Seit ihrem ersten Date sind bisher drei Monate vergangen. In der Zeit hatten sich die Beiden mehrmals getroffen, sogar ziemlich oft. Sie waren zusammen im Kino, im Schwimmbad, sind essen gegangen und haben Filmabende bei sich Zuhause gemacht. Darüber, was sie nun sind, hatten sie nie wirklich gesprochen, aber es fühlte sich irgendwie an, als ob sie zusammen wären und Iwaizumi glaubte, das es Oikawa genauso ging. Heute würde er Tōrus Team kennenlernen. Der Brünette hatte ihn tatsächlich dazu überredet, mit ihm Volleyball zu spielen. Ganz überzeugt war er zwar nicht, aber wie hätte er dem Zuspieler seinen Wunsch abschlagen können? Oikawa hatte einfach nicht locker gelassen. Er hatte ihn immer wieder gefragt und gebettelt, bis er schließlich zugestimmt hatte. Gerade war der Schwarzhaarige auf dem Weg zum Bahnhof. Tōru und er hatten ausgemacht von dort aus zusammen zur Turnhalle, in der sie gleich trainieren würden, zu fahren. So bestand weniger Gefahr, das Iwa die Halle nicht finden würde und Oikawa ihn dann suchen müsste. Als er am Bahnhof ankam, stand der Zuspieler bereits am passenden Bahnsteig. Scheinbar schien er nach ihm Ausschau zu halten, denn er drehte seinen Kopf immer wieder umher. Um seine Aufmerksamkeit zu erlangen, wunk er ihm zu. Wie es aussah, hatte Tōru ihn tatsächlich bemerkt. Er sah ihn nun direkt an und winkte lächelnd zurück. Als Hajime bei dem Braunäugigen ankam, nahm dieser sofort seine Hand und verschränkte ihre Finger miteinander. Worte waren unnötig, sie lächelten sich an und warteten einfach zusammen auf den Zug. ,,Freust du dich?", durchbrach Tōru die Stille letztendlich mit einer Frage. ,,Nervös trifft es eher", antwortete Iwaizumi ihm. ,,Ach was, das brauchst du doch nicht sein. Du bekommst das schon hin", versicherte Oikawa ihm und drückte einmal seine Hand, um ihm zu versichern, das alles gut werden würde. Ihre Bahn kam kurz darauf und sie stiegen ein. Sobald sie nebeneinander saßen, lies der Brünette seinen Kopf auf Hajimes Schulter fallen und gähnte. ,,Shittykawa, hast du gestern etwa die Nacht zum Tag gemacht?", fragte Iwa ihn, während er eine Augenbraue hochzog und versuchte ernst zu bleiben. ,,Iwa-Chan, wie kommst du denn auf sowas? Das würde ich nie machen!", entgegnete Oikawa ihm gespielt empört. ,,Wahrscheinlich hast du wieder eine deiner komischen Aliendokus geguckt." ,,Hey, die sind ganz und gar nicht komisch!", verteidigte Tōru seine geliebten Dokumentationen. ,,Du hast es nicht abgestritten", grinste der Schwarzhaarige ihn wissend an. Daraufhin wusste der Braunäugige nichts mehr zu erwidern, weshalb er sein Gesicht in Hajimes Halsbeuge versteckte. Wie Iwaizumi in den letzten Monaten erfahren hatte, liebte der Größere sowohl den Weltraum als auch Dokumentation über Leben außerhalb der Erde. Oikawa kannte wahrscheinlich jede einzelne Konstellation am Sternenhimmel und konnte einem diese auch zeigen. Der Grünäugige selbst hatte nichts für den Weltraum übrig, dafür liebte er Godzilla umso mehr. Er hatte die Filme bestimmt schon zehnmal oder öfter gesehen. So, wie Iwa keine Aliens mochte, mochte der Brünette Godzilla nicht. Aus Liebe zum jeweils Anderen guckten sie trotzdem Beides auf ihren gemeinsamen Filmabenden. Tōru schien nicht die Absicht zu haben, seinen Kopf von Hajimes Schulter zu nehmen, deshalb legte der Kleinere einen Arm um seine Taille und zog ihn etwas näher zu sich. Er musste nicht sehen, das Oikawa lächelte, das spürte er an seinem Hals. Zufrieden seufzend schloss er ebenfalls seine Augen. Ein bisschen dösen würde ihm vielleicht gar nicht schlecht tun. Die Wahrheit war, dass er selbst nur wenig geschlafen hatte, weil er sich die halbe Nacht darüber den Kopf zerbrochen hatte, wie es beim Volleyball spielen werden würde. Er wollte sich vor Tōru einfach nicht blamieren. Zwar war er in der Oberschule nicht schlecht und noch dazu das Ace ihres Teams gewesen, aber seit dieser Zeit waren nunmal ein paar Jahren vergangen. Ein paar Jahre, in denen er weder einen Volleyball angefasst hatte, noch Spiele angesehen hatte. Das Einzige, was ihm zu Gute kam war, dass er relativ trainiert war und Kondition hatte, da er sowohl joggen, als auch ins Fitnessstudio ging.
