich aus, als mir plötzlich noch was anderes einfiel. „Der Typ liegt nicht zufällig noch da vorne, oder?" Ich deutete in die grobe Richtung, aus der ich gekommen war.
„Ne, hab ihn nicht gesehen." Ein Ausdruck von Wut trat in seine Augen, doch ich konnte auch sowas, wie Stolz darin glänzen sehen.
„Hey, du hast abgelenkt. Hast du noch mehr Verletzungen?"
Schuldbewusst schaute ich ihn an. „Ja er hat mich ziemlich an der Schulter erwischt."
„Die gleiche Schulter wie letztes Mal?", fragte er besorgt. Ich nickte. Jap, genau die Schulter in die Maxi geschossen hatte.
„Okay, lass uns zu mir in die Wohnung gehen, dann schau ich mir das mal an. Kannst du laufen." „Ich hab doch nix an den Füßen. Komm ja nicht auf die Idee mich zu tragen."

Ein Grinsen machte sich auf seinen Lippen breit, während er behutsam meine Hand nahm und wir uns gemeinsam auf dem Weg machten.

Bei ihm angekommen, setze ich mich aufs Bett und er holte seinen übergroßen erste Hilfe Koffer hervor. Wow, ich hatte echt vergessen, wie groß dieses Ding war.

Nachdem sich rausgestellt hatte, dass meine Nase doch nicht gebrochen hen war und Luces sie gesäubert hatte, kühlte ich sie nun mit einer Packung Tiefkühlerbsen und ließ ihn meine Schulter betrachten.
Während er mir eine Salbe auftut meinte er sanft: „Ich befürchte das wird noch ziemlich blau, aber immerhin nichts ernsteres. Also, was genau ist eigentlich passiert."

„Ich war joggen, als mich plötzlich jemand von hinten packte." Ich seufzte. „Wegen der Musik hatte ich ihn nicht gehört, obwohl ich schon vorher das Gefühl hatte beobachtet zu werden. Allerdings konnte ich da keinen entdecken. Naja, dann hat er versucht mich mitzunehmen, ich habe mich verteidigt und  nachdem er am Boden lag bin ich gerannt."

„Ich bin froh, dass du dich so gut verteidigt hast." Er gab mir einen sanften Kuss auf die Stirn.
„Weißt du was genau der Typ von dir wollte?"

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⏰ Letzte Aktualisierung: Mar 29, 2023 ⏰

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