Nach einem langen, anstrengenden Tag, war er nun auch endlich mit seinen Aufgaben für die Uni fertig. Er schlug sein Buch zu und ließ seinen Kopf auf die Tischplatte fallen. Einige Sekunden verweilte er so, doch dann machte sich sein Magen mit einem lauten Knurren bemerkbar. Seufzend erhob er sich und begab sich in die Küche. Dort angekommen öffnete er den Kühlschrank nur um festzustellen, dass er so gut wie nichts brauchbares zu essen hatte. Die Augen verdrehend schloss er den Kühlschrank wieder. Ganz toll, jetzt musste er um neun Uhr abends noch einkaufen gehen. Wohl bemerkt, war die Tatsache, dass er einkaufen gehen musste, nichtmal das Schlimme. Das, was ihn so unfassbar nervte war, dass er jetzt weniger Zeit hatte, seiner neuen Lieblingsbeschäftigung nachzugehen. Er könnte natürlich auch einfach irgendwas bestellen, aber bis der Lieferservice seine Bestellung brachte, wäre mindestens eine Stunde vergangen. In dieser Zeit konnte er auch einfach einkaufen gehen und musste nicht unnötig Geld ausgeben, um den Mindestpreis für eine Bestellung zu erreichen. Vielleicht könnte er seinem neuen Hobby, welches gar nicht so neu war, ja auch auf seinem Weg zum Supermarkt nachgehen. Im Flur angekommen schnappte er sich sowohl Jacke als auch Schlüssel und schlüpfte in seine Air Force. Sein Handy und sein Portemonnaie verstaute er in seiner Jackentasche, ehe er sich auf den Weg zum Bahnhof machte. Auf dem Weg dorthin hörte er, wie eigentlich immer, Musik. Selten gab es einen Zeitpunkt, an dem Iwaizumi keine Musik hörte. Musik half ihm einfach, einen klaren Kopf zu bekommen und seine Gedanken zu ordnen. Wie so oft dachte er über den Fremden, mit dem er vor ein paar Monaten zusammengestoßen war, nach. Tatsächlich waren schon ganze vier Monate seit dem Vorfall vergangen. Ob es überhaupt Sinn machte jemanden, über den man wirklich nichts wusste, nach vier Monaten immer noch zu suchen? Die Meisten würden diese Frage wahrscheinlich ganz simpel mit 'nein' beantworten. Iwaizumi war aber nicht wie jeder andere. Hatte er sich einmal ein Ziel in den Kopf gesetzt, verfolgte er dies, bis er es erreicht hatte. Am Bahnhof angekommen ließ seine Bahn nicht lange auf sich warten und nur wenige später befand er sich auf dem Weg zum Supermarkt. Während der Fahrt ging er mal wieder seinem absoluten Lieblingshobby nach, den ihm Unbekannten auf sozialen Netzwerken suchen. Nach zwanzig ruhigen Minuten stand Hajime vor dem Supermarkt. Wenige Minuten nach dem Betreten des Gebäudes hatte er schon gefunden, was er wollte. Sein Einkauf war nicht besonders spektakulär. Er hatte sich einfach für ein paar Fertiggerichte, Obst und Getränke entschieden. Nach bezahlen des Einkaufs verließ er den Laden wieder und sah einmal auf seine Uhr. Bis die Bahn, die ihn zurück nachhause bringen würde ankam, hatte er genug Zeit und konnte in einem ruhigen Tempo zum Bahnhof laufen. Als er den Bahnsteig, zu dem er musste, aus der Ferne sah, hielt dort gerade eine Bahn. Zuerst dachte er, dass es nicht sein Zug wäre, doch je näher er kam, desto besser erkannte er die Nummer der Bahn. Zu seinem Pech war es sein Zug. Iwaizumi fing abrupt an zu rennen, er hatte wirklich keine Lust jetzt noch auf die nächste Bahn zu warten. Er war nur noch wenige Meter entfernt, doch die Türen begonnen bereits sich zu schließen. Fuck, das durfte doch echt nicht wahr sein. Gerade, als er aufhören wollte zu rennen, öffneten sich die Türen wieder. Kurz schaute er verblüfft auf die sich öffnende Tür und beeilte sich dann, durch diese in den Zug zu gelangen. Höflich wie er war, wollte er gerade zu einem 'Danke' ansetzen, doch als er in das Gesicht der Person, die die Tür für ihn offen gehalten hatte sah, blieben ihm die Worte im Hals stecken. Es war Er, der wunderschöne junge Mann, mit dem er vor exakt vier Monaten zusammengestoßen war. Seine Mund stand einige Minuten auf, ehe er diesen wieder schloss und ein paar mal blinzelte. Bildete er sich das gerade nur ein? Zeigte ihm sein Gehirn nun schon exakt das, was er sehen wollte? Nein, an dem, was in seinem Blickfeld lag, änderte sich nichts. Der Kerl, den er nicht kannte, aber nachdem er trotzdem verrückt war, stand tatsächlich vor ihm. Tausende Schmetterlinge flatterten in seinem Bauch wild durcheinander, sein ganzer Körper kribbelte und in seinem Inneren fand viel mehr, als nur ein Feuerwerk statt. Eine Explosion gemischt aus Glück, Freude und Aufregung entfachte in ihm. Ein sanftes Lächeln legte sich auf seine Lippen. Alleine ihn zu sehen reichte schon, um in ihm solche Gefühle auszulösen. Als hätte er das fehlende Puzzleteil, welches das Puzzle endlich nach langer Suche vervollständigte, gefunden. Es war, als hätte er einen Teil seines Herzens gefunden, der unbesiedelt war und zu seinem Glück fehlte. Zum ersten Mal in seinem Leben fühlte er sich komplett. Der Unbekannte vor ihm, der bald hoffentlich nicht mehr ganz so unbekannt war, starrte ihn mit genauso weit aufgerissenen Augen an. Dieser überraschte Blick gemischt mit diesem besonderen Glitzern konnte nur eins bedeuten, er hatte ebenfalls nach ihm gesucht oder zumindest darauf gehofft ihn wiederzusehen. Das Lächeln, welches auf Iwaizumis Lippen lag, wurde noch eine Spur breiter. Iwaizumi konnte sein Herz förmlich schmelzen fühlen, als der Mann vor ihm ebenfalls begann sanft zu lächeln. Es war genau dasselbe Lächeln wie damals, als sie zusammengestoßen waren. Das Lächeln, in das er sich so sehr verliebt hatte. Wunderschön, sanft, unfassbar besonders. Ein Lächeln, wie er es bei niemanden zuvor je gesehen hatte. Ja, er war wirklich wunderschön. Wunderschön reichte nicht einmal aus um zu beschreiben, wie schön er war. Egal, wie sehr Iwaizumi es versuchte, er konnte nicht aufhören ihn anzustarren. Wie groß konnte Zufall bitte sein? Nicht nur, dass sie sich wieder trafen, was Hajimes lang ersehnten Wunsch erfüllte und wahr werden ließ und ihn sichtlich überglücklich machte, sie trafen sich genau vier Monate nach ihrem etwas merkwürdigen Aufeinandertreffen wieder. Verdammt, wann in seinem Leben hatte er bitte solange am Stück oder überhaupt so viel gelächelt? Wahrscheinlich glich er einem Honigkuchenpferd oder einem kleinen Kind, welchem man neues Spielzeug schenkte. Was dieser Typ in ihm auslöste, war wirklich unglaublich und absolut nicht normal. Ein Gefühl, von dem er nicht genug bekommen konnte oder jemals bekommen würde. Ob es Zufall oder doch Schicksal war, konnte Iwaizumi beim besten Willen nicht beantworten, aber eins wusste er. Er würde diesen Zug nicht verlassen, bevor er nicht zumindest seine Nummer hatte.
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To be continued
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You're my destiny
Fiksi Penggemar"Wenn deine Liebe grenzenlos ist, wenn sie immer und ewig dauert, vielleicht fühlt sich so Unendlichkeit an." - Story with happy end.