Chapter 1

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„Oh maan!", rief ich und stampfte mit dem Fuß auf dem Holzboden auf. 

Die drei Kinder von dem Besitzer des Wirtshauses, in dem ich seit 10 Jahren lebte, schrien wieder einmal laut herum.

Mit der Ruhe war es nun endgültig vorbei. Die Kinder raubten mir jeden Tag den Nerv, doch nun platzte mir der Kragen.  

Stampfend lief ich die Treppe hinunter, nachdem ich die Tür meines kleinen Zimmers zugeschmissen hatte.

Nachdem ich in dem Gastsaal angekommen war, suchte mein wütender Blick die drei kleinen Bälger. Die Tür, die in den hinteren Teil des Hauses führte, stand halb offen. 

Sofort ging ich darauf zu und stieß die Tür weiter auf. Von dort aus konnte ich eine weitere Tür sehen, die weiter geschlossen war als die, die ich gerade aufgestoßen hatte, doch unter der Schwelle schien Licht hindurch. Außerdem hörte man Geschrei und Gelächter.

Mit einem Knurren stapfte ich auf die Tür zu und trat sie wutentbrannt auf. Die Münder der Kinder waren vollgestopft mit Früchten, Keksen, Wurst und Käse. Ihre Gesichter veränderten sich schlagartig als sie mich sahen. Sie wussten es und erwarteten schon einen Wutanfall 

Dieser kam auch, wie erwartet. „Es ist fünf Uhr morgens, warum seid ihr drei Bengel in der Küche und esst die Vorräte?", schrie ich sie an. 

Ihre Münder öffneten sich und sie wollten diskutieren, doch die drei kamen gar nicht zu Wort, weil ich schon wieder losbrüllen wollte.  

„Ach, guten Morgen!" Der Wirtshausbesitzer stand in der Tür, gähnte und rieb sich die Augen, während sein Bauch wackelte.

Ich verdrehte die Augen und zeigte mit einer theatralischen Geste auf die Kinder, die sich schon wieder an dem Essen vergriffen.

Die Kinder machen Stress. Bitte nimm die Bengel mit, bevor ich sie leider aussetzen muss.", sagte ich und funkelte ihn giftig an. Er jedoch bemerkte es garnicht.

"Jetzt sei doch mal nicht so streng, also wirklich. Sie sind meine Kinder und nur ich habe hier zu Bestimmen was geschieht und was nicht. Sei lieber froh, dass ich dich damals aufgenommen habe, wer weiß in welcher Gasse du jetzt ohne mich wärst."

Ich knirschte mit den Zähnen. "Oh man du bist so unfair. Nur weil ich nicht deine leibliche Tochter bin, behandelst du mich so dreckig."

"Du bist das Mädchen für alles und genauso wirst du auch behandelt. Beschwer dich nicht, immerhin bekommst du jeden Tag drei warme Mahlzeiten-..."

"Die ich koche!", redete ich ihm wütend dazwischen. Man konnte praktisch Rauchwölkchen aus meinen Ohren steigen sehen.

"Unterbrich mich nicht, was erlaubst du dir eigentlich?!" Nun wurde er auch sauer und winkte seine drei Kinder zu sich.

"Seitdem deine Frau gestorben ist, bin ich der letzte Dreck hier. Früher warst du wenigstens so nett nur zu schweigen.", erwiderte ich giftig.

Ich hatte nicht bemerkt, dass er vor Wut rot angelaufen war. "Jetzt reicht es! Sprich nicht so ungehalten über meine arme, verstorbene Frau. Ja wahrscheinlich hast du alles aus der Kammer entwendet und willst es nun meinen Kindern in die Schuhe schieben, damit du dich ein wenig besser fühlen kannst.", Er strich sich die schon fettigen Haare auf dem Kopf zurecht," Genau, meine Kleinen sind unschuldig, deshalb wirst du jetzt losreiten und neues Essen besorgen.", sagte er mit einem bestimmten Blick. Für mich kam es aber so rüber, als würde er auf mich herabschauen.

Der kleinste von den dreien streckte mir frech die Zunge entgegen.

Schon früher hatte ich öfter mit dieser Familie gestritten, doch noch nie war es so schlimm wie heute. Wahrscheinlich suchten sie alle einen Grund um mich loszuwerden und heute war der Tag. Ich ließ mich jedoch nicht so schnell unterkriegen und wollte diese Familie wenigstens mit dem letzten Wort verlassen.

The Seven Deadly Sins Soul of Juragon / FanfictionWo Geschichten leben. Entdecke jetzt