Kapitel 34.

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Was soll man tun, wenn man sich fühlt, als würde man zwischen zwei Stühlen sitzen?
Soll man einfach in der Mitte stehen bleiben oder sich für einen Stuhl entscheiden?
Leben retten oder Leute sterben lassen? Leute die man über alles liebt.

All das wird zu viel für mich. All das ist aber dennoch jetzt die Realität. Es ist mein neues Leben und ich werde kämpfen. Ich werde um mein eigenes Leben kämpfen und niemand wird für mich sterben.

Der Drang, zu kämpfen, wurde mit jedem Gedanken in mir immer größer. Mein Körper fing zu beben an, als hätte ich keine Kontrolle mehr über ihn. Dann plötzlich drehte ich mich so schnell das ich zwischen Jacob und dem Vampir stand. Jetzt war ich diejenige die knurrte.

"Stopp!" schrie ich laut und war selber von meiner lauten Stimme überrascht. Alle hielten inne und schauten mich an.

"Ihr wollt mich? Tja... Ich lasse mich nicht so einfach holen und solltet ihr einen von meinen Freunden hier auch nur ein Haar krümmen dann schwöre ich euch, werdet ihr schneller euren Kopf verlieren als ihr wegrennen könnt."
Auf meinem Gesicht bildete sich ein schelmisches Grinsen und ich wusste selber nicht mal wieso. Meine Hände begannen zu Kribbeln und mein Körper wurde ganz heiß. Ich wusste was bald passieren würde und ich wollte es. Es hat mein Leben verändert und ich muss damit leben. Nur so kann ich alle beschützen und das ist das, was bei mir zählt.

"Sie ist es wirklich" hörte ich eine Stimme sagen. "Sie ist das Wolfsmädchen. Sie ist die Stärkste von allen und wird uns umbringen!" sprach die Stimme weiter und wieder grinste ich. Ich wusste nicht von was er sprach, aber darüber würde ich mir später Gedanken machen.

Wie ferngesteuert sackte ich auf alle viere und spürte wie mein Herz zu rasen begann. Kurze Zeit später sah ich auf zwei haarige Füße.

Ich hatte mich verwandelt und es tat nicht mal weh.

Ich sah nach oben zu den Vampiren und begann zu Knurren und mich vor ihnen aufzubauen. Groß und Stark. Ich fühle mich in diesem Körper viel besser als in dem menschlichen. Alle Eindrücke sind viel intensiver und ich fühle mich nicht so schutzlos.

Die Vampire kamen alle nacheinander auf mich zugerannt und ich machte sie alle fertig. Alleine. Ich tötete jeden vom ihnen und riss ihnen den Kopf ab. Sie wollten es so. Mit jedem ihrer Tode fühlte ich mich umso stärker und verwandelte mich kurze Zeit später zurück in meine menschliche Gestalt.

Ich atmete schwer und mich auf den Beinen zu halten war auch nicht besonders einfach.

Jemand stand hinter mir, drehte mich um und nahm mich in den Arm. Am Geruch erkannte ich das es mein Bruder Sam war.
Ich konnte gerade nicht realisieren was passiert war und somit tat seine Nähe verdammt gut. Ich drückte mich an ihn ran und versuchte meinen Puls wieder zu beruhigen.

"Das ist jetzt wahrscheinlich alles ziemlich komisch für dich, aber du wirst dich daran gewöhnen. Glaub mir" sagt mein Bruder sanft zu mir und gab mir einen Kuss auf den Scheitel.
Ich dachte nochmal darüber nach was der eine Vampir gesagt hat.

"Sie ist es wirklich. Sie ist das Wolfsmädchen. Sie ist die Stärkste von allen und wird uns umbringen!"

"Sam?" fragte ich ihn leise.

"Ja?" antwortete er mir.

Ich schluckte kurz und atmete nochmal bevor ich ihm die Frage stellte.

"Was meinen die Vampire damit, dass ich das Wolfmädchen bin was sie umbringen wird?"

Sam atmete tief ein und seufzte dann.

"Lass uns erstmal hier aufräumen und dann reden wir drinnen darüber" sprach er ruhig und machte sich an die Arbeit mein Massaker aufzuräumen.

Eins muss ich aber noch loswerden.

Die Vampire sehen tot echt friedlich aus.

Das WolfsmädchenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt