Kapitel 4

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Er rappelt sich schnell wieder auf, aber die Schritte aus meiner Wohnung werden lauter. Enno schafft es gerade noch in den Schatten zu treten, damit man ihn nicht sieht. Ich tue es ihm nach und der Assassin ist wie vom Erdboden verschluckt. ,,Es war nur eine Blume die wahrscheinlich zu nah am Abgrund stand. Sie sind nicht hier, vielleicht haben wir sie verpasst.", sagt eine tiefe raue Männerstimme aus meiner Wohnung zu seinen Kumpanen. Der Unbekannte wendet sich wieder der Tür zu als er auf einmal nicht weiter geht wird mir ganz heiß und kalt zu gleich. ,,Sie waren hier, da steht ein Glas und das Wasser ist noch kalt. Sie müssen hier gewesen sein!", ruft der Mann den anderen zu. Innerlich fluchend warte ich darauf, dass er sich wieder hinein bewegt und Enno neben mir steht. Er hört sich etwas außer Atem an, aber ansonst scheint es ihm gut zu gehen. Plötzlich taucht Lucan direkt, wie aus dem Nichts, neben mir auf, wahrscheinlich hat er das ganze aus dem Schatten beobachtet. In seiner Miene ist keine Regung auszumachen, deshalb frage ich:,, Wohin jetzt, wir können nicht ewig hier stehen bleiben und darauf warten, dass sie durch die Tür stürmen." Ohne mir eine Antwort zu geben setzt Lucan sich in Bewegung und mein Bruder folgt ihm sichtlich missmutig. Ich greife unbewusst an meinen Hals, um zu überprüfen ob der schwarze Stein noch da ist. Eiskalt wie immer. Er erinnert mich an etwas, woran ich jetzt nicht denken möchte, also folge ich den beiden bis zum Ende der Zufahrt und wende mich nach rechts. Jemand packt meinen Arm und ich bleibe stehen, da derjenige nicht wissen muss, dass ich auch einfach hätte ausweichen können. ,,Wo gehst du hin?", will der Assassin wissen. ,,Zu den Garagen oder hast du vor hier auf der Straße herum zu laufen? Sie könnten jeden Moment aus dieser Türe kommen," dabei zeige ich mit meiner freien Hand auf die Eingangstür vom Hochhaus und sehe ihm in die Augen ,,und uns einfach verfolgen, aber mit einem Auto sind wir schneller, da die Garage auch eine andere Ausfahrt hat." Ich mache mich von ihm los und gehe weiter. Ich liebe den Geruch von Benzin, den die Tiefgarage verströmt, weil hauptsächlich alte Autos und Motorräder hier stehen. Ich steuere auf einen schwarzen Geländewagen zu und hoffe das er nicht abgeschlossen ist. Jedenfalls habe ich nicht den ganzen Tag Pech, denn der Wagen ist offen. Ich setze mich hinter das Lenkrad und schließe den Wagen kurz. Luc setzt sich neben mich und mein Bruder hinter mich. Keiner der beiden sagt etwas das ich den Wagen gerade stehle oder einfach zu früh gefreut. ,,Ich fahre, du weißt ja nicht einmal wohin." ,,Du kannst nicht einfach ein Auto stehlen.", sagen Lucan und Enno zu gleich. ,,Haltet den Mund alle beide!", rufe ich da sie sich wie kleine Kinder benehmen. Lucan sieht mich finster an, aber das stört mich nicht. Wir kennen uns zwar erst seit ein paar Minuten, aber es fühlt sich nicht fremd an mit ihm zu diskutieren, eher wie mit einem Freund. Ich versuche das Gefühl zu ignorieren und bemerke erst jetzt das beide mich ansehen und nichts mehr sagen. ,,Ihr könnt mir einfach sagen wohin ich fahren soll, ich kenne und vertraue euch nicht, deshalb lass ich euch nicht an das Steuer.", erkläre ich. Enno schweigt und Lucan gibt nur ein undeutliches Grummeln von sich das ich als Zustimmung werte. In einem gemächlichem Tempo fahre ich los, damit wir keine Aufmerksamkeit erregen. Nur Ennos Stimme ist hin und wieder zu hören, wenn er mir Anweisungen gibt wohin ich fahren soll, sonst ist angespanntes Schweigen.

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⏰ Last updated: Jul 04, 2021 ⏰

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