Das Ende ist erst der Anfang (Kapitel 1)

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"Tschüss" dachte ich mir, winkte & schon fuhr das Taxi weg. Das Taxi in welchem mein Leben steckte. Mein ein & alles. Weg. Er wird wahrscheinlich nie wieder kommen. Er meinte, er wird auf jeden Fall, aber das bezweifle ich.. Außerdem würde er bestimmt eh nur für 2 Tage bleiben & das war's. Eine Fernbeziehung bringt nichts, da waren wir uns beide einig & somit dagegen. Es würde auf Dauer einfach nicht klappen.. Ich weiß nicht, ob ich mich jemals wieder in jemanden verlieben könnte. Ich weiß es nicht. Meine erste Liebe war Andreas, ein Grieche, aber es war nichts besonders. Ich war da gerade erst 13 Jahre alt & wir waren auch nur kurz zusammen, aber immerhin war es meine 1. Liebe. Doch dann ist er ins Ausland gezogen. Er lebt jetzt irgendwo in Frankreich, den genauen Ort weiß ich nicht mehr. Kontakt haben wir auch keinen mehr. Dann war da noch Tomás, meine 1. wirkliche große Liebe.. Ach Tommy.. Ich liebte ihn sehr, zu sehr, aber seine Liebe zu Vilu war nunmal immer noch zu groß, also haben wir uns getrennt. Auch er ist ins Ausland wieder in sein Heimatland Spanien gezogen, weil er da Chancen auf eine große Musikkarriere bekommen hatte. Nun ist er wirklich sehr berühmt. Wir freuen uns alle für ihn & sind immer noch dicke. Und ja..Marco. Er war perfekt. Genau mein Traumtyp, seine wunderschönen brauen Augen, seine zuckersüßen Haare..einfach alles war perfekt. Ich fühlte mich immer so wohl bei Marco. Ich dachte wir würden für immer zusammen sein, aber leider lag ich daneben. Ich liege in der Liebe ziemlich oft daneben. Jetzt ist auch er weg, in London, weil er einen Studienplatz erhalten hat. Ich nehme ihm das auch nicht übel, schließlich habe ich ihn dazu überredet, er hätte dasselbe getan, wenn ich an seiner Stelle gewesen wäre. Oh Marco. Aber irgendwie fehlte ihm was.. Was? Wie bitte? Francesca was hast du das bitte gesagt?.. Vilu riss mich aus meinen Gedanken. Sie stand neben mir rechts & mein Kopf lag auf ihrer Schulter & ihren Arm hatte sie um mich gelegt. Links von mir stand Die..Die..Diego. Marcos bester Freund. Ich frage mich ehrlich, wie die beste Freunde geworden sind?! Ich verstehe es einfach nicht.. Marco ist einfach zu gut für die Welt, aber Diego? Das, was er meiner Vilu angetan hat, habe ich immer noch nicht vergessen. Die beiden haben sich zwar wieder vertragen & ich habe nichts mit Diego zu tun, aber wie kann man einem Mädchen so wehtun? So anlügen, ausnutzen? Nur um  Informationen über seinen Vater zu bekommen? Nein, niemals, sowas macht man nicht. Eine gute Sache hatte es jedoch in sich. Gregorio ist viel netter geworden. Er gehört jetzt schon zu meinen Lieblingslehrern. Ja richtig. Gregorio. Außerdem ist er ein super Tanzlehrer. "Erde an Fran?" "Oh tut mir Leid Vilu, ich war irgendwie..irgendwie..irgendw.." "Irgendwie bei Marco?" Ja genau, dachte ich mir. "Das ist doch nicht schlimm meine Liebe. Ich hatte auch nur gefragt, ob ich zu dir kommen soll oder du kannst auch gerne zu mir, wenn du möchtest. Du brauchst ein bisschen Ablenkung." "Das so süß Vilu, aber nein, nein danke. Das brauchst du nicht. Wirklich nicht. Ihr verhaltet euch so, als sei er uns Leben gekommen. Er ist  in London & freue mich für ihn " "..aber Fran.." "Und außerdem wolltest du noch was für nächste Woche vorbereiten oder nicht? León & du habt doch nächste Woche Mittwoch euren Jahrestag. Kümmer' dich lieber darum Vilu, dass ist jetzt wichtiger. Mir geht es gut, glaube mir" "..nein Fran, dass kann ich doch auch auf morg.." "Bitte tu' mir den Gefallen" "Fein, aber Cami..", Vilu zerrte sie zu sich, ".. & ich bringen dich nach Hause, wir gehen gemeinsam" "Ja genau, dass kannst du nicht abstreiten", meinte Cami daraufhin & grinste. "Na gut", antwortete ich. Wir verabschiedeten uns noch von den anderen, Vilu umarmte noch schnell León & Cami Broduey & dann gingen auch schon. Die beiden starrten sich an & meinten:"Tut uns Leid. Dafür, dass.." Ich wusste, was sie meinten. "Haha, dass braucht euch doch nicht Leid zu tun, dass sind eure Freunde" Sie sagten nichts mehr.

