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So schnell ich kann renne ich durch den Wald.
Hinter mir die Schritte.
Die Schritte die mich verfolgen.
Mit Schwung drehe ich mich hinter einen Baum und halte den Atem an.
Mein Körper presst gegen die leicht durchnässte Rinde.
Regentropfen tropfen unaufhaltsam auf meine Haut.
Mit leicht verzerrtem Gesicht halte ich meine stechende Seite.

Erschrocken schreie ich auf als mich plötzlich jemand in seine Arme zieht.
Ein Lachen ertönt.
„Ich hab dich" flüstert er und dreht mich ein Mal im Kreis.
„So funktioniert fangen nicht, es ist unfair wenn du nicht länger runter zählst" sage ich, mein Seitenstechen lässt langsam nach. Er verdreht auf meine Worte nur seine Augen.
„Komm, wir gehen wieder nachhause" sagt er und zieht mich mit sich.

Unglücklich folge ich meinem Entführer zurück in die alte Holzhütte.
Mein persönliches Gefängnis.
Irgendwann schaffe ich es.
Irgendwann kann ich entkommen.

-One shots-Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt