Following Dreams || Lando Norris

Really Best Friends

"Elle bist du fertig? Wir müssen los!" Lando hämmerte gegen meine Hoteltür und ich zuckte bei seiner Stimme zusammen. Ich stand gerade im Badezimmer und war nicht scharf darauf, Lando unter die Augen zu treten. Es ist Sonntag und das Gespräch mit Zak ließ mich noch immer nicht los. Gestern war ich Lando auch aus dem Weg gegangen und das klappte sehr gut, aber jetzt muss er natürlich an meiner Tür stehen und auf mich warten. "Geht schonmal ohne mich" rief ich und bewegte mich langsam zur geschlossenen Tür. Irgendwie werde ich schon an die Strecke kommen, ohne mit Lando, Carlos und Maddy reden zu müssen. Im schlimmsten Fall, würden sie mich darauf ansprechen, warum ich den letzten Tag nur in meinem Zimmer war und keine Zeit zum reden hatte. "Ok wir warten an der Strecke auf dich" kam Landos doch sehr leise Stimme durch die Tür und er klang etwas enttäuscht. Ich presste mein Ohr vorsichtig gegen die Tür, um zu hören, wann Lando endlich weg war. Ich hörte ihn seufzten und dann hörte ich seine Schritte immer leiser werden. Er tat mir so leid, da er diese Situation nicht verdient hatte. Ich rutschte mit meinem Rücken an der Tür hinunter und ein seufzen wanderte über meine Lippen. 

Ich wartete noch einige Minuten, um sicher zu sein, dass die Anderen wirklich weg waren und öffnete dann vorsichtig meine Tür. Ich warf einen Blick in beide Richtungen über den Flur und schloss dann die Tür hinter mir. Ich stieg in der Lobby aus dem Aufzug und lief zur Tür. Doch bevor ich diese erreichen konnte flog sie auf und George stürmte wie ein D-Zug herein in das Hotel. Als er mich direkt vor sich entdeckte, haute er die Bremse rein und kam rutschend vor mir zum stehen. "Gibt es irgendwo etwas Gratis oder warum rennst du so?" fragte ich ihn sichtlich belustigt. "Nein ich muss aber an die Strecke" sagte er etwas außer Atem. "Dann ist das aber die falsche Richtung" er schüttelte seinen Kopf mit einem grinsen. "Ich bin zwar nicht der schnellste auf der Strecke, aber dumm bin ich deshalb nicht. Ich hab was in meinem Zimmer vergessen.... die Autoschlüssel um ehrlich zu sein" sagte er mit einem schiefen grinsen. "Die Autoschlüssel? Wie war das nochmal mit dem 'dumm sein'?" kicherte ich und bekam einen schlag gegen die Schulter. "Warte, kannst du mich mit zur Strecke nehmen?" rief ich ihm nach, denn er war schon an mir vorbei gestürmt. Er zeigte mir einen Daumen nach oben und verschwand dann im Aufzug. Mit einem weiteren Kopfschütteln machte ich mich auf den Weg zum Parkplatz zu seinem Auto.

"Warum bist du nicht mit Lando und dem Rest gefahren? Ich meine ich verbringe gerne Zeit mit dir, aber das tut Lando auch" George löste seinen Blick kurz von der Straße und sah mich an. Ich zuckte mit meinen Schultern. "Ich gehe allen seit Freitag aus dem Weg und habe echt keine Lust auf Fragen" "Und du möchtest Lando nicht sehen stimmts?" Ich nickte langsam und seufzte leise. "Finde deine Lösung schneller, so kann das nicht weiter gehen" George hatte seinen Blick wieder auf die Straße gewendet. Er hatte Recht, so kann das wirklich nicht weiter gehen. Aber vor diesem Gespräch mit Lando habe ich Angst. Ich will unsere Freundschaft, oder was auch immer das zwischen uns ist, nicht zerstören oder eine unangenehme Situation schaffen. Vielleicht nehme ich das alles ja viel zu Ernst und Lando empfindet nicht das gleiche wie ich und wenn ich dann mit ihm darüber rede, würde das alles zwischen uns zerstören. Warum muss das alles so kompliziert sein? Hätte ich mir kein Team aussuchen können, wo die Fahrer unfreundlich sind? Obwohl es unfreundliche Fahrer glaub gar nicht gibt. Zumindest nicht in der Formel 1. So ein Mist.

Ich war so in meinen Gedanken versunken, dass ich gar nicht gemerkt habe dass wir an der Strecke angekommen waren. Mir wurde das erst bewusst, als George von außen meine Tür öffnete und mit seiner Hand vor meinem Gesicht hin und her wedelte. "Erde an Elle. Bist du noch da oder bist du Tod?" fragte er belustigt und stemmte seine Arme in seine Hüfte. Ich schüttelte meinen Kopf und stieg dann aus. "Ich bin sehr Tod siehst du?" ich warf dramatisch meine Hand gegen meine Stirn, legte meinen Kopf in den Nacken und streckte meine Zunge raus. "Wann ist die Beerdigung? Ich hoffe doch ich bin eingeladen" lachte er und auch ich konnte mir mein Lachen nicht mehr verkneifen. "Ich muss leider hier bleiben, Tote können sich nicht fort bewegen" "Wenn das so ist..." ich quietschte kurz auf, als George seine Hand an meinen Rücken legte und mit der anderen Hand meine Beine unter mir weg zog. ".. dann muss ich dich eben tragen" grinste der Brite und ihm rutschte seine Sonnenbrille von der Stirn auf die Nase. Er sah gerade echt lustig aus und ich versuchte verzweifelt, mir mein Lachen zu verkneifen. "Aber so kannst du mich nicht über den ganzen Paddock tragen, das ist viel zu weit" "Ja dann musst du dich halt auf meinen Rücken kämpfen" er setzte mich vorsichtig auf den Boden, schob seine Sonnenbrille wieder auf seine Stirn und ging etwas in die Knie. Mit einem kichern legte ich meine Hände auf seine Schultern und hüpfte auf seinen Rücken. Sofort hüpfte er mich ein Stück höher, hatte aber nicht erwartet, dass ich so leicht bin und ich flog gefühlt einen Kilometer in die Luft und fast über seinen Kopf. Vor schreck entwich ein leises quietschen aus meinem Mund, was George nur zum lachen brachte. "Du bist ja leichter als eine Fliege" lachte er und schon wieder rutschte ihm seine Sonnenbrille auf die Nase. Er versuchte, mit seiner Hand zu der Brille zu gelangen und ich versuchte verzweifelt mein Gleichgewicht zu halten, was gerade nicht sehr leicht war wenn George so rum zappelt. "Halt still, wir fliegen gleich beide um" lachte ich. "Warte ich mach das schon" Ich nahm ihm vorsichtig die Sonnenbrille von der Nase und setzte sie mir selber auf. "Danke" lachte er und lief ohne weitere Komplikationen Richtung Eingang.