The dead is not the end

04

Es hat deine Augen. Liebevoll betrachte ich zuerst das Neugeborene in meinen Armen, dann blicke ich in die Augen von dem Mann den ich über alles liebe. Er strahlt übers ganze Gesicht. Ich kann nicht anders, als ihn anzustrahlen.

"Steht auf!"
Unsanft rüttelt jemand an meiner Schulter. Die Bilder die noch vor wenigen Sekunden vor meinen Augen so klar waren, verschwinden in die Versenkung.
Langsam öffne ich in die Augen und blicke direkt Professor Sprout ins Gesicht.
Sofort fahre ich mit dem Kopf hoch.
"Professor.. ich.. wir.."
Bevor ich es schaffe auch nur einen vernünftigen Satz zu formulieren, bringt mich ihr Gesichtsausdruck zum Verstummen.
"Darum geht es nicht ihr beiden."
Ich tausche mit Cedric einen schnellen Blick, der ganz klar meine Verwirrung widerspiegelt.
"Potter. Er ist verschwunden."
Ich springe fast förmlich aus dem Bett und bin für eine kurze Sekunde dankbar, dass wir zu erledigt waren um uns auszuziehen.
"Ich brauche sie jetzt Jade. Mir ist ihr Traum mit Mr. Diggory zu Ohren gekommen. Ich muss wissen, worum es genau in diesen Traum gegangen ist."
Schützend legt Cedric einen Arm um mich. Dankbar blicke ich zu ihm hoch und kann mir ein leichtes Lächeln nicht verkneifen.
"Professor ich hatte Albträume von Cedrics tot. Aber Harry kam nie mit Namen darin vor."
Prüfen blickt Professor Sprout mich an, bevor sie nachgeben seufzt.
"Ich brauche diese Erinnerung."
Bevor sie mir auch nur erklären kann, wie das ganze funktioniert, habe ich schon meine Augen geschlossen und lasse die Erinnerung an den Traum wieder hochkommen.

Es ist kalt hier. Viel zu kalt, so als, ob es keine Wärme gibt. Kein Glück und keine Zukunft. 
Nur Kälte, Unglück und Leid. Ein Leid, was die ganze Welt erschüttern wird. 
Und da ist Cedric.
Zuerst zieht mein Herz sich zusammen, bevor es in dreifacher Geschwindigkeit weiter schlägt.
Sein Gesicht, kommt meinen immer näher. Seine Augen sind geschlossen und seine Lippen leicht geöffnet, so als würde er mich küssen wollen.
Er riecht nach Badeschaum und frischen klaren Wasser.
Seine Lippen berühren fast meine, als er langsam anfängt zu verblassen. Sein Gesicht strahlt voll Glück.
An seiner Stelle tritt ein anderes Gesicht. Es ist nicht klar zu erkennen aber eine eindeutige rote Blitznarbe befindet sich mitten auf der Stirn
"Du", verlässt noch seine Lippen und ein grüner Blitz so hell, dass er mir in den Augen bringt, zuckt durch meinen Traum.

Sofort fange ich an unkontrolliert zu zittern. Der Traum hatte sich verändert. Ich lasse mich auf den Boden sinken und ziehe die Beine ganz nah an mich ran.
"Er ist anders."
Meine Stimme ist mehr ein Hauch und ich fühle mich gebrochen.
"Ich hatte diesen Traum nicht. Du und nicht Harry... Ich habe Cedric... Harry ist jetzt..."
Ich schaffe es keinen einzigen Gedanken zu Ende zu bringen.  Wie in Zeitlupe beugt sich Cedric zu mir runter.
"Jade?", seine Stimme zittert voller Sorge. Stumm schüttle ich den Kopf. Ich bin noch nicht bereit von ihm berührt zu werden.
"Der Traum. Harry ist tot."
Die Überzeugung, die sich in meiner Stimme befindet, ist fast schon gruselig aber ich bin mir absolut sicher. Harry ist tot. 
"Was meinen Sie damit?"
Professor Sprout hatte ich schon ganz vergessen, doch ihre Wortmeldung bringt sie mir wieder unfreiwillig ins Gedächtnis. 
Verwundert blicke ich zu ihr nach oben. 
"Harry ist tot."
Wieder bin ich überrascht wie selbstsicher doch meine Stimme klingt, wo ich es eigentlich gar nicht wissen kann. Meine eigene Gewissheit macht mir Angst. Angst vor dem was Cedric mit seiner Entscheidung ausgelöst hat.
Ich greife wie eine Ertrinkende nach Cedrics Hand und drücke sie einmal ganz sacht. Für einen kurzen Moment fühlt sich das hier alles falsch an. So als ob wir beide die ganze Welt in Gefahr bringen.
Mein Herz scheint in der Brust zu zerreißen. Es ist mir egal, wie wir die Zukunft verändert haben. Ich bin einfach nur Dankbar Cedric zu haben.

Langsam schaffe ich es wieder auf die Beine zu kommen. Professor Sprout die während unseres Gesprächs auf ein Bett gesunken ist, schaut mich mit ihren leichenblassen Gesicht an.
Ich weiß genau, dass sie hoft das ich mich irre. Kurz zuckt mein Blick zu Cedric und ich erkenne sofort, dass er mir bedingungslos glaubt.
"Professor. Ich habe damals Cedric sterben sehen. Ich schwöre es Ihnen. Er... der grüne Blitz hätte ihn getötet. Cedric hat..."
"... Jade war da Professor. Sie ist in diesem Labyrinth aus dem Nichts aufgetaucht. Sie war aus der Zukunft. Ich wäre wirklich gestorben Professor. Zukunft Jade hat mir das Leben gerettet. Ich weiß, es hört sich absolut verrückt an. Doch so war es."
Professor Sprout erhebt sich. Sie ist zwar immer noch nicht die lebensfrohe Hexe wie wir sie immer erleben, doch langsam nimmt ihr Gesicht wieder etwas Farbe an.
"Folgt mir ihr beiden."

Ich blicke mich in dem Raum um. Die vielen Bücher, die in den Regalen sind, fesseln meine Aufmerksamkeit. Eigentlich müsste ich dem Gespräch von Professor Sprout und Professor Dumbeldore folgen, doch ich kann es einfach nicht. Viel zu sehr bin ich von den Büchern und ihren ganzen Geheimnissen gefangen. 
Es hört sich fast so an als ob die Bücher zu mir sprechen und mir ihre  Geheimnisse ins Herz flüstern wollen.
Leicht schüttle ich den Kopf und versuche das ganze auszublenden. Es geht hier um das Leben von Harry, Harry Potter.
Auch wenn wir keine wirklichen Freunde sind, will ich nicht das Harry etwas passiert.
"Also ihr beiden was ist passiert?“
Dumbledores Stimme ist freundlich und beherrscht. Er mustert uns durch seine Brille, die auf seiner Harkennase liegt freundlich.
Wenn es draußen nicht dunkel wäre, könnte man meinen er hätte uns zum Plaudern eingeladen.
Cedric beginnt als Erstes zu sprechen und erklärt haargenau was vorgefallen ist, seitdem wir uns kennen. Zwischendurch werde ich fehlende Informationen und den genauen Traum ein.
Cedric erzählt von der Jade im Labyrinth und ich erkläre wie sich der Traum durch seine Entscheidung verändert hat.
Dumbledore bleibt die ganze Zeit still und nimmt jedes Wort genau in sich auf. Es dauert als wir beide mit unserer Geschichte geändert haben, bis er etwas sagt. Er überlegt genau welche Worte nutzt um keinen von uns zu verschrecken.
"Ich glaube euch. Aber Jade wo genau spielt dein Traum?“

Sorry das es erst heute gekommen ist. Es gab gestern etwas technische Schwierigkeiten.