,,Wir sollten das nicht hier besprechen, es ist zu gefährlich.", sagt Enno und sieht mir währenddessen bittend in die Augen. Ohne darauf einzugehen wende ich mich an den Assassinen, der das ganze mit steinerner Miene beobachtet und uns gegenüber vor dem nun schwarzen Bildschirm steht. Er sieht mir genau in die Augen und es kommt mir so vor als würden seine eine Spur dunkler werden, was gar nicht möglich ist. Ich wende meinen Blick wieder auf meinen Bruder. ,,Wohin möchtest du denn sonst gehen?" Er wirkt einen Moment unentschlossen, ob er es mir verraten soll. ,,Zu mir nach Hause.", sagt er nur. ,,Du hältst es also für eine gute Idee eine wild Fremde einfach an einen unbekannten Ort zu bringen ohne mir zu sagen weshalb." Ihm behagt die Lage glaube ich nicht, da er hilflos wirkt und trotzdem versucht mich dazu zu bringen mit ihm zu gehen. Enno öffnet gerade den Mund um etwas zu sagen, aber der Assassin ist schneller. ,,Wir sollten verschwinden, jemand nähert sich der Wohnung." Hätte er es nicht gesagt, wären mir die schnellen Schritte vom Gang nicht aufgefallen, die immer lauter werden. Da nur ein altes Ehepaar nebenan wohnt und die anderen Wohnungen schon seit ich eingezogen bin leer stehen, ist es sehr unwahrscheinlich, dass der- oder diejenige woanders hin möchte als zu mir. ,,Solange die Person noch alleine ist, sollten wir verschwinden.", fügt Lucan dann noch hinzu als man das Ping hört, das ankündigt, dass der Fahrstuhl hier stehen geblieben ist. Keine Sekunde später kommen weitere Schritte dazu. Es müssen mindestens fünf sein, da die Schritte ein Echo haben kann ich es nicht genau sagen. Enno springt vom Sofa auf und packt meinen Arm und zieht mich mit sich auf sie Füße, ich entwinde mich seinem Griff und stelle mein Glas auf den Tisch vor mir ab. Sie sind noch zwanzig Schritte entfernt. ,,Wie können wir von hier weg oder sollen wir gegen sie kämpfen?", fragt Enno den Assassin. Mit ruhiger Stimme antwortet Luc:,, Wir sollten keine Spuren hinterlassen, damit sie uns nicht weiter verfolgen können." Sie sind nur noch zehn Schritte entfernt, der Assassin hat eine Entscheidung getroffen und sagt:,, Wir gehen über den Balkon." Enno sieht unsicher zu mir, weil er glaubt das ich es nicht schaffe acht Stockwerke hinunter zu steigen. Ich verdrehe nur die Augen und schlendere in mein Zimmer nebenan um mir meine Lieblingslederjacke zu holen und überzuziehen. Jetzt habe ich meine wichtigsten Sachen dabei. Wie es nämlich aussieht habe ich keine andere Wahl als mit ihnen zu gehen, da mein zu Hause weder unbekannt noch sicher ist. In zwei Sekunden werden sie vor der Tür stehen und in fünf in der Wohnung. Ich trete zu den Jungs auf meinen Balkon und lasse meinen Blick ein letztes Mal durch die Wohnung schweifen um mir alle Details einzuprägen, so wie die schönen Erinnerungen mit ihr, aber da kommen auch die nicht so schönen hoch, aber die verdränge ich sogleich wieder um mich auf das Wesentliche zu konzentrieren. Der Assassin sieht mich abwartend an als ob er glauben würde ich würde jeden Moment anfangen zu zittern oder mich in einer Ecke verkriechen, damit ich da nicht runter muss. Da ich es nicht tue zieht er eine Augenbraue nach oben und dreht sich zu meinem Bruder. Er sieht etwas blass aus im Gesicht obwohl er vorher sicher herauf geklettert ist, runter ist natürlich schwieriger und es ist noch etwas dunkler, da sich Wolken vor den Mond und die Sterne geschoben haben. ,, Ich gehe zuerst dann du Vi und zum Schluss Enno." Er wartet gar nicht ob wir etwas sagen sondern beginnt sogleich mit dem Abstieg. Als ich gerade über den Balkon steige sind die Leute vor meiner Türe und versuchen normal zu klopfen. Ich bin schon auf dem unteren Balkon angekommen, als sie die Tür mit Gewalt aufstoßen zu versuchen. Enno kommt etwas ungeschickt neben mir herab und gerade als ich den zweiten Abstieg machen möchte, kommen sie durch die Tür verbunden mit einem ordentlichen Knall, vermutlich ist die Tür aus den Angeln gebrochen und liegt am Boden. Ich klettere gerade vom letzten Balkon, da rutscht Enno ab und landet auf dem Balkon über mir. Er hat dabei auch eine Blume umgeschmissen die auf dem Asphalt neben mir zerspringt.

YOU ARE READING
Die fünf Welten
FantasiAchtung! Vorübergehend abgebrochen Vivien, eine junge Barkeeperin da sieht die Zukunft mehr als nur Gläser befüllen und Leute bedienen vor. Ein Fremder und alles ändert sich in ihrem Leben. Oder hat sie es schon gewusst?