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Auf einmal spürte Iwaizumi einen leichten Druck. Seine Sinne setzen sich langsam wieder in Bewegung und er öffnete seine Augen. ,,Wer von uns Beiden hat die Nacht zum Tag gemacht, Iwa-Chan?", fragte Oikawa ihn mit einem wissenden Grinsen. Die Röte suchte sich den Weg in sein Gesicht, doch anstatt Hajime darauf aufmerksam zu machen, wie er es sonst tun würde, nahm Tōru seine Hand und zog ihn hoch. ,,Wir sind da", sagte er und zog ihn mit sich aus der Bahn. Nach einem zehn minütigen Weg, der größtenteils still verlaufen war, kamen sie an der Turnhalle an. Als der Grünäugige zu seinem Freund sah, hatte dieser dieses freudige Glitzern in seinen Augen. Zu Hajimes Verwunderung löste der Zuspieler ihre Hände nicht voneinander, sondern ging zielstrebig auf die Tür zu und öffnete diese mit Schwung. ,,Bueños días", rief der Größere in den Raum. Warte was? Warum sprach er auf einmal Spanisch? Alle Augenpaare richteten sich auf sie. ,,Hola Tōru, ¿qué tal?", ertönte die Antwort von einem sonnengebrannten Typ mit schwarzen Locken. ,,Muy bien, gracias! ¿Y tú?", antwortete der Zuspieler seinem Teammitglied. Der Andere antwortete irgendwas, danach rief Tōru etwas in den Raum, das an alle gerichtet war. ,,Escúcha, por favor! Este es Hajime Iwaizumi, va a jugar vóleibol con nosotros!" ,,Ah, es la chico que tanto hablaba!", antwortete der Gelockte. Auf die Worte erröte der Zuspieler, was Iwaizumi mehr und mehr verwirrte, da er absolut kein Wort verstand. Nachdem Oikawa sich wieder gefangen hatte sagte er noch irgendwas. Auf seine Worte hin wendeten sich alle wieder dem zu, was sie zuvor getan hatten. Als die Beiden bei den Umkleiden ankamen, wo sie ihre Taschen in Tōrus Spind verstauen wollten, sprudelten Fragen über Fragen aus Iwaizumis Mund. ,,Warum hast du Spanisch gesprochen? War das überhaupt Spanisch? Und seit wann kannst du Spanisch? Wer-", der Zuspieler drückte ihm mitten im Satz eine Hand auf den Mund. ,,Vergiss nicht zu atmen, Iwa-Chan. Das ist mein Team, das argentinische Nationalteam aus San Juan", erklärte Oikawa ihm. ,,Wir sind für ein paar Monate hier in Japan", führte er seine Erklärung fort. ,,Die anderen können leider kein Japanisch, aber ich kann sie bitten Englisch zu reden und ja, das war Spanisch", beendete Tōru seine Erläuterung. Argentinien? Nationalteam? Für ein paar Monate in Japan? Was? Im Kopf das Schwarzhaarigen ging gerade alles drunter und drüber. Das waren ganz schön viele Informationen auf einmal. Hieß das etwa, das Oikawa nur für eine bestimmte Zeit in Japan war und danach wieder nach Argentinien zurückkehren würde. Bei dem Gedanken wurde ihm schlecht. Müssten sie dann eine Fernbeziehung führen? Waren sie überhaupt in einer Beziehung? Über all das hatten sie noch gar nicht gesprochen. Vielleicht war er für den Brünetten ja auch nur von Bedeutung, solange dieser hier in Japan war. In ein paar Monaten würde er nach Argentinien zurückkehren und ihn einfach vergessen. Scheinbar schien der Größere gemerkt zu haben, dass das Ganze gerade etwas zu viel für ihn war. Oikawa hatte eine Hand an seine Wange gelegt und streichelte mit seinem Daumen zärtlich über diese. Ihre Augen tragen aufeinander und in Tōrus Blick lag so viel Liebe und Zuneigung, dass er am Liebsten die Zeit angehalten hätte. ,,Wie wäre es, wenn du nach dem Training mit zu mir kommst und ich dir alles genauer erkläre?", fragte der Braunäugige ihn mit leiser Stimme. Den Augenkontakt nicht brechend antwortete der Schwarzhaarige mit einen simplen ,Hört sich gut an'. Ihn sanft anlächelnd nahm Tōru ihm seine Sporttasche ab und stellte diese zu seiner in seinen Spind. Danach nahm er Hajimes Hand und zog ihn mit sich zurück in die Halle, wo sie begannen sich aufzuwärmen.
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You're my destiny
Fanfiction"Wenn deine Liebe grenzenlos ist, wenn sie immer und ewig dauert, vielleicht fühlt sich so Unendlichkeit an." - Story with happy end.