Schicksaal

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Tage vergingen. Wochen. Als ich auf einmal erfuhr, dass sich mein Hörvermögen immer und immer mehr verschlechterte. Nicht einmal ein Arzt konnte mir noch helfen.
Verzweifelt saß ich in meinem Zimmer. Ich dachte nach. Über vieles. Eigentlich sogar ja über alles was bisher passiert war. Meine Höhen und Tiefen. Alles kam zum Vorschein. Ich holte mein Tagebuch aus dem Schrank und begann zu schreiben.

Liebes Tagebuch.
3 Wochen sind seit dem Schulschluss vergangen und ich hatte erfahren, dass...

Doch weiter kam ich nicht, da mich meine Mutter rief und wir zum Training fuhren. Schnell schnappte ich meine Tasche und vergaß in der Eile, mein Tagebuch zu verstecken.
Während der Autofahrt redeten meine Mum und ich über alltägliche Dinge. Schule... Tja... Mütter. Nach der 15 Minütigen Autofahrt, erreichten wir die Tanzschule. Diese war kleiner, viel kleiner als die in Wien.
Nachdem ich mich durchgefragt hatte wo die Gardaroben sind, zog ich moch um, band mir einen strengen Dutt und machte mich auf den Weg zu den Ballettsälen. Ich kannte die Säle nur von Fotos, dort wirkten sie klein und ungemütlich. Doch als ich das Studio bertat, stand ich inmitten eines großen, wunderschönen, hellen Raum.
Meine Ballettlehrerin sah mir zu und meinte nach einiger Zeit, dass ich nicht mehr tanzen könnte. Ich müsse aufhören, da ich sonst total taub werden könnte. Diese Worte trafen mich. Ich sah sie traurig an. Dann ging ich wieder in die Ecke und begann von neuem. Ich konnte mich nicht konzentrieren. Mein Körper. Er war so schwer und so steif. Ich konnte meine Füße nicht spüren und brach in Tränen aus.
Nach dem Training packte ich meine ganzen Sachen und lief mit Tränen in den Augen nach drausen. Ich konnte es nicht glauben. 11 Jahre Training! Alles um sonst? Ich glaubte mir das nicht. Es konnte einfach nicht so sein. Doch ich musste der Tatsache ins Gesicht schauen.

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