Die Nummer 6

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Es war bis jetzt ein normaler Tag ich ging mit Oskar mit dem Bus zur Schule und kam alleine zurück weil er noch Basketball Training hatte. Ich saß in diesem riesigen Wohnzimmer auf der Couch und hörte Musik auf meinen Kopfhörern. Meine Eltern hatten Tonnen an Geld, ok vielleicht nicht so viel aber definitiv mehr als ein durchschnittlicher Mensch, und deshalb hatte ich immer das beste was es gab. Statt einem Hoodie aus H&M bekam ich einen von The north Face und statt noname Socken bekam ich Nike Socken. Ich beschwerte mich nicht, es gibt Millionen von Menschen die so leben wollen wie ich aber es macht halt nicht immer so glücklich wie eine lache von Oskar auf meinen Witz.

Es klingelte und ja ich hab's mit Kopfhörern auf den Ohren gehört. Ich kam zur Tür und da stand ein Postbote und hinter ihm ein großes Auto. Er fragte mich nach meiner Unterschrift und ich hab die ihm gegeben. Er ging zum Auto ohne mir etwas zugeben.

"Ehm bekomm ich noch etwas?" fragte ich, weil es eine komische Situation war.

"Ja, ist im Auto" sagte er und ging weiter. Also hab ich gewartet und sah wie er mit einem anderen Typen ein Klavier raus holen.

"Ehm ist es bestimmt für mich, weil ich hab schon ein Klavier zuhause?" es war komisch weil ich seit Jahren ein gutes und vor allen teures Klavier hatte also keine Ahnung warum ich jetzt ein neues bekommen sollte.

"Ehm Jessica Laline?" sagte er.

"Ja, ehm dann bitte" ich war überrascht. Wir hatten eine zwei Teilige Tür was ich bis jetzt nie verstanden habe aber anscheinend ist es für große Bestellungen geeignet. Ich öffnete die zweite Hälfte der Tür und ging aus dem Weg. Die Männer stellten das Klavier in der Mitte des Vorraums und schauten mich an.

"Wo sollen wir es hinstellen, weil ich glaub hier wirds etwas schwer zu spielen." fragte er lachend und ich hab auch bisschen gelacht.

"Keine Ahnung ich wusste nicht mal das ich so eine Bestellung heute annehme, haben sie Zeit das ich vielleicht meinen Vater Anrufe und frage?" es war mir etwas peinlich aber naja. Die haben lieb genickt also rief ich schnell meinen Vater an.

"Hi Dad, habt ihr mir etwa ein neues Klavier gekauft?" war nur eine schnelle frage am anfang des Gesprächs.

"Ja Jessi, habt ihr etwa ein Problem damit es reinzustellen?"

"Ja ich hab nämlich noch eins ihm Zimmer?!"

"Oh man siehst du, du wars noch nach der Schule nicht drinnen. Es ist schon weg also ist der Platz frei." ich war schockiert, die haben mein Klavier weggeschmießen als ich in der Schule war?!

"Oh man Dad! Ok danke bis später"

"Bis später, viel spaß!" wie er sich freut.

"Ok also mein Dad sagt mein altes Klavier ist weg also soll es dort hin." ich lachte.

"Ok, nach oben?" dumme Frage.

"Ja"

Die stellten mir das Klavier dort hin und haben mich gelobt das es schön aufgeräumt ist obwohl es garnicht meine Arbeit war sondern meiner Mutter. Wir gingen runter.

"Auf Wiedersehen, du bist wirklich hübsch." hat der eine gesagt während er an mir vorbei auf die frische Luft ging.

"Dankeschön" nettes Kompliment aber von der falschen Person. Ich verschloß wieder die Tür und ging schnell die Treppe nachoben zu meinem neuen Baby. Ich kanns eigentlich noch nicht baby nennen, weil ich es mir nichtmal richtig anschauen konnte aber ich hab anscheinend keine andere Wahl. Es war braun und groß. Ich könnte wetten es ist mindestens aus denn Jahren 1800-1900, was heißt: Es war verdammt teuer. Ich setzte mich hin und schaute ihn mir an. Er sah richtig schön aus. Ich fing an zu spielen und sah aus dem Fenster ins Fenster von Oskar, er wohnte direkt nebenan aber war anscheinend grade nicht da also spielte ich weiter. Der klang war richtig schön aber komplett anders als mein altes Klavier. Ich hörte meine Mum unten aber spielte weiter, weil es für mich immer schwer ist ein Lied anzufangen und in der Mitte zu beenden. Ich muss es immer fertig spielen. Meine Mum kam nach oben, öffnete meine Tür und hörte wahrscheinlich zu wie ich eines meiner ersten Bekannten Liedern Clair de lune spielte. Ich bekam immer so viele Erinnerungen bei diesem Lied. Und meine Mum auch. Als ich fertig war drehte ich mich um und sah meine Mum an und sie mich.

"Gefällst dir?" hat sie mich fröhlich gefragt.

"Mein altes war mir lieber." hab ich sturr geantwortet.

"Es ist historisch, aus dem Jahr 1892"

"Und hat bestimmt 10.000€ gekostet?" ich war mir sicher das es noch mehr gekostet hat.

"390.500€"

"Ah ja das ist garnicht viel" mein Sarkasmus denn man entweder liebt oder hasst.

"Es ist Wert, dieser Flügel stammt aus Paris und es hat dein schon lange verstorbener Cousin gespielt."

"Ja und ich kannte ihn eh nicht" ich mein es war 1892 ok?!

"Hör auf sei doch einmal für etwas dankbar sonst bekommst du bald garnichts mehr." meine 10-jährige Schwester ging hinter meiner Mum vorbei und stellte ihre Schultasche ab und kam zu uns.

"Hi Mum, geiles Klavier sis hoffentlich ist er besser als der alte sonst wärs nicht so schön für dich." ich bekomm Aggressionen wegen diesem Mädel.

"Halt deine Fresse Laura" ich drehte mich zum Klavier um.

"Undankbares kind, Laura Schätzchen was willst du zum Mittagessen?" sie verschlossen meine Tür. So ist es eben wenn man die "Ältere Undankbare Schwester" ist. Ich spielte noch mehrere Lieder um das Klavier zu testen und ich sagst mal so: es ist ok. Aber nicht mehr. Ich sah jemanden im Fenster... Oskar. Er stand dort mit seinem Rucksack auf einer Schulter und seinem Basketball in der Hand und winkte mir zu. Ich winkte zurück.

Er war perfekt... Braune leichte Wellen, etwas dunklere Haut, hoch und vorallem die zwei besten Sachen an ihm waren seine gottverdammte Stimme und seine traumhaften Hände. Die waren einfach aus meinem Traum gerissen. Aber alles gut vom Charakter ist er noch besser als vom aussehen. Er klopfte an seine Fensterscheibe, was heißt ich sollte mein Fenster aufmachen. Ich bin aufgestanden und hab das Fenster aufgemacht, er tat das selbe.

"Mach weiter nur so damit ich was höre hahah" seine lache war traumhaft...

"Aber klar doch haha" immer gern. Ich spielte weiter nur diesmal mehr moderne Lieder wie River flows in you oder Nuvole bianche. Er setzte sich auf seinen Stuhl und hörte mir zu. Wie ich diesen Typen aus dem Haus Nummer 6 Liebe.

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