Diecesca - This time forever?

In meiner Gedankenwelt "En Mi Mundo" (Kapitel 9)

Aus meinem lachenden Gesicht wurde abrupt ein versteinertes. Dann konnte ich endlich einen Ton von mir herausbringen: " Ins.. ins Restó Bar?" - "Ja klar warum denn nicht? Ich würde dich gerne auf ein Getränk, nach unserer "Arbeit" einladen. Schließlich haben ja wir es uns verdient. Das macht man doch unter Freunden so.. Es ist doch kein Problem für dich oder?" Und ob es ein für mich ist.. Das Restó Bar ist ein Café, vor allem mit italienischen Gerichten, neben dem Studio, wo wir uns meistens in den Pausen oder nach dem Studio treffen, um uns dort zu unterhalten, lachen oder auch um zu singen. Das ist natürlich nicht das Problem, denn das Problem ist, dass..dass.. dass es meinen Eltern gehört.
Ja, es ist unser Familienbetrieb, denn meine Eltern konnten mich nicht ganz alleine nach Buenos Aires ziehen lassen, sie konnten mich nicht alleine in eine andere Stadt, in ein anderes Land, auf einen anderen Kontinent ziehen lassen, wo ich mal höchstens ein paar Wochen im Urlaub war. In Italien hatten wir ein Restaurant & es lief immer wirklich gut, meine Eltern & Großeltern hatten nie wirklich Probleme mit, deshalb war es für sie noch schwerer Rom zu verlassen & hierher zu ziehen, "nur" damit ich hier studieren kann.
Dann kam mein von mir über alles geliebter Großvater auf die Idee, doch auch ein Restaurant/Café in Buenos Aires zu eröffnen & falls es nicht klappen würde, können wir trotzdem wieder zurück nach Rom, zwar müsste ich dann das Studio aufgeben, aber wenn es nunmal nicht anders geklappt hätte..
Wir waren alle begeistert von der Idee, außer Luca, denn er wollte nicht das verlieren, was er alles in Rom besaß, unter anderem, er wollte sich von seinen Freunden nicht trennen. Zu verstehen. Mir fiel es auch nicht leicht, denn ich hasse Abschiede, doch ich bin sie gewohnt, deshalb habe ich bei Marco nicht so reagiert, wie manch andere es tun würden, wenn sie ihr Freund verlässt. Jedoch legte sich seine Empörung schnell, als wir in Buenos Aires waren, denn meine Eltern hatten eine Überraschung für Luca. Sie haben ihn auf eine berühmte Schauspielschule angemeldet & er musste so, wie wir für das Studio, eine Prüfung ablegen, die er dann bestanden hatte. Er liebt die Schauspielerei bzw. es mit in einem Theater mitzuwirken, hatte aber nie den Mut dazu, sich an solch einer Schule anzumelden. Jedenfalls ist er auch manchmal, sowie ich, im Restó tätig..
Und da mein Vater gerade in Italien ist, da es Großmamma nicht so gut geht, hilft er da aus & Luca unterstützt Mamma mehr als ich, weil er nicht immer "Unterricht" hat. Heute hätte ich auch arbeiten müssen, aber es ging auf Grund der Aufgabe nicht & wenn er mich dort sieht, wie ich mit Diego dort bin, denkt er, ich war mich den Tag über mit einem Jungen amüsieren & wäre so ein Weib, die jeden Tag einen neuen hat, weil Marco ist ja gerade weg & dann .. sofort.. mit Diego.. Schon beim Gedanken daran, dass wir da wären & er uns sieht, schnürte sich meine Kehle zu.
"Fran?", ich blickte verwundert auf ihn. "Man, du bist ziemlich oft in deinen Gedanken versunken, bin ich denn etwa so langweilig?", er schmunzelte. "Ist das nur bei so oder auch bei anderen?" - "Nein, es ist nur so, dass ..dass mich deine Worte.. zum Nachdenken bringen.. Genau, deine Worte bringen mich zum Nachdenken!" - "Wieso, ich sag' doch nur ganz normale Sätze Francesca. Ich bin kein Moralprediger oder sowas & meine Fragen sind jetzt auch nicht außergewöhnlich oder schwer zu beantworten."
"Deine Stimme fasziniert mich, okay?!", platzte es aus mir heraus. Oh Gott warum bist du denn heute so peinlich Francesca! Was macht dieser Junge nur mit mir. Sowas ist mir noch nie zuvor passiert. Ich konnte mich immer unter Kontrolle halten mit dem, was ich sage.. Nun gut, nicht immer. Mein Mündchen hat schon des Öfteren den einen oder anderen Streit mit Vilu und oder Cami verursacht.
"Wow, das einzige, worüber ich mich gerade wundere ist, dass du es schon so früh sagst", schon wieder blickte ich verwundert auf ihn, "die meisten sagen es erst, wenn wir.. naja", er fing an zu grinsen, "um mich nochmal so richtig..!" - "Ich möchte es gar nicht wissen!", unterbrach ich ihn & machte ein angewidertes Gesicht. Das ist noch ein Grund, weshalb ich Diego hasse bzw. gehasst habe. Er hat einfach zu viele Spielchen mit den Mädchen aus seiner Vergangenheit gespielt, sie ausgenutzt & was nicht alles. Er ist in seiner Heimatstadt nicht für umsonst bekannt als "Der König der gebrochenen Herzen" & Madrid ist schließlich die Hauptstadt Spaniens. Vilu hat mir das mal erzählt, aber ich habe ehrlich gesagt nicht immer ganz mit zugehört. Ja, ich weiß, ich bin eine tolle Zuhörerin & eine tolle Freundin, was das betrifft, aber wie gesagt, ich KONNTE Diego nicht leiden, also war ich ziemlich desinteressiert, wenn es um ihn ging, deshalb hat Marco es auch nach 'ner Weile sein lassen, über Diego zu sprechen, aber Vilu lebt nun mal in ihrer eigenen Welt, sie hatte es nicht bemerkt, dass es mich nicht wirklich interessierte, aber jetzt.. Jetzt würde ich es gerne wissen..
Wer weiß vielleicht erzählt Diego es mir irgendwann mal. Und was ich mich immer noch frage, ist:
Wie kann man nur mit jemandem zusammen sein, für den man nichts empfindet?! Den man nicht liebt?! Aber klar, alles nur zum Spaß, wie gesagt "König der gebrochenen Herzen".
"Schon gut, schon gut", grinsend schaute er zum Boden & löste mich wieder von meiner Gedankenwelt.
"Also zurück zur eigentlichen Frage.. wollen wir denn ins Restó?"
Nun gut, jetzt muss ich ja antworten.
"Sei nicht sauer, sei nicht sauer, aber ich kann nicht.. das Restó gehört meinen Eltern & mein ÄLTERER Bruder Luca hilft gerade aus & wenn er und da sieht.." - "Und wenn uns da sieht, denkt er, du wärst so eine Art von Mädchen, die ich Spanien hatte." Wie locker er das über seine Zunge brachte. "Ja..genau.. wie eines d-e-i-n-e-r Mädchen.", sagte ich stinkig & stand auf. Ich wollte es mir echt nicht weiter anhören.
"Hey!", er hielt mich an meinem linken Arm fest & zog mich zu sich. "Denkst du, ich bin stolz darauf?". Meine Lippen war seinen nah. Viel zu nah.