Four

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Die Woche verging schnell und Louis erwähnte Eleanor nicht mehr. Es war so als hätte er nie erwähnt, dass er in sie verliebt sei. Wir verbrachten nach der Schule so wie immer die Zeit miteinander. Entweder war ich bei ihm und wir passten zusammen auf seine Schwestern auf, oder wir zockten zusammen bei mir ein Videospiel, machten Hausaufgaben und aßen am Abend mit unseren Familien.

Nur die Mittagspausen in der Schule erinnerten mich daran, dass es noch ein Mädchen gab, denn die verbrachte er nicht mit mir und den anderen in der Mensa, aber so lange er sie nicht erwähnte, konnte ich mich in meiner Scheinwelt weiter leben.

Am Freitagabend saß ich mit meiner Mama im Wohnzimmer über unseren Sofatisch gebeugt, wo wir gerade an einem Puzzle arbeiteten.

„Was macht Louis denn heute Abend?"

„Er geht auf so ne Party." Ich legte ein Puzzlestück in die passende Lücke.

„Warum gehst du nicht mit?"

Ich zuckte mit meinen Schultern und hatte nicht wirklich Lust auf dieses Gespräch. „Weil ich Partys nicht mag."

„Du sitzt also lieber mit deiner Mutter am Freitagabend im Wohnzimmer und puzzelst mit ihr zusammen?"

Ich verdrehte meine Augen und sah sie dann mit einem Lächeln an. „Genau so ist es, Mama."

Sie erwiderte mein Lächeln, akzeptierte meine Antwort und so machten wir weiter. Das Radio aus der Küche füllte unser Schweigen und es fühlte sich alles so richtig an, weswegen ich zufrieden mit summte.

Erst als wir laute Schritte auf der Treppe hörten, sahen wir wieder vom Tisch auf. Gemma kam in die Wohnzimmertür, lehnte sich gegen den Rahmen und hob eine Augenbraue an. „Wie alt bist du noch mal, Harry? 16 oder 6?"

„Was willst du?" Ich hatte keine Lust auf irgendwelche Sticheleien von ihr.

„Ich bin dann mal Weg. Treffe mich mit Dani und dann gehen wir weiter in ne Bar. Das heißt ich gehe aus, so wie alle in unserem alter." Sie sah mich gemein grinsend an.

Ich drehte mich wieder dem Puzzle zu. „Du bist vier Jahre älter als ich, also sind wir nicht in einem alter."

„Du bist einfach so langweilig."

„Hör auf deinen Bruder zu ärgern, Gemma." Mama stand auf und ging zu ihr rüber. Ich sah zwar nicht zu den beiden, aber ich wusste, dass sie ihr einen Kuss auf die Wange gab und liebevoll über ihre Haare strich. „Pass auf dich auf und schreib mir, wenn ihr jemanden braucht, der euch abholt, ja?"

„Mach ich, Mam."

Ich hörte wieder Schritte, Mama setzte sich wieder zu mir und dann ging die Haustür auf und zu.

***

Am Samstag saß ich vor unserem Haus auf der Treppe und wartete darauf, dass Louis rüberkam. Ich war es mittlerweile gewohnt, dass er unfassbar lange schläft, wenn er in der Nacht feiern war und wenn er mehr Alkohol getrunken hatte, dann schläft er noch länger als eh schon.

Trotzdem war es schon 17 Uhr und ich hatte ihn heute noch nicht gesehen.

Seit dem Louis anfing feiern zu gehen und schnell klar wurde, dass das keine Aktivität war, die wir zu zweit machen konnten, hatten wir uns dazu entschieden, dass wir Freitage getrennt voneinander verbrachten, aber die späten Samstage und Sonntage gehörten dann uns.

Sobald mein bester Freund ausgeschlafen hatte, kam er eigentlich immer zu mir rüber, egal wie groß sein Kater war.

Whatsapp zeigte mir an, dass er auf jeden Fall schon wach war, weil sein zuletzt online Status sich regelmäßig änderte.

Friends should sleep in other beds • Larry StylinsonWo Geschichten leben. Entdecke jetzt