Kapitel 4

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Nach der Fahrt auf dem Motorrad konnte Niall mit Louis erstmal nicht viel anfangen. Der Wuschelkopf schien völlig durch den Wind zu sein und nuschelte ständig was von Blinkern und Bremsmanövern vor sich hin.
"Himmel, Louis, sie haben uns zur Schule gebracht. Wenn man dich hört könnte man meinen du wärst 5 Stunden auf der deutschen Autobahn unterwegs gewesen bei 200kmh oder so.", lachte Niall und schob sich einen Löffel Gemüsesuppe in den Mund, ehe er von einem Baguette abbiss.
"Wie kommt es eigentlich, dass mein bester Freund mich so ins offene Mssssr laufen lässt?", fragte Louis sofort und betrachtete die Suppe skeptisch. Viel zu grün nach seinem Geschmack. Die sah für Mensaessen beinahe erschreckend gesund aus.

"Naja, ich dachte, dass du es auch cool findest, wenn du es erstmal ausprobierst. Also dachte ich eben, Augen zu und durch. Apropos, hast du zwischendurch Mal die Augen zu gemacht? Ey, das fühlt sich an wie fliegen!", rief Niall begeistert aus.
"Ja habe ich. Ich habe mein Leben an mir vorbei ziehen sehen. Du klingst als wärest du schon zig tausend Mal auf einem Motorrad mitgefahren?", fragte Louis interessiert. Diese Facette seines besten Freundes kannte er noch gar nicht.
"So viel nun auch nicht. Aber ich bin schon öfter mitgefahren. Ich liebe es total. Ich will später auch einen Motorradführerschein machen. Es ist was ganz anderes als Auto fahren.", schwärmte Niall munter weiter.
"Und was hat das mit diesen Touren auf sich?", fragte Louis weiter.
"Die drei fahren manchmal einfach ein bisschen durch England. Bad and Breakfast und weiter. Richtig cool. Ich hab Fotos bei Harry gesehen. Es wäre so cool, wenn wir Mal mit könnten.", grinste Niall weiter.
"Hm... Ja... Also was anderes sehen klingt cool. Aber so ein Motorrad kann schon echt schnell werden und ja...", murmelte Louis unsicher und knabberte auf einer Karotte herum. Irgendwie fühlte er sich schlecht damit Schokoriegel zu verdrücken, während Niall Gemüsesuppe in sich hinein schaufelte? Oder würden sie nicht unter diesen Umständen noch besser schmecken?

"Ach was. Das ist doch nicht schlimm. Harry fährt wirklich gut. Du musst ihm halt vertrauen. Er fährt anders, wenn er wen mit nimmt. Vor ein paar Jahren ist er sogar Mal Straßenrennen mitgefahren und so was. Aber wenn er wen bei hat fährt er langsamer als meine Oma und passt auf.", versuchte Niall Louis zu beruhigen.
"Straßenrennen?!", quietschte Louis mit runden Kugelaugen und verschluckte sich vor Schreck an seiner Möhre.
"Ja, aber das ist lange her. Das wird bestimmt lustig. Glaub mir. Weil ich aber ein gnädiger Mensch bin und weiß, wie sehr ich dich heute schon überfordert habe, erteile ich die hiermit die Erlaubnis die Schokoriegel aus deiner Gadcbbe auf den Tisch zu legen und mit mir zusammen zu vernichten.", grinste Niall triumphierend und schob den nun leeren Suppenteller von sich.
"Woher weißt du von meinen Riegeln?", schoss es sofort misstrauisch aus Louis hervor.
"Es ist Freitag. Da hast du öfter sowas mit. Außerdem hast du schwer geseufzt, als du zur Möhre gegriffen hast und guckst zwischendurch ständig leidend und sehnsüchtig zu deiner Tasche. Ergo: leckere Schokoriegel. Anhand deines glücksseligen Gesichts jetzt tippe ich auf Erdnuss-Caramel.", Tippte Niall und fuhr ohne ein Wort von Louis abzuwarten umgehend fort: "Hab! Ich bin so eine Art Sherlock Holmes. Nur in irisch.".
Louis antwortete unbeeindruckt: "Naja, wohl eher so eine Art komisches Trüffelschwein."

"Glaubst du, es lebt noch?", fragte Niall mit hochgezogener Augenbraue.
"Hm... in freier Wildbahn sollte man so etwas erstmal vorsichtig mit einem langen Stock anpieken...", lachte Louis hinter vorgehaltener Hand.
"Stimmt. Aber hier ist die Höhle... Vielleicht sollten wir es erlegen, so lange es schläft.", raunte Niall verschwörerisch.
"Idioten", lachte Gemma los. "Ich schlafe überhaupt nicht!", sprachs und warf den beiden Jungen je ein Sofakissen ins Gesicht. "Was macht ihr eigentlich hier?"
"Wir, die Rechtschaffenden jungen Menschen dieser Welt, die sich heute morgen aus dem Bett gequält haben, haben nun unser wohlverdientes Wochenende. Deine Mum hat uns angeboten hier mit Mittag zu essen und genau dazu wollten wir dich jetzt holen. Denn solch ein Angebot sollte man natürlich nie ablehnen", Erklärte Niall und lachte noch immer über das Kissen welches er nun Gemma ins Gesicht klatschte.
"Natürlich nicht.", grinste Gemma und stand auf. Gemeinsam gingen sie zu Anne im die Küche und aßen zu viert den.duftenden Kartoffelauflauf.

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