Schmerzhaft aber Schön

Drittes Kapitel

Nachdem wir in den Bus gestiegen sind und Vanessa kein einziges Wort mit mir gewechselt hat, weil sie zu sehr auf ihren fast Freund konzentriert ist, aber naja daran kann ich wohl schwer was ändern. Ich habe nicht viele freunde, wenn man überhaupt von Freundschaft sprechen kann, aber ich habe angst alleine zu sein.

Durch meine Vergangenheit kann ich das einfach nicht.

Also lächle ich Vanessa an und bekomme kein Blick ihrerseits. Der Bus hält und wir steigen aus. Wir gehen zusammen in Richtung Schule und ich merke wie meine Laune immer mehr sinkt, aber das darf ich mir nicht anmerken. Wieder diese Lehrer ertragen, diese Leute, die vielen Stunden... manchmal ist es einfach viel zu viel, nur leider merkt das keiner. Es ist auch besser, dadurch bin ich stark und weniger verletzlich. In meiner Vergangenheit habe ich immer meine Gefühle gezeigt, heute weiß ich nicht mal mehr wie es geht. Jeder denkt zwar ich bin ein sehr gefühlvoller Mensch und ein offenes Buch, das ist aber nur der Schein der trügt. Meine wahren Gefühle kenne nur ich.

"Hey Vanessa!" Laura kommt angelaufen und umarmt Vanessa ganz fest. "Hi Laura! Du siehst sehr schön aus, nicht so wie Ayla." Beide drehen sich in meine Richtung und Laura flüstert ihr was ins Ohr, woraufhin beide nicken und lachen. Ich fühle mich unwohl doch lächle.  "Was ist den so lustig?" Natürlich was so lustig ist, doch ich würde nie zeigen das ich es weiß, weil dann würden sie meine Traurigkeit sehen und das geht nicht. "Laura hat mir nur erzählt mit wem sie was hatte." Noch eine Sache. Sie wissen das ich keinen Freund habe und noch keinen möchte, jedoch denken sie, dass ich das nur sage, weil mich nie wer lieben würde was aber gar nicht stimmt. Mir schreiben mehr Jungs als denen, doch was sie nicht wissen ist das diese Jungs mir erzählen was für Schlampen die zwei sind.

"Und? Erzähl!" Ich schaue Laura lächelnd an, obwohl ich das gar nicht schön finde. "Ja, also er meinte, er findet mich heiß, dann haben wir uns halt geküsst und ja ich vermisse Patrick sowieso, war eine gute Ablenkung." WIE BITTE?! Sie vermisst Ihren Ex und da küsst sie einfach irgendeinen anderen Jungen den sie nicht mal kennt?

Ich wusste, was für ein Mädchen sie war, jedoch war ich trotzdem geschockt. "Oh und wie war's?" Ich antwortete, als wäre ich neugierig, was ich definitiv nicht war. "Ja, nichts besonderes. Ich überlege, ob ich mich heute mit ihm Treffe und schlafe." Ich ekel mich so sehr vor diesen Menschen. Vanessa lächelte nur. Sie beachteten mich nicht und gingen Richtung Schule. Ich drehte meine Musik lauter und ging ihnen mit einem gewissen Abstand hinterher.

Sie würden es eh nicht merken.
Ich war für jeden hier Luft.

Zum Abschied umarmten sie sich und gingen in ihre Klassen, natürlich schenkten sie mir keine Beachtung. "Ich wünsch euch noch einen schönen Tag!" Trotzdem schrieh ich ihnen das hinterher. "Danke!" Sagten sie ohne sich umzudrehen.

Ich wusste es, sie sind keine Freunde.
Doch, ich hab niemanden.
Ich muss durchhalten.

In der Klasse angekommen setzte ich mich auf meinen Platz und packe meine Sachen aus.