Kapitel 17.

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"Moment..." ich stoppte Louis, da ich nicht ganz mit kam.
Er redete zu schnell und zu viel. Wie früher.

"Kannst du nochmal anfangen und bitte langsamer?" fragte ich ihn und er nickte.

"Also... Ich wurde von meiner Vampirfamilie verbannt. Daher musste ich flüchten, weil sie auch gedroht haben mich umzubringen und-" fing er an, aber ich stoppte ihn, da mir ein Detail dabei fehlte.

"Wieso wurdest du denn überhaupt verbannt?" fragte ich ihn.

Ich wartete gespannt auf seine Antwort und hielt vor Neugier den Atem an.

"Ich habe geliebt und vermisst... Das neue Gesetz der Vampire ist 'Wer liebt oder vermisst, wird verbannt und bis zu seinem Tode gejagt'" erzählte er weiter.

Ich konnte es nicht wirklich glauben.
Mein Bruder würde verbannt weil er geliebt und vermisst hat. Dabei ist das doch gut... Es zeigt, dass er nicht zu einem brutalen Killer geworden ist wie die anderen.

Ich ging seine Worte noch öfters in meinem Kopf durch, bis mir was auffiel.
Mein Bruder ist hier.
Er wurde verbannt.
Und er meinte man wird bis zu seinem Tode verfolgt werden.

Ich wollte gerade den anderen Bescheid geben, doch es zu spät. Louis wurde plötzlich nach hinten, gegen einen Baum geschleudert.
Ich wollte zu ihm, ihm helfen, aber Seth und der andere Junge waren schon bei mir und stellten sich vor mich.

"Lasst mich zu ihm!" sagte ich zu den beiden, doch die reagierten nicht und blieben stur stehen.

"Was ist hier los?" rief Sam und die beiden Jungs drehten sich zu ihm. Das nutzte ich aus und stürmte an ihnen vorbei zu Louis.

Einer reagierte aber für mich zu schnell.
Denn plötzlich stande ich vor einem bloden Mann mit roten Augen.
Den kenne ich irgendwo her...

"So schnell sieht man sich wieder, meine hübsche!" sagte er und jetzt wusste ich wer er war.

Er war der Vampir aus meinen Träumen.
Er ist derjenige der mich töten will.

Ich wollte ihm dreckige Wörter an den Kopf werfen und ihn vermöbeln, doch jemand hatte da eine andere Meinung, denn jemand zog mich an der Hand in seine Arme.

"Sie ist meine hübsche! Lass gefälligst deine dreckigen Finger von ihr!"

Es war der Junge mit den schönen braunen Augen, der wegen mir schon einen großen Schmerz verspürt hatte.
Ich will nicht, dass er das nochmal durchleben muss.

"Deine hübsche? Das ich nicht lache!" sagte der blonde und ging einen Schritt auf uns zu.

Du tust ihm nicht weh! 

Das ist mein einziger Gedanke.

Ich fasste all meinen Mut zusammen und stellte mich vor den Jungen, mein finsterer Blick lag auf dem Vampir.

"Ach wie süß... Die kleine Emilia beschützt einen Werwolf, aber sie ist ein Mensch" zischte er mir ins Gesicht.

Ich wollte ihm gerade antworten, als mir wieder wer dazwischen kam.

Wieso kann ich mich nie aussprechen?

Louis stand hinter dem Vampir aus wackeligen Beinen. Dieser Anblick war grausam. Ich wusste er hatte Schmerzen aber-

Oder auch nicht. Louis' Rücken knackte einmal und schon grinste er wieder.

"Da gebe ich dem Werwolf recht. Lass deine dreckigen Finger von ihr!" zischte auch Louis und dann wusste ich, irgendwer kommt hier nicht lebend raus.

Entweder der böse Vampir, oder einer von uns. Vielleicht sogar Louis.
Aber eins war mir klar.

Wenn hier jemand stirbt dann der böse Vampir! 
Das verspreche ich jedem einzelnen hier.

Das WolfsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt