>>Ich hab doch gesagt das es mir leid tut!<< versuchte sie sich nochmals zu entschuldigen, ich wante kurz meinen Blick von der Tafel und starrte sie böse von der Seite an. >>Es tut mir wirklich leid!<< als Antwort auf einen weiteren Versuch von ihr, sich zu entschuldigen, drehte ich mich wieder nach vorne >>Ach komm schon!<< sagte Ellen frustriert, sagte nichts, schien es für jetzt aufgegeben zu haben, lehnte sich zurück auf ihren Stuhl und murrte noch irgendetwas vor sich hin. Ich ignorierte sie und versuchte mich auf den Unterricht zu konzentrieren.
Die erste Stunde hatten Ellen und ich natürlich verpasst, nachdem sie sich beruhigt hatte, hatte ich sie daran erinnert, dass wir noch Schule hatten. Mit ein paar Flüchen ihrerseits, eilten wir aus meinem Zimmer, wenn man es noch so nennen konnte, nicht mal eine Tür zum abschließen war mehr vorhanden gewesen.
Wir hatten gerade Mathe und der Lehrer erklärte irgendetwas an der Tafel, aber irgendwie konnte ich ihm nicht so recht folgen, alleine seine Stimme war daran Schuld, sie war viel zu hoch und tat einfach nur in den Ohren weh, zuzuhören war reine Selbstfolter, also ließ ich es lieber sein und kritzelte statdessen auf meinem Block rum. >>Jo! Ich bin mir sicher sie können diese Aufgabe lösen, kommen sie doch vor und zeigen es uns allen<< kahm es von einer viel zu hohen Stimme, Ich blickte von meinen Kritzeleien auf. Na toll! Da passt man für 2 Sekunden mal nicht auf und er nimmt einen natürlich gerade in dem Moment dran. Herr Schmidt, unser Mathelehrer der meiner Meinung nach viel zu sehr einem kleinem Mädchen glich, stand da abwartend und zeigte mit der Kreide in meine Richtung. Das war wohl eindeutig, aber dennoch hoffte ich er würde jemand anderes meinen, jemand der zufälliger Weise hinter mir saß und zufälliger Weise den gleichen namen besaß. Als ich mich umdrehte, nur für den Fall das da wirklich jemand solches sein sollte, wurde ich wie auch anders zu erwarten enttäuscht. Ich seuftzte, legte den Kulli weg, stand auf und schlenderte zu herr Schmidt, der mich arrogant angrinste . So ein Arschloch. Ich schnappte mir die weiße Kreide, die er mir hinhielt und ging an die Tafel, dort guckte ich mir die Aufgabe nochmal genauer an. Ernsthaft? Ich hätte was viel schwierigeres erwartet.
In Null Komma Nichts hatte ich die Aufgabe gelöst, ließ die Kreide in die Hand des Lehrers fallen, dessen Gesichtsausdruck ich gerne festgehalten hätte und ging an meinen Platz zurück, dort grinste ich zufrieden. >>A, Aber wie hast du das denn...wir hatten das noch nicht einmal...<< stotterte Herr Schmidt und starrte verwirrt zwischen der Tafel und mir hin und her. So ein richtiges Arsch, er wollte mich also nur bloß stellen! Der kann mich sowas von mal! Die anderen Schüler, Ellen eingeschlossen fingen an leise zu kichern. Ich zuckte nur mit den Schultern und ließ ihn darüber selbst weiter rätseln. Herr Schmidt murmelte noch etwas vor sich hin und setzte den Unterricht dann weiter fort.
Ich hatte am Anfang nicht zugehört und würde es jetzt auch nicht tun. Den restlichen Mathe Unterricht verbrachte ich mit Halbschlaf, einige Male versuchte der Lehrer mich noch vor der Klasse bloß zu stellen, aber jedesmal beantwortete ich seine Fragen korrekt und irgendwann gab er es auf und ließ mich in Ruhe. Es war entschiedene Sache das ich Herr Schmidt schonmal garnicht austehen konnte und er mich genauso wenig.
Eine Hand rüttelte mich an der Schulter wach >>Jo, wach auf, der Unterricht ist schon zu ende<< verschlafen drehte ich mich zu der Person und starrte sie böse an. >>Jo! Das kann nicht dein ernst sein, ich habe mich doch schon tausende Male entschuldigt, was willst du denn noch? Dein Benehmen ist echt kindisch! Es tut mir echt leid, ok?<< ließ es Ellen frustriert raus. Ich starrte sie noch eine Weile lang an, sie sah aus als würde sie es ernst meinen >>Ja...ok,du hast recht<< ich konnte nicht ewig sauer sein.