Vor meiner Haustür angekommen, umarmten wir uns alle gemeinsam & da kam schon wieder von Vilu dieses "Fran.." "Och Vilu alles gut wirklich, bitte mache dir keine Sorgen & denke jetzt lieber an nächste Woche ja?" Sie nickte, dann ging ich auch schon herein, begrüßte meine Mutter & stürmte gleich in mein Zimmer. Ich hatte jetzt keine Lust auf irgendetwas außer auf das Singen, denn das tut meiner Seele immer gut, also sang ich 'Ti Credo' & spielte dazu Keyboard, mehrmals hintereinander, mal höher mal tiefer, ständig in einer anderen Tonart. Die Zeit verging schnell, denn Mamma rief mich auch schon zum Essen. Wir 3, meine Mamma, Luca & ich saßen dann am Tisch. Ohne Papa. Er ist gerade bei Großmamma in Italien, da es ihr nicht besonders gut geht. Wie sehr ich sie doch vermisste. Wie sehr ich jedoch Italien vermisste, die Leute, die Umgebung, die Luft, meine alten Freunde. Aber Buenos Aires gefällt mir nun mal auch sehr. Ich glaube so schnell bekommt man mich hier nicht mehr weg.
Diesmal war es Mamma die mich aus meinen Gedanken riss. "Und wie war euer Tag heute so?" "Also..", fingen Luca & ich gemeinsam an, doch sie sprach weiter "Wie geht es dir eigentlich Francesca? Marco ist jetzt in London oder? Habt ihr schon eventuell telefoniert? Aber er ist, glaube ich, noch nicht angekommen. Ich vermisse diesen Jungen sehr. Er war ein guter.." "Er lebt noch Mama..", stöhnt ich, "Dann ist er eben ein guter Mensch, liebe Francesca. Er war der richtige für dich. Wege müssen sich aber eben trennen. Ich habe ihn schon als Schwie.." "Darf ich bitte raus Mama?" "Wohin des Weges kleine Schwester? Es ist schon dunkel, du bleibst hier & damit fertig. Basta!" "Du bist nicht mein Vater Luca, sondern mein älterer Bruder, also benimm doch auch bitte so! Außerdem wollte ich zu Violetta.. Sie hatte mich darum gebeten. Bitte Mamma!", bettelte ich. "Na gut, wenn es Violetta ist. Sie ist eine ganz Liebe, aber komm' nicht all zu spät nach Hause, ja?" "Sì.. Sì, grazie Mamma, vi amo tutti e due", ich drückte ihr & auch Luca einen Kuss auf die Wange & war auch schon weg.
Natürlich ging ich nicht zu Vilu. Ich wollte einfach nur spazieren gehen & in Ruhe über den ganzen Tag nachdenken. Über den Abschied, Marco, Vilu, Cami, das Lied, Mammas Worte .. Wieder völlig in meinen Gedanken vertieft, riss mich jemand wieder heraus. Ich hörte meinen Namen mehrmals rufen & sah Scheinwerfer, die immer heller wurden. Dann hielt der oder diejenige neben mir an. Es war.. oh nein.. Diego & schon fing er auch schon zu fragen an. "Francesca, was machst du denn hier? Ganz allein. Im Dunkeln? Hast du dich verlaufen? Die Gegend hier ist immer ziemlich leer & hier geht fast keiner lang, geschweige denn  Autos, die fahren hier auch nicht all zu häufig lang. Ich bin auch heute nur zufällig hier,  hast du nochmal Glück gehabt." "Warum Glück?", meinte ich mit Absicht unfreundlich. "Ich weiß genau wo ich bin & wenn ich's hierher gefunden habe, finde ich den Weg auch schon wieder zurück!" "Wie du meinst", er grinste & fuhr langsam weg. Sollte ich doch..? "Also normalerweise würde man jetzt nach mir rufen" Ich erschrak, als ich seine Stimme hörte, ich dachte, er wäre längst über alle Berge weg"Aber du.. du bist ziemlich taff" Taff, ich?, dachte ich mir dabei. "Und jetzt komm' bitte Francesca, ich lasse dich hier nicht alleine!" Warum auf einmal so liebevoll? Ich zögerte.

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