One Direction~ OS

Zouis ~Vampire~

Pov. Louis

Missbilligend lauschte ich den Worten meines Onkels. Er befürchtete, dass unser Geheimnis bald auffliegen könnte, weil es in der Stadt zu Morden gekommen war, die eindeutig nach Taten eines Vampirs aussahen. Bisher gab es sechs Tote. Alle weiblich und etwa im selben Alter. Die Menschen vermuteten einen Serienmörder, doch mein Onkel, welcher bei der Polizei arbeitete und alle Opfer gesehen hatte, ging davon aus, dass ein weiterer Vampir in der Stadt sein Unwesen trieb. An den Tatorten schien zu wenig Blut zu sein und beim Würgemal, welches jedes der Mädchen am Hals hatte, waren Bissspuren zu erkennen. Ein Mensch würde sie niemals wahrnehmen, doch für Vampire waren sie unübersehbar.

"Wir müssen raus finden, wo sich dieser Vampir aufhält und ihn von der Stadt fernhalten. Es dürfen nicht noch mehr Menschen wegen ihm sterben.", stelle mein Onkel klar, während er weiter im Raum auf und ab lief. Ich konnte nur knapp ein Seufzen unterdrücken. Mein Onkel mochte die Menschen und würde sie am liebsten vor allem beschützen, auch wenn es gegen der Natur eines Vampires sprach. Er vertrat die Meinung, dass Vampire keine blutrünstigen Killer mehr sein mussten, sondern friedlich zusammen mit den Menschen leben könnten. Seine Ehefrau und die beiden gemeinsamen Kinder unterstützen seine Vorstellung. Doch mein Weltbild sah anders aus, auch wenn ich es niemals ihnen gegenüber offen aussprechen würde.

In meinen Augen waren Menschen Feinde. Sie waren der Grund, warum ich meine Eltern und meine kleine Schwester verloren hatte. Alle drei wurden von Menschen getötet. Ich lebte seit dem bei meinem Onkel und hatte mich an seine Regeln zu halten. Es durften keine Menschen getötet werden und wenn ich Durst haben sollte, sollte ich mir entweder eine Blutkonserve nehmen oder aber Tiere im Wald jagen. Beides war aber nicht vergleichbar mit frischen Menschenblut. Allein bei dem Gedanken floss mir das Wasser im Mund zusammen. Ich leckte mir über die Lippen und entschloss die Krisensitzung zu verlassen. Mir war es egal. Sollten die Menschen doch sterben

.

Unter dem skeptischen Blick meines Onkels verließ ich das Wohnzimmer und anschließend das Haus. Am Ende unseres Gartens begann bereits der Wald, welchen ich nun betrat und zwischen den Bäumen verschwand. Weg von den Menschen.

Ich war gerade mal fünf Minuten gelaufen, als eine Person meinen Weg kreuzte und direkt vor mir stehen blieb.

"Gehst du wieder ein paar Hasen jagen?", fragte der junge Vampir belustigt.

"Zuhause findet wegen DIR eine Krisensitzung statt.", berichtete ich.

"Sie könnte genauso gut wegen UNS stattfinden." Schon fast sanft strich er über meine Wange.

"Zayn..", seufzte ich. "Du weißt, wenn ich auch nur einen Menschen beiße, brauche ich mich Zuhause nicht mehr blicken lassen. "

"Du verstehst es einfach nicht. Es ist meine Familie. Ja, wir haben komplett unterschiedliche Weltansichten, aber sie sind alles, was ich noch habe und sie sind mir wichtig." Kopfschüttelnd ging ich an Zayn vorbei, um meinen Weg fortzusetzen. Wir hatten uns schon häufiger im Wald angeblich zufällig getroffen, aber inzwischen glaubte ich, dass Zayn extra auf mich wartete.

Ich wusste, dass der Schwarzhaarige mir schweigend folgte, doch sagte ich nichts dazu. Plötzlich stieg mir der Geruch von Blut in die Nase. Ich blieb stehen. Suchend sah ich mich um. Mein Jagdinstinkt war geweckt und ich konnte nicht anders, als dem Geruch zu folgen. Natürlich folgte Zayn mir bis ich das Ziel erreicht hatte. Ich entdeckte eine junge Frau, die bewusstlos und gefesselt aufm Boden lag. Ihr Herz schlug noch, ich konnte es hören. Mir wurde sofort klar, dass ich ihrem Geruch gefolgt war und das es kein Zufall sein konnte. Ich drehte mich zu Zayn um, welcher mich grinsend ansah.

"Riechst du ihr Blut? Ich kann dir sagen, es schmeckt noch besser als es riecht. Ich habe schon einen Schluck gekostet. Es ist wirklich köstlich."