Oh Gott! Wie konnte ich nur so dumm sein?!
Wütend über mich selbst kralle ich mich in meinem Hemd fest. Das Papier in meiner Hand knüllt sich.
Wie konnte ich dir das antun?
Zu der getrockneten Träne gesellt sich eine Frische dazu.
Wie konnte ich nur so blind sein?
Die Worte, die Hinata niedergeschrieben hat, zerrissen mir das Herz. Auch wenn es längst nicht so schlimm sein kann, wie das was Hinata gefühlt haben muss.
Ich wollte dir doch nie wehtun.
Ich muss tief durchatmen, um die nächsten Tränen zurück zu halten.
‚Ich liebe dich, Tobio Kageyama'
Immer wieder schwirren diese Worte durch meinen Kopf. Immer wieder lese ich die Zeilen auf diesem Papier.
Jetzt, wo ich weiß wie Hinata sich fühlt, fällt es mir wie Schuppen von den Augen.
Sein komisches Benehmen der letzten Wochen, dass er mir aus dem Weg geht, dass sein Lachen so verändert klingt, dass er noch kein Wort mit Satō gewechselt hat, obwohl er sich sonst immer sofort mit jedem versteht.Satō!
Ich kann nicht länger mit ihr zusammen sein, wenn es Hinata so verletzt. Ich muss mit ihr reden und ich muss mit Hinata reden.
Schnell hole ich mein Handy aus der Tasche und wähle Satōs Nummer.
„Oh, hallo Tobio. Was gibt's?"
„Ich mache Schluss."
Stille. Ich weiß nicht, ob sie noch dran ist und halte gebannt die Luft an.Das hättest du auch netter sagen können!
Beschimpfe ich mich selbst. Ich habe schon Hinata mit meinen Worten verletzt, dass brauchte ich nicht auch noch Satō antun. Aber meine Gefühle haben mich übermannt, ich hab gesprochen ohne nachzudenken.
„Was?!" sie klingt schockiert und irgendwie wütend.
„Ich, also..Ähh." ich räuspere mich. „Also. Ich muss mit dir Schluss machen, weil.... weil ich etwas für jemand anderen empfinde und... also es wäre einfach nicht fair dir gegenüber, wenn ich jetzt noch weiter mit dir in einer Beziehung wäre."
Wieder einen Moment stille.
„Oh okey" sie klingt, als würde sie gerade mit ihrer Beherrschung ringen. „Wer?"
„Was?"
„Wer ist sie?"
Ich blinzle kurz verwirrt, dann schaltet es auch bei mir.
„Ich also, ähhm es ist also...." irgendwie schaffe ich es nicht, es auszusprechen.
„Wenn du schon wegen einer anderen mit mir Schluss machst, hab ich dann nicht wenigstens verdient zu wissen, wer es ist?"
Ja, stimmt das hat sie. Ich hole tief Luft, kneife die Augen zusammen und:
„Shōyō"
„Der kleine Rotschopf?!" sie klingt vollkommen perplex. „Ist das nicht dein bester Freund? Und außerdem ist er ein Junge."
„Ja, das weiß ich selbst. Aber ich kann nichts dagegen machen."
„Hast du schon länger Gefühle für ihn? Hast du mir die ganze Zeit nur etwas vorgespielt?"
„Ja, also nein! Ich hab dir nichts vorgespielt. Ich hab nur glaube ich schon ziemlich lange Gefühle für ihn. Ich wusste es nur nicht. Also ich wollte es nicht wissen."
„Und wieso jetzt?"
„Weil..Weil ich etwas erfahren habe und deshalb kann ich nicht länger mit dir zusammen sein."
Wieder eine Pause, dann höre ich wie sie zittrig Luft holt.
„Ok Tobio, dann leb wohl." damit legt sie auf.War das jetzt gut oder schlecht?
Ich hatte schon ein bisschen ein schlechtes Gewissen, das ich einfach so Schluss gemacht habe, aber mein schlechtes Gewissen Hinata gegenüber war viel größer. Es drückte regelrecht auf meine Brust.
Wie soll ich ihn bloß ansprechen. Ich kann ihm doch kaum unter die Augen treten.
Ich brauche dringend Hilfe! Am besten ich rede mit Suga. Der hatte schon immer einen guten Rad für mich. Also werde ich auch ihn anrufen, denn er sitzt gerade in Tokyo und studiert.
Er geht trotz der späten Stunde noch dran und dann darf ich ihm erst einmal eine halbe Stunde lang von unserem Verhältnis berichten. Mehrmals lief mir ein Schauer über den Rücken, wenn ich daran zurückdachte, was Hinata und ich alles erlebt und vor allem getrieben hatten.
Danach half er mir zu überlegen, wie ich Hinata am besten anspreche. Wenn er mir schon einen Brief geschrieben hatte, dann würde er ja sicherlich irgendwas von mir erwarten. Dann brauchte ich ihm nur erklären, dass ich auch so für ihn empfinde, mich bei ihm entschuldigen und hoffen, dass er es annimmt. Ich werde ihn morgen nach dem Training abfangen und mit ihm sprechen. Guter Plan! Trotzdem ist mir ganz schön flau im Magen, wenn ich daran denke.Mit einem:
„Danke Suga, grüß Daichi von mir." verabschiede ich mich.
„Ja mach ich. Viel Glück morgen."
Ja, das würde ich brauchen, wenn ich Hinata morgen nicht vor Nervosität vor die Füße kotzen wollte.
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Du gabst mir mein Funkeln zurück - KageHina
FanfictionKageyama brach Hinata das Herz. Um über sein Leid hinweg zukommen schreibt Hinata einen Brief, mit all seinen Gefühlen. Es war nie geplant, das ausgerechnet ER diesen Brief lesen würde. ______________ Kageyama x Hinata boyxboy🏳️🌈 Ok, ich bin echt...