There Are No Winners, We Are Survivors

President Snow ist eine verdammte Bitch

Eine letzte Nacht, muss ich noch im Kapitol bleiben, bevor ich zurück nach Distrikt 12 gefahren werde. Zurück zu meiner Familie, meiner Mum, meinem kleinen Bruder und meinem Mädchen, Ada. Bis zu den Spielen war sie meine Freundin Zuhause im Distrikt. Ich fühle mich ein wenig schuldig wegen der Gefühle, die ich während der Spiele für Maysileen entwickelt hatte. Doch ich bin mir nicht sicher ob Gefühle für eine Person die sowieso sterben würde zählen.

12:00 Uhr, sehe ich auf der Anzeige auf der Uhr in meinem Zimmer im Trainigscenter. Ich habe fast das ganze Gebäude für mich, jetzt wo 47 Tribute nicht mehr hier wohnen.
Gedankenverloren drehe ich die drei Patronen in meiner Handfläche. Was haben die zu bedeuten? Warum hat Snow so zufrieden ausgesehen?
Als ich mich nach einer gefühlten Ewigkeit immer noch im Bett herumwälze, gebe ich schließlich auf und schleiche auf's Dach hinaus. Ich mag das Kapitol zwar hassen, doch der Ausblick auf die Stadt die unter mir liegt, lässt es mich fast vergessen, welche Monster sie erbaut haben. Irgendwann werde ich schließlich doch müde und gehe schlaftrunken ,und weit weniger leise als zuvor, in mein Zimmer zurück.

Der nächste Morgen kommt schneller als erwartet und doch freue ich mich endlich dort wegzukommen, vor allem von Snow.
Mein Frühstück steht bereits auf dem Tisch und ich schlinge es fast herunter. Am Bahnhof verabschiede ich mich unter vielen Glückwünschen von meinem Stylistenteam, bestehend aus Priya, Essme, einem Mann mittleren Alters und Sev einem kleinen untersetzen Mann mit schütterem Haar. Dann rollt der Zug aus dem Bahnhof aus und fährt mich auf schnellsten Weg zurück, durch die Distrikte nach Hause. Wir fahren schnell, vorbei an den Fabriken von Distrikt 5, den Wäldern von Distrikt 7 und den Feldern von Distrikt 10 und 11, bis der Zug schließlich im kleinen Bahnhof von Distrikt 12 einfährt. Der Bahnsteig ist voller Menschen, alle die nicht arbeiten müssen sind gekommen um den 2. Sieger den unser Distrikt jemals hatte willkommen zu heißen.

Ich freue mich, all meine Freunde und Nachbarn wiederzusehen, doch die für mich wichtigsten Menschen sehe ich nicht. Ada und meine Familie stehen nicht am Gleis, da bin ich mir fast sicher. Währen sie sonst nicht mit die ersten gewesen, die mich begrüßen? Das mulmige Gefühl das ich gestern verspürt hatte, macht sich wieder in mir breit und so schnell es geht eise ich mich von den Umstehenden los und mache mich auf den Weg nach Hause.

Mit jedem Schritt wir da mulmige Gefühl in meiner Magengrube größer. Endlich erreiche ich die Gasse, an deren Ende unser kleines, heruntergekommenes Haus steht. Um so näher ich komme um so langsamer gehe ich. Ich bin noch einige Schritte von der Tür entfernt und sehe bereits das sie offen steht. " HAYMITCH!... warte!" Schreit jemand und als ich mich umdrehen sehe ich auch wer mich da über die halbe Gasse anschreit. Es ist Freddy, der Nachbarsjunge, den ich meist gemieden hatte, weil er für meinen Geschmack viel zu optimistisch und fröhlich war um in Distrik 12 aufzuwachsen. Doch jetzt gerade bin ich zu nervös um ihn zu ignorieren.

"Hi Freddy, was ist los? Warum schreist du die ganze Straße zusammen?"
" Es tut mir leid, Haymitch, aber..aber... ich musste dich aufhalten, das was ich zu sagen habe wird gleich ziemlich weh tun..."
" Was ist passiert nachdem ich gewonnen habe?" frage ich ohne Umschweife.
" Woher...zwei Tage nachdem du gewonnen hattest, kam auf einmal ein dutzend Friedenswächter und haben eure Tür aufgebrochen...und....und dann haben wir nur  Schüsse gehört und sie sind wieder abgezogen."
" Wieviele Schüsse?"
" Drei, glaub ich..."
" Was ist dann passiert, Freddy..."
" Ein paar von uns sind in euer Haus gegangen und haben die Leichen von deinem kleinen Bruder, deiner Mutter und deiner Freundin aus dem Haus getragen. Es tut mir so leid, Haymitch..."
" Danke Freddy. Lass mich bitte allein..."