Der verachtete Omega

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Pov Jannis

Durch einen schmerzvollen tritt in die Seite wachte ich auf. Ein Winseln entwich mir, woraufhin ich nur einen weiteren tritt abbekam.

„Steh auf Omega, Zeit zu putzen."

Verschlafen und verängstigt stehe ich auf. Der Mann verlässt den Raum, jedoch lässt er es sich nicht nehmen mir davor noch einmal ins Gesicht zu spucken. Ich habe in meinem Leben nie etwas falsch gemacht. Auf jeden Fall nichts Schwerwiegendes. Ja, ich habe gesagt, dass es mehr wehtut, einen tritt in die Eier zu bekommen als seine Tage zu haben, auch wenn man das nicht vergleichen kann. Und ja, ich habe auch einem Mädchen Schuldgefühle gegeben, nur weil sie in einen anderen und nicht in mich verliebt war.

Aber das war nichts Falsches. Ich wurde von meinem Rudel verhasst und verabscheut, nur weil ich ein Omega bin. Ich kann nicht dafür. Seit ich vor drei Monaten 16 Jahre alt geworden bin, und meinen stand erfahren habe ist das Leben für mich die Hölle.

Ich strecke mich und lasse dadurch meine Glieder knacken. Ein weiteres gequältes Winseln entweicht mir. Ich blicke an meinem Körper herab. Mein Körper ist übersäht von blauen Flecken und Kratzern, darüber trage ich alte, zerrissene Klamotten.

Ich setze mich in Bewegung, um den Putzeimer und den Lappen, den ich liebevoll Raphael genannt habe, aus dem Schrank zu holen. Ich verlasse den Schrank und begebe mich ins Erdgeschoss.

Falls ich es noch nicht erwähnt habe, ich werde jeden Abend in den Keller eingesperrt, und muss dort auf dem gammligen Boden schlafen.

Der Dreck, den ich wegputzen soll, befindet sich auf der Terrasse. Ich darf unter normalen umständen das Haus nicht verlassen, aber da irgendein Vogel ordentlich auf den Boden gekackt hat, muss ich das jetzt wegmachen. Mein Wächter Dave lässt sich auf einen Stuhl fallen und fängt an Candy Crush auf seinem Handy zu spielen.

„Jo bro muss kurz mein Niveau suchen, bin gleich wieder da."

Da war meine Chance zu fliehen. Ich könnte frei seien. Ich verwandelte mich in meinen Werwolf. Er war schneeweiß und noch sehr klein, so wie meine Ehre. Ich fange an zu rennen.

Ich renne und renne, bis ich nicht mehr kann. Ich bin inzwischen sicher schon 28 Kilometer von meinem Rudel Revier entfernt. Ich kann nicht mehr. Meine Pfoten tuen weh und ich will nicht mehr laufen. Erschöpft rolle ich mich zu einer Kugel zusammen und schlaffe ein.

~~~

Der Geruch von süßlichem Gorbatschow steigt mir in die Nase. Wodka Gorbatschow.

„Was ist los Kirill, ich muss doch noch unsere Diskussion über Brot zu Ende führen. Warum rennst du denn jetzt weg? Memme."

Was war das? Erschrocken öffne ich meine Augen und rolle mich noch mehr zusammen. Ich sehe drei Personen. Eine dicke, die gerade ein „Real Talk" zur Diskussion hinzufügt. Sie hielt Händchen mit einer anderen, noch dickeren, scheinbar die , die die Haupt Diskussion führt.

Mein blick schweift weiter nach vorne. Dort befindet sich ein wunderschöner Mann, mit lockigen Haaren. Von ihm strahlte auch dieser wunderschöne Geruch aus.

Obwohl ich mich eigentlich verstecken wollte, sprang ich auf und renne in seine Richtung. Er ist mein Mate, ich weiß es.

Doch noch bevor ich bei ihm angekommen bin, durchzuckt mich ein Schmerz. Er ist unvorstellbar schmerzhaft. Ich drehe meinen Kopf, und sehe einen Pfeil, der in meiner Schulter steckt.

Ich sehe den fremdenden Jungen tief in seine blauen Ozeane von Augen, blau trifft grün, und mir wird schwarz vor Augen.

~~~

Ich wache auf, da ein leises Piepen mich weckt. Ich befinde mich in einem Krankenzimmer.

„Tachchen moin moin ich bin Helena und ich bin heute die behandelnde Ärztin."

Sie ging auf mich zu und gab mir Hustensaft. Dann ging sie. Ich hörte noch ein leises „Memme „aus ihrer Richtung.

Der Junge betrat den Raum, und kam zu mir und küsste mich.

„Hi, ich bin Kirill. Wir haben deinen Alten Klan ausgelöscht. Hoffe das ist  für dich ok?"

„Aber ich bin schwul, wie kannst du mich mögen?"

„Ich auch, das passt schon. Außerdem ist hier niemand Straight. Wir haben hier alles was dein herz begehrt. Menschen sind lesbisch, schwul, bi, pan, omni und natürlich auch asexuell und aromatisch. Und noch mehr. Wir lieben alle und akzeptieren jede Sexualität, auch wenn ich das selbst am Anfang noch nicht ganz akzeptiert habe."

„Danke arr arr grrrr bark bark"

"Woof woof bark grrr arr arr"

Sie küssten sich und bekamen gaaanz viele Kinder.

Ende

Gute OneshotsWo Geschichten leben. Entdecke jetzt