Das Tagebuch einer Opferbraut

Seine Sicht

Wieder einmal holte er das kleine Buch aus seinem Bücherregal. Er setzte sich in seinen Sessel und schlug das Buch auf. Wie viele male hatte er es sich durchgelesen? Er wusste es selber nicht mehr. Die Schrift war ihm so vertraut. Er hatte das kleine Buch in ihrem Zimmer gefunden und an sich genommen. Sie hatte ihm viel bedeutet und doch konnte er es nicht verhindern, dass der Tod sie holte. Jedes mal empfand er Sehnsucht. Sehnsucht nach ihrem Blut. Sehnsucht nach ihrem Duft. Sehnsucht nach der Zeit mit ihr.
Doch ihr Tod machte ihm auch jedes mal wieder bewusst, dass Menschen viel zu schnell sterben.
In Gedanken versunken durchblätterte er das Buch, bis er eine Seite fand, die er vorher immer zu übersehen haben schien. Als er die Zeilen las, schlug sein Herz für diesen Moment schneller.

"Lieber Reiji,
ich habe es nie geschafft es dir zu sagen und vielleicht werde ich es auch nie schaffen. Doch ich möchte dennoch das du es irgendwann und irgendwie erfährst:
Ich liebe dich. "