Kapitel 4

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Ich stand mitten auf einem Feld zwischen Hochhaus hohen Sonnenblumen.Sie ragten so weit nach oben das ich aufgrund des hellen Lichtes teilweise dessen Blüten nicht mehr erkennen konnte.
War ich gestorben?
Instinktiv wollte ich los laufen,doch plötzlich ergriff eine fremde Hand meine rechte Schulter.
Ich drehte mich um und sah in ein paar warmer grau- grüner Augen.Der alte Mann lächelte.Seine fast schon weißen und viel zu langen Haare wehten leicht im Wind und eine unerklärliche Gutmütigkeit und Stärke gingen von ihm aus.
Wortlos rannen mir die tränen herunter und ich drückte den Mann fest an mich. Ich weinte und weinte.Es war genauso wie früher,als wäre er nie weg gewesen.Er roch immer noch nach Pfefferminz und diesem besonderen Geruch wie ihn eben nur Großeltern haben.

Dieser Mann war mein verstorbener Großvater!

,,Lenchen...ich bin hier um dir etwas mitzuteilen.
Zuallererst,Du bist nicht tot!''
,,Was ist mit mir passiert,Opa?Ist das ein Traum?Wo bin ich,was passiert mit mir?''
Schluchzend blickte ich ihn fragend an.
,,Das kann ich dir selbst nicht sagen.Vielleicht träumst du,aber da in jedem Traum auch ein Stück Wirklichkeit steckt,möchte ich dich nun warnen.Du solltest dein Leben ändern!Du musst deinen eigenen Weg gehen,nicht den deiner Eltern aber erst recht nicht den falscher Freunde mein Liebling.''
,,falsche Freunde,welche Freunde überhaupt?ich habe doch niemanden dem ich mich mal anvertrauen könnte.Außer dir hätte ich niemals jemanden.verflucht,warum müsstest du nur durch diese Krankheit so früh von mir weg gerissen werden?''
Diese ohnmächtige Wut packte mich oft vis heute.dieser Moment war der schönste aber auch schlimmste in meinem bisherigen Leben. Ich wusste das er bald wieder fort ging.
,,Lena,lass deine selbstzweifel!Du hast dein eigenes Leben selbst in der Hand!mach das beste daraus,habe einen eisernen Willen um dich durchzusetzen und sei die Person die Du bist dann werden dich viele Menschen ins Herz schliessen,glaube mir mein schatz.ich habe dich sehr lieb!''
Kaum hatte er diese Worte ausgesprochen, verschwamm plötzlich alles wie in einer Erinnerungsszene in einem schlechten Kinofilm.
Wieder wurde alles schwarz.
Mir war kalt,ich fühlte mich einfach nur traurig und leer...der wichtigste Mensch den ich jemals gehabt habe musste mich ein zweites mal verlassen.
Ich fiel auf den harten Boden der Realität zurück...der Boden war wirklich hart.ich hatte meine Augen geschlossen,noch immer rannen mir tränen über das Gesicht.
Nach und nach kam ich wieder zu mir,die dumpfen Stimmen wurden heller und deutlicher.Ich schlug die Augen auf und sah in ein grelles Licht,dahinter vorgebeugt Nicci mit besorgter Miene.Mein Blick wanderte einen halben Meter weiter.Da stand John und seltsamerweise hatte er ein  höllischen grinsen auf den Lippen.
Wie ein Blitz durchfuhr es mich.
Er hatte dieselben Augen wie mein Großvater.

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