Plötlich kreischte Ellen, diesmal aber vor begeisterung auf. Sie umarmte mich so fest, ich hatte schon fast Angst zu ersticken. >>Danke! Danke! Danke! Ich wusste doch das du mir nicht so lange sauer sein kannst!<< kreischte sie nochmal. Ich musste lachen und versuchte ihre Umarmung etwas zu lockern >>Ist schon gut...aber was ist jetzt mit meinem Zimmer, da kann ich jetzt bestimmt nicht mehr schlafen geschweige denn wohnen<< fragte ich sie als ich mich aus ihrer Umarmung gelöst hatte >>Mach dir mal darüber keine Sorgen, ich hab das schon erledigt, wenn du nach der Schule in dein Zimmer gehst sieht alles wieder wie früher aus...naja außer die Möbel, die habe ich ändern lassen. Oh Gott, hatt die Schule aber einen schlechten Geschmack. Glaub mir, ich habe dir einen Gefallen getan<< grinste sie. >>Aber wie, hast du das...?<< wollte ich sie fragen, da wedelte sie mit einem goldenen plastik Kärtchen rum und sagte >>Kredidkarte... unbegrenzt! Ein kleines Geschenk von Daddy zur Einschulung<< jetzt wo ich Ellen genauer ansah, trug sie nur Designer Klamotten, ich wette etwas anderes hatte ihre Haut noch nie zu fassen bekommen. Auch die andren Schüler hatten Designer Klamotten, Schuhe und Schmuck an. Die ganze Akedemie sah so aus als könnten nur Leute mit sehr viel Geld, sie besuchen.
Ich kahm mir so fehl am Platz vor, aber das war mir dann auch so relativ egal, die Frage war nur, wer zum Geier bezahlte das ganze hier nur für mich? Das Waisenhaus bestimmt nicht, so viel Geld hatten sie bestimmt nicht übrig, vorallem nicht für mich...Warte, das Waisenhaus, Tobi! Shit! Das hatte ich ja völlig vergessen! >> Jo? Ist alles in...<< diesmal unterbrach ich Ellen >> Ellen, gibt es hier irgendeine Möglich zu Telefonieren?<< erwartungsvoll starrte ich sie an. Sie mich aber verwirrt >>Handys?<<
O, daran hatte ich garnicht gedacht....ich besaß ja nicht mal ein Handy, bis jetzt hatte ich ja nie eins gebraucht. Nach einem Moment der Stille starrte sie mich an >>Jo? Kann es sein das du eigentlich kein Handy besitzt?<< peinlich berührt starrte ich auf den Boden. Sie fing an zu lachen und ich starrte sie böse an >>Sorry, aber...<< ich starrte sie noch böser an, wenn das überhaupt möglich war. >> Sorry, warte...du kannst meins benutzen.<< sie krahmte in ihrer übergroßen Designer Tasche rum und brachte dann ihr Handy zum Vorschein. >>Hier!<< sagte sie und hielt mir ein übergroßes Handy hin. >>Warte, wie lange haben wir überhaupt noch Pause?<< fragte ich sie als ich das Handy entgegen nahm. Ellen schaute kurz auf ihre Armbanduhr und antwortete knapp, dass wir noch ca. 15min hatten. Ok, 15min sollten dann wohl reichen.
Nach einem kurzen Moment des Überlegens, hatte ich die Waisenhausnummer wieder in Erinnerung und fing an sie auf ihr riesiges Touch Handy zu tippen >>Wen willst du denn eigentlich anrufen?<< fragte sie mich, aber ich gab ihr ein Zeichen leise zu sein, denn ich hörte schon jemanden der Abnahm >>Waisenhaus "White in public" << kahm es von der anderen Seite des Hörers. Ich fand den Namen des Waisenhauses noch immer bescheuert. >>Ja..ehm..könnten sie mir bitte Tobi geben...ich bins...Jo<< unangenehme Stille folgte und gerade als ich dachte, sie hätte aufgelegt, hörte ich ein tiefes Seufzen >>Jo, hör mal, es ist echt schlecht das du hier anrufst..<<, >>Warum zur Hölle sollte es schlecht sein?<< es folgte wieder ein tiefer Seufzer >>...das kann ich dir nicht sagen...ruf hier für eine Weile...für eine lange Weile nicht mehr an, ok? Bitte?<< jetzt war ich verwirrt, ich hatte unsere Sekräterin noch nie so aufgewühlt "erlebt", sie war immer so gefasst gewesen. Plötzlich hörte ich von der anderen Seite wie eine mir sehr bekannte Stimme etwas rief >>War, war das Tobi?<<fragte ich sie, obwohl ich die Antwort schon wusste >>...Ja...<<. >>Josephine, bitte gib mir Tobi..bitte<<meine Stimme drohte zu brechen. >>Ich kann nicht..<< sagte sie entschuldigend >>Was?! Warum nicht ?!<<, >>Es tut mir leid, bitte ruf hier nicht mehr an....für unser aller Wohle...<< sie klang traurig >>Warte! Josephine? Josephine! Wag es nicht aufzulegen! Hast du gehört? Leg nicht...<< das tuten, sagte mir das sie aufgelegt hatte.
Was zum Teufel! Was sollte denn das gerade? >>Ist alles in Ordung, das hörte sich nicht gerade nach einem schönen Wiederhören an<< fragte mich Ellen besorgt und legte mir dabei mitfühlend eine Hand auf die Schulter.
Ich guckte ihr in die Augen >>Also...ehrlich gesagt? Ich habe keine Ahnung ob alles in Ordung ist<<
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Shadowplayer
ParanormalJo war ein Waisenkind genau wie die anderen im Waisenhaus auch, aber dennoch anders, das wusste sie, denn sie konnte sich noch genau an den Tag erinnern als sie mit den Schatten einen Pakt schloss. Sie lernte es zu verstecken und so zu sein wie die...