Prolog

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Einst gab es eine alte Welt, die die Vorstellungskraft der Völker heute übertraf. In dieser strebten die Menschen nach Macht und Reichtum. Immer schneller und immer besser sollte alles sein. Wir Menschen waren die klügste Spezies und doch waren wir dumm. Ich erinnere mich noch an dem Tag, als ich es erkannte. Er brannte sich in mein Gedächtnis ein, als wäre es Gestern gewesen. An jenem Tag bewunderte ich, was wir geschaffen hatten und zu gleich dachte ich an den Wandel des Planten. Ich war mir sicher, dass wir nicht so närrisch wären und unser eigenes Grab schaufeln würden. Doch mir wurde bewusst wie selbstsüchtig wir waren. Es war unaufhaltsam. Keiner sah in die Zukunft. Nur heute zählte. Man wollte immer weiter und höher. Man strebte nach den Sternen zu greifen. Erfand Werkzeuge, die die Himmelsgestirne erreichten. Man schickte Menschen hinauf. Es war uns bewusst, dass unser Planet unserer Gier nicht standhalten würde. Wir hofften einen anderen zu finden. Aber es gelang uns nicht. Und in unserer Gier beschwörten wir sie. Die Feuer der Sonne. Und sie brannten. Mit ihnen Mensch und Tier bis kein Leben mehr auf der Oberfläche war. Wir aber zogen uns zurück in die Erde. So konnten wir uns vor dem Feuer schützen. Ganz tief in die Berge und Höhlen. Dort trafen wir auf sie, die Geister der Vergangenheit. Wir mussten lernen mit ihnen umzugehen und sie zu verstehen. Doch wir waren zu viele. Als wir keine Nahrung mehr hatten, kamen wir an die Oberfläche zurück und sahen, dass der Planet nicht mehr das war, was wir kannten. Die Meere und Kontinente hatten sich verändert. Durch das gewaltige Feuer waren die Meere erhitzt und die Landmassen hatten sich bewegt. Das Klima und die Landschaft boten ein neues Bild. Schwarz war die Erde, überzogen von grauer Asche. Tote verbrannte Bäume waren das Einzige, was man noch erkennen konnte. Die Felsen waren kahl und ragten majestätisch und grausam über das Tal. Das Aschezeitalter begann. Wir bemühten uns die wenige Saat zu pflanzen, doch der Boden war trocken und die Ernte rar. Der Hunger war groß und es entfachte ein Streit um die wenigen fruchtbaren Orte. Ich wusste nicht warum, aber als ich all das Leid und die Zerstörung sah, verließen mich Hunger und Durst auf ewig. So streifte ich durch die Welt Jahrhunderte ohne einen Tag zu altern. Ob es Segen oder Fluch war, wusste ich nicht. Doch der Planet blühte wieder auf und mit ihm neues Leben. Tiere, die es zuvor nie gegeben hatte und andere Wesen, die sich im Zeitalter der Menschheit verbargen. Alben, Zwerge, Zauberer und viele mehr. Doch auch die bösen Mächte kamen hervor, Geister und Schatten. Und obwohl ich durch die Welt wanderte, so sah mich doch niemand. Weder die Guten noch die Bösen. Weder Zwerg noch Schatten. Dabei war ich selbst zu einem geworden.

Frühling von Kankar -Das Ende des Zeitalters DragsilWo Geschichten leben. Entdecke jetzt