Kapitel 1

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„Kann ich probieren?" fragte ich Luces, doch schon im nächsten Moment schob ich mir einen Löffel seins Eisbechers in den Mund. Es ist schon einige Monate her seit wir zusammen nach Hamburg gezogen waren. Weg von der Organisation und weg von all den spannenden Abenteuern und schrecklichen Erfahrungen die ich dort und auf der Insel gemacht habe. Auf der Insel leben nur Sirenen und ägiren und auch ich ging dort ungefähr ein Jahr zur Schule, bis naja... bis Maxi mich umbringen wollte. Und das alles nur wegen meiner leiblichen Mutter. Sie hieß Lian de Montegrande und starb vor ca. fünfzehn Jahren, kurz bevor der von ihr angezettelte Bürgerkrieg auf der Insel losging. Meine Mutter arbeitete mit der Organisation zusammen für die ich und Lukes auch eine Zeit lang gearbeitet haben.  Durch die Organisation, die sich übrigens Anti Sirenenpower Organisation of Germany, kurz ASGO, nennt, habe ich erfahren dass es ein ganzes Verbrechernetz auf der Insel gab, die die betörenden Stimmen der Sirenen missbrauchten und damit auch töteten, bis wir die meisten Verbrecher letztes Jahr verhaften konnten.
Auf jeden Fall gehört Maxi zum einen zu diesem Verbrechernetz, und zum andern hat er seine Eltern im Bürgerkrieg verloren und so kam es dazu dass er zweimal Versuch hat mich umzubringen und er und seine Leute mich auch einmal entführten. Immer hat Luces mich gerettet und obwohl wir uns am Anfang hassten sind wir jetzt zusammen und ich kann mir ein Leben ohne ihn nicht mehr vorstellen.

„Hey, iss mir nicht mein ganzes Eis weg", riß  Luces mich aus meinen Gedanken. Er kniff mich in die Seite und ich meinte darauf mit einem Grinsen im Gesicht: „ Ich muss doch aufpassen, dass du nicht kugelrund wirst." Angesichts seines durchtrainierten Körpers konnte ich mir das Lachen nicht verkneifen und auch er stimme mit ein.  „Nicht frech werden, Kleine." Ich hatte es aufgegeben mich dagegen zu wehren, dass er mich Kleine nennt, stattdessen lehnte ich mich jetzt vor und gab ihm einen kurzen Kuss.

Nachdem wir aufgegessen hatten schlendern wir noch Hand in Hand an der Elbe entlang und genoßen die Sonne, die wie ein oranger Feuerball im Wasser versinkt. Ich genoß die Zeit mit ihm sehr, die wir momentan zusammen verbrachten.
Auf einmal blieb Luces stehen und zog mich zu sich in die Arme, dann meinte er: „Ich bin so froh dich zu haben." Ich grinste ihn an, während mir ganz warm ums Herz wurde und erwiderte: „Und ich erst... Weiß du, irgendwie finde ich es schade, dass gleich jeder in sein eigenes Zuhause muss."Ich erinnerte mich an die Zeit zurück in der ich fast täglich bei Luces in der Wohnung geschlafen hatte, weil ich nach der ganzen Arbeit für die Organisation zu müde war, um mich dort hin zurück zu fahren.
Ich musste Grinsen, als mir in den Sinn kam, wie ich immer am Tisch eingeschlafen war und Lukes mich dann ins Bett getragen hatte.
Der setzte allerdings gerade eins seiner zweideutiges Grinsen auf, wofür er einen Boxschlag in die Schulter kassierte. Wir standen noch eine Weile da und schauten Arm in Arm dem Sonnenuntergang zu, bis wir langsam zurück zu meinem Wohnheim gingen.
Nachdem ich mich von ihm verabschiedet hatte, schaute ich ihm noch kurz hinterher und ging dann in das weiß angestrichene Gebäude mit den grünen Fensterläden.
Luces musste noch was für morgen lernen und auch ich hatte vor heute Abend noch mal den Schulstoff zu wiederholen. Schließlich wollte ich mein Abi machen.
Als ich gerade das Fenster aufmachen wollte, um mal wieder durchzulüften, sah ich unten eine Gestallt. Sie lehnt an dem großen Baum vor der Haustür und schien auf jemanden zu warten. Ein komische Gefühl breitet sich in mir aus, doch ich ignorierte es und widmete mich meinen Aufgaben.
Verfolgt worden bin ich nur in meinem alten Leben. Das war  jetzt vorbei, redete ich mir zumindest ein.
Maxi sitzt im Gefängnis, genau wie die anderen...

Würde mich sehr über Meinungen zum Anfang freuen und nehme auch immer gerne Verbesserungsvorschläge an.

Oceanblue Wiederkehr des Bösen (FF)Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt